1. Aus des König Davids Stamm / kommt Messias auf die Erden. / Wie Jesaia kündigt an: / Eine Jungfrau wird gebären. / Gott setzt seinen eignen Sohn / auf des König Davids Thron.
2. Da Maria schwanger war, / wollt sich Josef von ihr trennen: / Doch der Engel Gottes sprach: / "Das Kind sollst du Jesus nennen! / Fürcht' dich nicht, gerechter Mann, / Vater sei zu Gottes Sohn!"
3. Josef aus des Davids Stamm, / Vater Jesu hier auf Erden, / zu dir spricht der Herr im Traum, / da das Wort wird Fleisch uns werden. / Du befolgst des Herrn Gebot. / Mit uns ist der ewge Gott!

1. So freut euch, ihr Menschen, der Herr ist euch nah! / Er sendet einen Boten: "Messias ist da!" / So ruft uns Johannes mit lauter Stimm' zu. / Besinnt euch, ihr Menschen! Gemeint bist auch du!
2. Gott sendet Johannes, der fürchtet sich nicht. / Er legt ab sein Zeugnis für Christus, das Licht. / Wie Jesus selbst er redet, war mehr als ein Prophet. / Mit mutigem Herzen aus dem Volk er aufsteht. 
3. Die Menschen sind ratlos: "Wer ist dieser Herr?" / Ob er nicht Elias, Messias selbst wär'? / "Ich taufe nur mit Wasser," - auf Jesus er weist, / "Messias tauft mit Feuer und heiligem Geist."
4. Besinnt euch, ihr Menschen, und macht euch bereit / und folget der Stimm' aus der Wüste auch heut! / So freut euch, ihr Menschen, der Herr ist euch nah, / frohlocket und jubelt, Messias ist da!

Adam: (wendet sich zu Eva und beginnt während der letzten Töne des Instrumentalstückes oder direkt im Anschluß daran zu sprechen:) Hörst du, wie die Vöglein singen / und die Tierlein herumspringen? / Viele Bäume ohne Maßen, / die sind uns da zugelassen. / Nur ein Baum steht in der Mitt', / von dem wir sollen essen nit. / Von diesem solln wir ja nit essen / - sonst wärn wir ganz und gar vermessen. / Wenn wir essen, solln wir sterben, / uns die Ewigkeit verderben. / Dabei erkennen wir unsern Gott, / der uns das Leben und den Tod kann geben / und auch wieder nehmen.

Trad: Paradeisspiel "Laufener Adam- und Eva-Spiel": August Hartmann und Hyacinth Abele: Volksschauspiele. In Bayern und Österreich-Ungarn gesammelt. Leipzig 1880. S. 39 ff, Nr. VIII. Text: EBES.

Trad: August Hartmann und Hyacinth Abele: Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg gesammelt. 1. Band: Volksthümliche Weihnachtlieder. Leipzig 1884. Nr. 69, Mel. 62 (Wössen). Satz: VMA/Meixner u.a.

Gott Vater: (tritt zu Adam, berührt ihn kurz mit der Hand und spricht:) Ein Ripp nimm ich aus Adams Leib, / daraus mach ich Adam ein Weib. / (Eva tritt hinter dem Baum hervor.) Adam, wach auf und bald aufsteh! / Hier hast deinsgleichen, eine Eh', / hier hast deinsgleichen, einen Leib, / ein Mitgehülfin, das ist dein Weib. / Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein, / gemeinsam sollt ihr euch am Leben erfreun. / Ein Engel beschütz euch auf allen Wegen! / Über euch gib ich meinen Segen. / Mehrt euch, seid fruchtbar, erfüllt die Erden! / Was ihr bedürft, das soll euch werden. / Bleibt in meinem Gehorsam allezeit! / (Tritt zurück.) / So werdet ihr leben in Ewigkeit. (Gott Vater zieht sich zurück und stellt sich auf einen festen Platz, von dem aus er alles beobachten kann. Auch die späteren Texte spricht er von diesem Platz aus. Adam zeigt Eva die Welt, dabei umrunden sie den Baum. Dazu spielt das Instrumentaltrio die folgende Melodie)

Trad: Paradeisspiel "Laufener Adam- und Eva-Spiel": August Hartmann und Hyacinth Abele: Volksschauspiele. In Bayern und Österreich-Ungarn gesammelt. Leipzig 1880. S. 39 ff, Nr. VIII. Text: EBES.

1. Freu dich, o Mensch, am Leben dein, / du sollst der Herr auf Erden sein. / Gott loben wir schon im höchsten Thron.
2. Gott hat dem Menschen Grenzen gesetzt, / damit er lebet aufs Allerbest. / Gott loben wir schon / im höchsten Thron.
3. Der Mensch muß achten Gottes Gebot, / so meidet er Verderbnis und Tod. / Gott loben wir schon / im höchsten Thron.
4. Der Mensch soll nicht alleine sein, / gemeinsam sich am Leben erfreun. / Gott loben wir schon / im höchsten Thron.
5. Gott nahm ein Ripp aus Adams Leib / und macht daraus dem Adam ein Weib. / Gott loben wir schon / im höchsten Thron.

1. Freu dich, o Tochter Zion! Dein König kommet an. / O Bethlehem nicht minder! Kommst nicht es sehen an? / Der Tag hat sich geneigt, / den Abraham gesehen. Er hat sich sehr erfreut.
2. Freu dich, o großer Sünder, bereue deine Sünd. / Barmherzigkeit und Frieden hat Gott uns alln verkündt. / Mehr Freud wird im Himmel sein / als um neunundneunzig Gerechte, o Sünder, wegen dein.
3. Freu dich, der Herr ist nahe, freu dich zu jeder Zeit. / Messias kommt auf Erden, mach dich für ihn bereit. / Der Heiland Rettung bringt. / Freu dich von ganzem Herzen, dein Lied zum Himmel klingt.

1. Ihr Christen, freuet euch, Maria gnadenreich, / Gott hat sie auserwählt in dieser Welt.
2. Der Engel Gabriel bracht ihr von Gott Befehl: / Sie soll ein Mutter sein und Jungfrau rein.
3. Maria ganz erschreckt, ihr Herz war tief bewegt, / sie sprach: "Ich dien dem Herrn willig und gern!"
4. So hat sich denn erfüllt, was der Prophet verkündt: / "Ein Jungfrau wird gebärn Gott, unsern Herrn."
5. So singet alle heut, jubelt mit lauter Freud: / Gott ist mit uns allzeit, in Ewigkeit.

1. Du wahrer König, Gottessohn, / kommst in die Welt vom Himmelsthron. / Erlösest uns durch deinen Tod. / Machst uns zu Königen vor Gott. / Kyrieleison.
2. "Mein Königtum," spricht Jesus Christ, / "das nicht von dieser Welt hier ist, / soll Zeugnis für die Wahrheit sein!" / Steht auf und hört die Stimme sein! / Christe eleison.
3. "Ich bin das Alpha und Omega," / spricht Gott, der Herr, der ist und war. / Dem Schöpfer Gott in Herrlichkeit, / ihm sei die Macht in Ewigkeit! / Kyrieleison.

1. Ihr Himmel alle, taut herab / die uns von Gott verheißne Gab, / ihr Wolken regnet, es ist Zeit, / den Fürsten der Gerechtigkeit. / O Erde, öffne doch dein Tor / und spross den Heiland uns hervor.
2. Der Herr sein'm Volk ein Zeichen gibt, / dass er uns alle gnädig liebt: / Die Jungfrau, seht, ein Kind empfängt, / das wird Immanuel genennt. / Gott ist mit uns! Vom höchsten Thron / schickt er den Heiland, seinen Sohn.
3. Gott, unserm Herrn, gehört die Erd', / und seine Schöpfung ewig währt. / Die nach ihm fragen, lädt er ein, / bei ihm in seinem Reich zu sein. / Der Herr wird kommen in die Zeit. / O Mensch, mach dich für Gott bereit!