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Quellenhinweis zu: Thernberger Hochzeitsstückln (siehe 4)

Melodieüberlieferung: Ca. 80 km südlich von Wien im Schlattental liegt in der Gemeinde Scheiblingkirch der Ort Thernberg. Mit "Thernberger Hochzeitstückln - Thernberg, Nied.Öst um 1800" sind 3, jeweils 2-teilige Melodien aus der "Bauernmusi" (Folge 2, Leipzig 1925, Nr. 12; siehe dazu S. 29-31) überschrieben. In den Anmerkungen zu den 3 in einer Folge zusammengestellten Stücken haben die Sammler Raimund Zoder und Rudolf Preiß vermerkt: "Bei Bauernhochzeiten wurde während der Mahlzeit von den Musikanten die sogenannte Tafelmusik aufgemacht, welche aus Menuetten, gefälligen Melodien bekannter Lieder, Märschen und kleinen Stücken bestand. Vergleiche das Tafelstück in Bauernmusi 1" (zu hören als Nr. 25 auf dieser CD).


Quellenhinweis zu: Cantabile - von Vanhal (siehe 39)

Melodieüberlieferung: Als "Nr. 12 Cantabile" nach dem Streichtrio Nr. 5 aus den 15 leichten Trios von "Joh. Bapt. Vanhal (1739-1813)" enthalten in "Volkstümliche Klarinetten-Trios", herausgegeben vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege (München 1987). Pepi Prochazka hat die 3-stimmige Bearbeitung von Erich Sepp nach Kauf des Heftes mit einer 2. Melodiestimme erweitert.
Laut MGG stammt Jan Krtitel Vanhal aus einer böhmischen Bauernfamilie und wurde 1761 nach Wien berufen. Er galt als hervorragender Musiker und Komponist, dessen Werke über ganz Europa bis nach Amerika verbreitet wurden. Vanhal war einer der ersten Komponisten, die als freischaffende Künstler ohne feste Anstellung nur vom Ertrag ihrer Werke und vom Unterrichtgeben lebten.


Quellenhinweis zu: Landler - aus der Bauernmusi (siehe 6)

Melodieüberlieferung: Diese Ländlerreihe hat Pepi Prochazka im Advent des Jahres 1986 aus verschiedenen ein- und zweistimmigen achttaktigen Ländler-Melodien und einer viertaktigen Kadenz zum Abschluss in oberlandlerischer Weise (ohne da Capo) neu zusammengesetzt. Die Teile 1 und 2 sind einem zweiteiligen "Ländler, aus dem Böhmerwalde" entnommen (Bauernmusi 1, Leipzig 1919, Partitur S. 50, "auch Flöte oder Klarinette"; —> siehe S. 29-31). Die Teile 3, 4 und die Kadenz stammen aus der Sammlung "6 Ländlertänze, aus Laufen in Oberösterreich um 1820" (Bauernmusi 1, Partitur S. 19 ff, "für Geige oder Flöte", dort aus Nr. 2).


Quellenhinweis zu: Andachtsjodler

Melodieüberlieferung: In der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" (23. Jg., Wien 1921, S.77) hat Karl Liebleitner (1858-1942) diesen einfachen Jodler "Tjo tjo i ri …" ohne Titel zweistimmig als Anhang zu dem Hirtenlied "Jokl, Hiasl, Hansl, Michl" wohl erstmals veröffentlicht. Zu Hirtenlied und Jodler schreibt er: "In Sterzing seit 1833 erinnerlich; wurde in der Christmette vor der Wandlung angestimmt und der Jodler sehr leise während der Wandlung gesungen. Worte mitgeteilt von J. Glantschner, Weise von Jakob Gliber. Mir ist es das liebste Krippenlied. Karl Liebleitner". Der evangelische Pfarrer Helmuth Pommer (1883-Bregenz 1967) bringt den Jodler erstmals allein als "Jodler-Andacht" in die Volksliedpflege ein ("Lieder des deutschen Alpenvolkes", München 1927, S.69). Als "Andachtsjodler" ist er bis heute in vielfältiger Weise in der österreichischen und bayerischen Volksliedpflege lebendig, u.a. in der Messgestaltung, bei Adventsingen oder auch in besinnlichen Lebenssituationen, auf Berggipfeln, usw.


Quellenhinweis zu: Intrada - von Johann Christian Schickhardt (siehe 10, 37)

Melodieüberlieferung: Diese Aufzugsmusik ("Intrada") hat Pepi Prochazka 1987/1988 in seine 4 Stimmbücher eingetragen und dabei die 3. Stimme ergänzt. Lorenz Beyer hat herausgefunden, dass es sich im Original um den 3. Satz (in C) einer "Triosonate" (für 2 Flöten und Cembalo) mit dem Titel "Entree" handelt. --- Nach MGG (Lexikon "Musik in Geschichte und Gegenwart") ist Johann Christian Schickhardt um 1680 in Braunschweig geboren und starb 1762 in Leiden/Holland. Über den virtuosen und in seiner Zeit sehr geschätzten Flötisten und Oboisten ist wenig bekannt. Vielleicht war er Mitglied der Hamburger Oper - 1732 ist er ein "annoch lebender Musicus in Hamburg". Er schrieb Lehrbücher und komponierte Sonaten, die meisten wohl vor 1720.


Quellenhinweis zu: Deutscher Tanz - aus Franken

Melodieüberlieferung: Als "Nr. 14 Deutscher Tanz" enthalten in "Volkstümliche Klarinetten-Trios", herausgegeben vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege (München 1987). Pepi Prochazka hat 1987 den dortigen dreistimmigen Satz von Erich Sepp mit einer zweiten Melodiestimme erweitert. Die Melodie stammt aus der "Aidhausener Notenhandschrift", die Erwin Zachmeier für die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Bezirk Mittelfranken herausgegeben hat (Stein b. Nbg. 1986, Nr. 9). Der fränkische Volksmusikpfleger Erwin Zachmeier (1928-1991) hat die Handschrift näher erforscht und die mit sorgfältiger Tintenschrift eingetragenen Melodien dieses "Deutschen Tanzes" den älteren Eintragungen des Notenschreibers Johann Georg Wildanger (geb. 1776) von 1843/1844 im Dorf Aidhausen nahe Haßfurt/Unterfranken zugeordnet. Nach dem Pfarrmatrikelbuch war er Weber, Maurer und Nebenerwerbsmusikant bei weltlichen und kirchlichen Gelegenheiten.


Quellenhinweis zu: Guggu-Polka (siehe 19, 28)

Melodieüberlieferung: Diese "sehr schnell" zu spielende Polka haben Raimund Zoder und Rudolf Preiß in ihre nach dem 1. Weltkrieg im Auftrag des österreichischen Wandervogels zusammengestellten Notenhefte "Bauernmusi" (2 Bände, Leipzig 1919, Band 1, Partitur S. 66; siehe S. 29-31) aufgenommen. In der Erstausgabe steht noch als Herkunftsangabe "Aus Mooskirchen in Steiermark um 1880".
Im Trio sind die lustigen, titelgebenden Texteinwürfe "gaga" (mit tiefen a, fast o) und "guggu" von "den einen" und "den anderen", also abwechselnd "gesungen" worden - glaubt man den Originalangaben der Sammler, die wir in die Noten übernommen haben. Das "trullu" wurde "gesungen und gespielt".


Quellenhinweis zu: Intrada - von Johann Christian Schickhardt (siehe 13, 37)

Melodieüberlieferung: Diese Aufzugsmusik ("Intrada") hat Pepi Prochazka 1987/1988 in seine 4 Stimmbücher eingetragen und dabei die 3. Stimme ergänzt. Lorenz Beyer hat herausgefunden, dass es sich im Original um den 3. Satz (in C) einer "Triosonate" (für 2 Flöten und Cembalo) mit dem Titel "Entree" handelt.
Nach MGG (Lexikon "Musik in Geschichte und Gegenwart") ist Johann Christian Schickhardt um 1680 in Braunschweig geboren und starb 1762 in Leiden/Holland. Über den virtuosen und in seiner Zeit sehr geschätzten Flötisten und Oboisten ist wenig bekannt. Vielleicht war er Mitglied der Hamburger Oper - 1732 ist er ein "annoch lebender Musicus in Hamburg". Er schrieb Lehrbücher und komponierte Sonaten, die meisten wohl vor 1720.


Quellenhinweis zu: Jodler - "Weißensteiner" (siehe 40)

Melodieüberlieferung: Diesen ganz einfachen und natürlichen, in vielen Landschaften überlieferten Jodler mit den drei hintereinander einsetzenden Stimmen hat Pepi Prochazka mit Bass im Advent 1998 in seine Stimmbücher (Nr. 105) eingetragen.
Mehrfach in Sammlungen seit Pommer (um 1900) dokumentiert (z.B. Tirol, Slg. Horak); als "Der Weißensteiner" in der Pflege in Österreich und Bayern weit verbreitet nach einer Aufzeichnung von Hermann Derschmidt ("1928 bei Gastwirt Weißensteiner in Unterlaussa, Ennstal/OÖ"); in einer 3‑stimmigen Fassung schon notiert von Lina Stanggassinger (Liederhandschrift "Hofschaffer Linerl", Berchtesgaden 1911, VMA 1987).


Quellenhinweis zu: Deutscher - aus der Bauernmusi (siehe 41)

Melodieüberlieferung: Als Nr. 21 steht dieser Deutsche Tanz in der "Bauernmusi" (Folge 2, Leipzig 1925; siehe S. 29-31) mit der Anmerkung: "Steirisch-niederösterr. Grenzgebiet, um 1800". Zu dem Stück ist als Quellenangabe angegeben: "Handschriftlich aus dem südlichen Niederösterreich. Bezüglich der stilistischen Eigenart vergleiche man die V Menuette mit 6 Trio und V Deutsche mit Coda und 7 Trio für Streichmusik komponiert von Frz. Schubert, 1813."
Die "Deutschen" Tänze waren um 1800 auch in München beliebte Balltänze (siehe Klavierdrucke und Handschriften). Die Beziehung Menuett-Deutsche-Landler-Walzer beschreibt Prof. Walter Deutsch in den "Tanzmelodien aus München um 1800" (VMA 1988/1999). Pepi Prochazka erstellte seinen 4-stimmigen Satz im Advent 1986.