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Text zu: Lustig ist das Zigeunerleben

  1. Lustig ist das Zigeunerleben, faria fariaho, / brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben, faria, fariaho. / |: Lustig ist es im grünen Wald, / wo des Zigeuners Aufenthalt. / Faria, faria, faria, faria, faria, fariaho! :|
  2. Sollt uns einmal der Hunger plagen, faria fariaho, / gehn wir uns ein Hirschlein jagen, faria fariaho! / |: Hirschlein, nimm dich wohl in acht, / wenn des Zigeuners Büchse kracht. Faria ... :|
  3. Sollt uns einmal der Durst sehr quälen, faria fariaho, / gehn wir hin zu Wasserquellen, faria fariaho! / |: Trinken Wasser wie Moselwein, / meinen, es dürfte Champagner sein. Faria ... :|
  4. Wenn wir auch kein Federbett haben, faria fariaho, / tun wir uns ein Loch ausgraben, faria fariaho, / |: legen Moos und Reisig rein, / das soll uns ein Federbett sein. Faria ... :|
  5. Mädel, willst du Tabak rauchen, faria fariaho, / brauchst dir keine Pfeif' zu kaufen, faria fariaho! / |: Greif in meine Tasche hinein, / da wird Pfeif' und Tabak sein. Faria ... :|
  6. Wenn uns tut der Beutel hexen, faria fariaho, / lassen wir einen Taler wechseln, faria fariaho! / |: Treiben wir die Zigeunerkunst, / hab'n wir den Taler schon wieder bei uns. Faria ... :|

Text/Melodie: Mit unterschiedlichen Melodien und Strophen/Texten seit 1842 in Liederbüchern und Sammlungen zu finden. Gehört nach einer Umfrage von 1998 zu den 12 bekanntesten deutschen Liedern. "... brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben" stammt aus der Wandervogelzeit (um 1920). Viele Neutextungen auf andere Stände, auch Parodien. Schon 1893 schrieb Franz M. Böhme zur Liedproblematik: "Dergleichen Lieder sangen nicht Zigeuner, sondern gute Deutsche zur Erheiterung bei ihren Trinkgelagen. In Wahrheit aber wird dieses ewig nomadisirende, dem civilisirten Europa recht unbequeme Volk von der Polizei von Ort zu Ort vertrieben und verfolgt. So steht's mit Wahrheit und Dichtung."


Text zu: Nun ade, du mein lieb' Heimatland

  1. Nun ade, du mein lieb' Heimatland, – lieb' Heimatland, ade! / Es geht jetzt fort zum fremden Strand, – lieb' Heimatland, ade! / |: Und so sing' ich denn mit frohem Mut, / wie man singet, wenn man wandern tut, – lieb' Heimatland, ade! :|
  2. Wie du lachst mit deines Himmels Blau, – lieb' Heimatland, ade! / Wie du grüßest mich mit Feld und Au, – lieb' Heimatland, ade! / |: Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn, / doch jetzt zur Ferne zieht's mich hin, – lieb' Heimatland, ade! :|
  3. Begleitest mich, du lieber Fluss, – lieb' Heimatland, ade! / Bist traurig, dass ich wandern muss, – lieb' Heimatland, ade! / |: vom moos'gen Stein am wald'gen Tal, / da grüß' ich dich zum letzten Mal, – lieb' Heimatland, ade! :|

Text/Melodie: August Disselhoff (1829-1903) dichtete auf eine von Rekruten gehörte Melodie "... Westfalenland ade! Es geht jetzt fort zur Saale Strand ..." als er 1851 aus seiner Heimat Arnsberg nach den Ferien zur Universität Halle zurückkehrte, und sang das Lied zum Antrittskommers. Gedruckt im Kommersbuch 1851, dann in "Neues Hallesches Liederbuch für deutsche Studenten" (Halle 1853) und in K. Steins "Liedersammlung für Schulen" (Berlin 1855). Seit 1870 vielfach im Gebrauch und gedruckt (z.B. als "Westfalenlied" oder allgemeines Heimatlied). Böhme (Volksthüml. Lieder d. Deutschen, 1895) nennt es "Auswandererlied".


Text zu: Ich hatt' einen Kameraden

  1. Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern findst du nit. / Die Trommel schlug zum Streite, / er ging an meiner Seite / |: im gleichen Schritt und Tritt. :|
  2. Eine Kugel kam geflogen, gilt sie mir oder gilt sie dir? / Ihn hat es weggerissen, / er liegt mir vor den Füßen, / |: als wär's ein Stück von mir. :|
  3. Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad'. / "Kann dir die Hand nicht geben, / bleib du im ew'gen Leben / |: mein guter Kamerad!" :|

Text: Gedicht von Ludwig Uhland (1787-1862), 1809 aus Anlass der Tiroler Freiheitskämpfe gedruckt 1811 im "Poetischen Almanach für das Jahr 1812" von Justinus Kerner, Heidelberg. Böhme weist 1895 darauf hin, dass Uhlands 2. Strophe im Volk umgeändert und die 3. Strophe oft weggelassen wurde. - Melodie: von Friedrich Silcher (1789-1860) als Bearbeitung der Melodie "Blümlein auserlesen" (16. Jh.) im Jahr 1825. Abgedruckt 1825 in Silchers "Volkslieder für Männerstimmen". --- Sehr häufig in Gebrauchsliederbüchern seit 1833. Im Krieg vielfach umgedichtet. Lied und Melodie sind mindestens seit 1918 bis heute bei Beerdigungen und Totengedächtnisfeiern von Kriegsteilnehmern im Gebrauch.


Text zu: Die Gedanken sind frei

  1. Die Gedanken sind frei, / wer kann sie erraten? / Sie fliehen vorbei / wie nächtliche Schatten. / Kein Mensch kann sie wissen, / kein Jäger erschießen. / Es bleibet dabei: / die Gedanken sind frei!
  2. Ich denke, was ich will / und was mich beglücket, / doch alles in der Still / und wie es sich schicket. / Mein Wunsch, mein Begehren / kann niemand mir wehren, / es bleibet dabei: / Die Gedanken sind frei!
  3. Und sperrt man mich ein / im finsteren Kerker, / das alles sind rein / vergebliche Werke! / Denn meine Gedanken / zerreißen die Schranken / und Mauern entzwei: / Die Gedanken sind frei!
  4. Drum will ich auf immer / den Sorgen entsagen / und will mich auch nimmer / mit Grillen mehr plagen. / Man kann ja im Herzen / stets lachen und scherzen / und denken dabei: / Die Gedanken sind frei!
  5. Ich liebe den Wein, / mein Mädchen vor allen, / sie tut mir allein / am besten gefallen. / Ich sitz' nicht alleine, / hab' hier beim Glas Weine / mein Mädchen dabei: / Die Gedanken sind frei!

Text: Soll gegen Ende des 18.Jh. entstanden sein, der Verfasser ist unbekannt. Ursprünglich war es wohl ein (relativ unpolitisches) Liebeslied (aus der Schweiz?) “Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allen...”, dem erst nachträglich andere Assoziationen zuwuchsen. Peter Fauser hält dagegen in seiner Arbeit (2003) über den Volksliedsammler Johann Michael Anding (1810-1879) in Hildburghausen/Thüringen (um 1850) umgekehrt das politische Lied für primär, dem ein harmloser Liedanfang hinzugefügt wurde, um es “zensurfähig” zu machen. Eine Verbreitung auf fliegenden Blättern in der Zeit um 1780-1800 ist anzunehmen. Die Romantiker Achim von Arnim (1781-1831) und Clemens Brentano (1788-1842) bringen eine eigene Textbearbeitung (Zwiegesang eines Gefangenen mit seiner Geliebten) nach einer Liedflugschrift im Band 3 von "Des Knaben Wunderhorn" (1808). - Melodie: Anonym mit Text erstmals in "Lieder der Brienzer Mädchen" (mit Begleitung des Pianoforte oder Guitarre), gedruckt in Bern 1810-1820.


Text zu: Ein Jäger aus Kurpfalz

  1. Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald / und schießt das Wild daher, gleich wie es ihm gefällt. / Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei |: allhier auf grüner Heid'. :|
  2. Auf, sattelt mir mein Pferd und legt darauf den Mantelsack, / so reit' ich hin und her als Jäger aus Kurpfalz. / Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei |: allhier auf grüner Heid'! :|
  3. Hubertus auf der Jagd, der schoss ein'n Hirsch und einen Has', / er traf ein Mägdlein an, und das war achtzehn Jahr'. / Halli, hallo, gar lustig ist die Jägerei |: allhier auf grüner Heid'! :|
  4. Des Jägers seine Lust, das hat der Herr noch nicht gewusst, / wie man das Wildpret schießt, man schießt es in die Bein', / Halli, hallo, da muss das Tier getroffen sein |: allhier auf grüner Heid'! :|
  5. Jetzt reit' ich nicht mehr heim, bis dass der Kuckuck "Kuckuck" schreit, / er schreit die ganze Nacht, hab' mich zum Schatz aufg'macht. / |: Halli, hallo, und bleib' bei ihr die ganze Nacht, |: bis dass der Kuckuck schreit. :|:|

Text/Melodie: In vielen Varianten und Umtextungen bis heute im Gebrauch. Vor allem ist der Text nach "Halli ..." (oder "Juja ...") unterschiedlich gebraucht. Die 4. Strophe fehlt manchmal. Im "Deutschen Liederhort" von Erk und Böhme ist zu lesen: "Sehr verbreitetes und beliebtes Volkslied, das zur Blüthezeit deutscher Jagdlust zu Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden sein mag, aber erst seit 1750 nachweisbar ist. Erk benutzte fliegende Blätter von 1763, 1780 und 1806. Außerdem gedruckt: Büsching und von der Hagen, Volkslieder 1807" - und in vielen anderen späteren Volksliedsammlungen. Das Lied wird um 1800 von der Zensur erfasst und z.B. in die Kursächsische Liedverbotsliste 1802 aufgenommen.


Text zu: Du, du liegst mir im Herzen!

  1. Du, du liegst mir im Herzen, / du, du liegst mir im Sinn. / Du, du machst mir viel Schmerzen, / weißt nicht, wie gut ich dir bin! / Ja, ja, ja, ja, / weißt nicht, wie gut ich dir bin.
  2. So, so, wie ich dich liebe, / so, so liebe auch mich! / Die, die zärtlichsten Triebe / fühl' ich allein nur für dich! / Ja, ja, ja, ja! / Fühl' ich allein nur für dich.
  3. Doch, doch darf ich dir trauen, / dir, dir mit leichtem Sinn? / Du, du kannst auf mich bauen, / weißt ja, wie gut ich dir bin! / Ja, ja, ja, ja! / Weißt ja, wie gut ich dir bin.
  4. Und, und wenn in der Ferne / mir, mir dein Bild erscheint, / dann, dann wünsch ich so gerne, / dass uns die Liebe vereint! / Ja, ja, ja, ja! / Dass uns die Liebe vereint!

Text/Melodie: Verfasser und Komponist unbekannt. Ludwig Erk und Franz Magnus Böhme (Deutscher Liederhort, Leipzig 1893/1894, Nr. 578) geben dem Lied den Titel "Liebe und Sehnsucht" und merken an: "Neueres Volkslied, um 1820 in Norddeutschland entstanden. Melodie von Pax vierstimmig gesetzt (1820), aber nicht von ihm componirt." Das Lied wird erwähnt bei Goethes Tischgesprächen 1828.


Text zu: Auf de schwäb'sche Eisebahne

  1. Auf de schwäbsche Eisebahne / gibts gar viele Haltstatione: / Schtuegart, Ulm und Biberach, / Mekkebeure, Durlesbach! / Trulla, trulla, trullala, / trulla, trulla, trullala, / Schtuegart, Ulm und Biberach, / Mekkebeure, Durlesbach!
  2. Auf de schwäb'sche Eisebahne / gibt es viel Restauratione, / wo ma esse, trinke ka, / alles, was der Mage ma. / Trulla ...
  3. Auf de schwäb'sche Eisebahne / braucht mer keine Postillone. / Was uns sonst das Posthorn blies, / pfeifet jetzt die Lokomotiv. / Trulla ...
  4. Auf de schwäb'sche Eisebahne / könne Kuh und Ochse fahre, / d'Studente fahre erste Klass, / s' mache das halt nur zum Spaß. / Trulla ...
  5. Auf de schwäb'sche Eisebahne / wollt amal a Bäurle fahre, / geht am Schalter, lüpft de Hut. / "Oi Bilettle, seid so gut!" / Trulla ...
  6. Eine Geiß hat er sich kaufet / und dass sie ihm nit entlaufet, / bindet sie de guete Ma / hinte an de Wage na. – Trulla ...
  7. "Böckli, tu nuer woidle springe, / 's Futter werd i dir scho bringe." / Setzt si zu seim Weible na / und brennt's Tabakspfeifle a. / Trulla ...
  8. Auf de nächste Statione, / wo er will sei Böckle hole, / findt er nur no Kopf und Soil / an dem hintre Wagetoil. / Trulla ...
  9. Do kriegt er en große Zorne, / nimmt de Kopf mitsamt dem Horne, / schmeißt en, was er schmeiße ka, / dem Konduktör an Schädel na. / Trulla ...
  10. "So, du kannst de Schade zahle, / warum bist d' so schnell gefahre! / Du alloin bist schuld dara, / dass i d' Geiß verlaure ha!" / Trulla ...
  11. So, jetzt wär das Liedle g'sunge, / 's hätt euch wohl in d'Ohre g'klunge. / Wer's no nit begreife ka, / fang's no mal von vorne a! / Trulla ...

Text/Melodie: Geselliges Vierzeilerlied im Stil der "Bauernlieder", in denen die einfachen Leute die neue Zeit und Technik erleben. Häufig und in verschiedenen Fassungen in Gebrauchsliederbüchern seit 1888 ("Allgemeiner Liederschatz", Basel 1888), kaum ein Beleg vor 1880. Die Bahnlinie von Stuttgart zum Bodensee existiert seit 1847/49. Das Lied wurde rasch in andere Landschaften übernommen, auch mit anderen regionalen Stationsnamen. Viele Parodien. --- Auf den Bau der Bahnlinie Rosenheim-Salzburg (1860) veröffentlicht August Hartmann (1846-1917) in seinen "Historischen Volksliedern" (München 1907-1913, Nr. 290) 12 kritische Strophen mit Vers- und Textähnlichkeit (z.B. Str. 3).


Text zu: Drei Lilien, drei Lilien

  1. Drei Lilien, drei Lilien, die pflanzt ich auf mein Grab, / da kam ein stolzer Reiter und brach sie ab. / Juviheirassasasa, juvivaleralera! / Da kam ein stolzer Reiter und brach sie ab.
  2. Ach Reitersmann, ach Reitersmann, lass doch die Lilien stehn, / sie soll ja mein Feinsliebchen noch einmal sehn. / Juvi ...
  3. Was schert mich denn dein Liebchen, was schert mich denn dein Grab; / ich bin ein stolzer Reiter und brech sie ab. / Juvi ...
  4. Und sterbe ich noch heute, so bin ich morgen tot; / dann begraben mich die Leute ums Morgenrot. / Juvi ...
  5. Ums Morgenrot, ums Morgenrot, will ich begraben sein; / da schläft ja mein Feinsliebchen so ganz allein. / Juvi ...

Text/Melodie: Um 1830 haben sich die 3 Strophen (hier 1, 2 und 4) aus dem Schluss der alten Volksballade vom Nachtjäger ("Es blies ein Jäger wohl in sein Horn ...") verselbständigt. Ludwig Erk und Franz Magnus Böhme (Deutscher Liederhort Nr. 740) formulieren aus eigener Erfahrung: "Text und Melodie hier aus Thüringen und Sachsen (mir um 1850 bekannt); auch in Schwaben, am Rhein und in Ober- und Niederhessen gekannt und noch viel gesungen. Das Lilienlied scheint erst um 1830 als besonderes Lied aus alten Fragmenten entstanden zu sein, und wurde zuerst von Studenten in Heidelberg, Jena, Göttingen gesungen." --- Bis in die Gegenwart wird das Lied mit vielen Varianten in Melodie (z.B. bei "Juvi ...") und Text (z.B. 1. Strophe "ein/mein Grab", 4. "ins/ums/beim Morgenrot") gesungen. Auch die Strophenfolge ist unterschiedlich. Die Strophen 3 und 5 sind nicht in allen Fassungen vorhanden und wohl erst später dazugekommen.


Text zu: Wem Gott will rechte Gunst erweisen

  1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, / den schickt er in die weite Welt, / dem will er seine Wunder weisen / in Berg und Tal und Strom und Feld.
  2. Die Trägen, die zu Hause liegen, / erquicket nicht das Morgenrot; / sie wissen nur von Kinderwiegen, / von Sorgen, Last und Not ums Brot.
  3. Die Bächlein von den Bergen springen, / die Lerchen schwirren hoch vor Lust; / was sollt' ich nicht mit ihnen singen / aus voller Kehl' und frischer Brust?
  4. Den lieben Gott lass' ich nur walten; / der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld / und Erd' und Himmel will erhalten, / hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt.

Text: Gedicht von Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) von 1822, gedruckt erstmals im 1. Kapitel seiner Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" (Berlin 1826), dann mit dem Titel "Der frohe Wandersmann" in Eichendorffs Gedichten. - Melodie: von Musikdirektor Fr. Theodor Fröhlich (1803-1836) aus Aargau/Schweiz im "Liederbuch für deutsche Künstler", Berlin 1833. --- Sehr häufig in Gebrauchsliederbüchern seit 1833. Text mit vielen Varianten und Parodien im aktuellen Singen.


Text zu: Es, es, es und es

  1. Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss, / weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muss, / drum schlag' ich Frankfurt aus dem Sinn / und wende mich, Gott weiß, wohin. / Ich will mein Glück probieren, marschieren.
  2. |: Er, er, er und er, Herr Meister, leb' er wohl! :| / Ich sag's ihm grad frei ins Gesicht, / seine Arbeit, die gefällt mir nicht. / Ich will mein Glück probieren, marschieren.
  3. |: Sie, sie, sie und sie, Frau Meist'rin, leb' sie wohl! :| / Ich sag's ihr grad frei ins Gesicht, / ihr Speck und Kraut, das schmeckt mir nicht. / Ich will mein Glück probieren, marschieren.
  4. |: Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern, lebet wohl! :| / Ich wünsch' euch all'n zu guter Letzt / einen andern, der mein' Stell' ersetzt. / Ich will mein Glück probieren, marschieren.
  5. |: Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet wohl! :| / Hab' ich euch was zuleid getan, / so bitt' ich um Verzeihung an. / Ich will mein Glück probieren, marschieren.

Text/Melodie: Der Verfasser des Liedes ist unbekannt. Es ist in fast allen deutschen Landschaften nachweisbar. Erste Drucke davon gibt es zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Flugschriften schon in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ludwig Erk und Franz Magnus Böhme bezeichnen das Lied als "Des Handwerksburschen Abschied" (Deutscher Liederhort, Nr. 1592/1593) mit der Angabe "Marschmäßig und derb, Mel. um 1826". Zu einer älteren Textvariante mit gleicher Melodie heißt es: "Vielfach mündlich: aus Bayern, dem Hessen-Darmstädtischen und Brandenburgischen. Mit Benutzung fliegender Blätter aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts". Im aktuellen Singgebrauch werden natürlich die Städtenamen ausgetauscht und der Text wird zu vielen passenden Gelegenheiten umgeformt.