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Quellenhinweis zu: "Von der hohen Alm" - Liedweise

Dieses Lied besingt in 5 Strophen das schöne Almleben - wobei vor allem auch auf Liebesdinge abgezielt ist: Die Almerin lädt den Buam zu sich ein: 1. "Von der hochen Alm auf die Niederalm, von der Niederalm aufs Tret, ja, und vom Tret zu mein liabn Deandl, übern Almasattl geht der Weg." 2. "Und du woaßt ja mei Hüttn, und du kennst ja meine Küah, ja, und beim Fensterl liegt da Schlüssl, geh nur eina zu mir." In verschiedenen Fassungen ist dieses Almlied im Geist des späten 19. Jahrhunderts in der Steiermark (Slg. Pommer, Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" 19. Jg., Wien 1917), in Land Salzburg und in Tirol seit ca. 1890 nachgewiesen (vgl. Walter Schmidkunz, Karl List, Wastl Fanderl: Das Leibhaftige Liederbuch, Erfurt 1938, S. 102/103).


Quellenhinweis zu: Friederikerl-Mazurka

Diese Mazurka haben wir schon vor 1980 für das Tanzmusikspiel u.a. mit der "Inntaler Klarinettenmusik" hergerichtet (vgl. "Tanzmusik für chromatische Ziehharmonika", VMA 1992, Nr. 26). Mündlich und handschriftlich überlieferte Melodien, Texte und Liedfragmente (u.a. Übersee, Feldwies um 1930 in Gebrauch, Trostberg um 1900) haben wir in dieser Mazurka völlig neugefasst (ES) und im Trio zusammen mit den Tanzpaaren den im ganzen Chiemgau bekannten Text des "Friederikerl" gesungen: "Friederikerl, Friederikerl, kumm geh mit mir in Wald! Na, Koarl, na, Koarl, s'is ma vui z'kalt! Hab i da's, hab i da's, hab i da's gestern gsagt, dass i di, dass i di, dass i di gar net mag!" Natürlich wurden auch andere Reime in geselliger Wirtshausstimmung intoniert, z.B. "... geh mit mir ins Gras ... 's is ma vui z'nass!" oder "Holz/stolz", "Bett/fett", usw.


Quellenhinweis zu: Halbwalzer und Landler in B

Zusammenstellung einer Reihe von 16-taktigen (Halb-)Walzermelodien und 8-taktigen Ländlern mit jeweiligen dazupassenden 8-taktigen Zwischenspielen in gleicher Tonart. Die 16-taktigen (Halb-)Walzer wurden in langen Reihen in gleicher Tonart gespielt, dazwischen immer ein ein- oder zweistimmiges Zwischenspiel ("2. Theil" mit 8 Takten), das früher von einer Geige allein ausgeführt wurde (Wiederholung mancherorts dann begleitet vom Blech). Das ganze Stück hieß dann z.B. "Walzer" oder "Aushalter-Walzer". Der (Halb-)Walzer 1 stammt aus den Handschriften von Andreas Schranner (1881-1947) aus Nandlstadt in der Holledau (vgl. Bezirke Oberbayern und Niederbayern: Tanzmusik aus der Hallertau, München/Landshut 1990, Nr. 39/3), der 3. (Halb-)Walzer aus einem handschriftlichen Notenbuch für 2 Trompeten aus der Tittmoninger Gegend (vgl. u.a. "Spielstücke und Tanzmusik für zwei Sopranblockflöten, VMA 1993, S. 39). Der 8-taktige Landler von Nr. 2 (handschriftlich Kirchdorf und Ohlstadt) und die Zwischenspiele (Zw 1: Handschrift Hans Dietrich, Söcking/Starnberg; Zw 2: angelehnt an Handschrift Nähe Siegsdorf um 1900) sind entnommen der Melodiensammlung "100 Tanzmelodien aus Oberbayern" (zusammengestellt und teilweise neugestaltet von ES, hg. vom Bayer. Landesverein für Heimatpflege e.V., München 1982, Nr. 45 c, S. 41/d, Nr. 9/c).


Quellenhinweis zu: "Halt's'n auf!" - Schottisch

In vielen handschriftlichen Tanzmelodienbüchern der oberbayerischen Musikanten aus der Zeit ab ca. 1880 ist dieser markante Schottisch enthalten, z.B. aus Eichstätt (um 1900), Aichach (um 1930), München, Mittenwald (um 1900), Haag (um 1890), usw. Namengebend für das Stück ist der Ruf am Ende des 2. Teiles: "Halt's'n auf!". (Vielfach vom VMA in die Volksmusikpflege eingebracht, u.a. "Spielstücke und Tanzmusik für 2 Sopranblockflöten, VMA 1993; Blockflötenquartett, VMA 1998; usw.)


Quellenhinweis zu: Tiefe Halbwalzer in Es

Typische Zusammenstellung einer Halbwalzer-Reihe aus überlieferten Melodien in der traditionellen Reihung mit 16-taktigen Halbwalzern und dazugehörigen 8-taktigen Nach- oder Zwischenspielen. Die (Halb-)Walzermelodien 1 und 3 stammen aus den Notenhandschriften des Andreas Schranner (1881-1947) aus Nandlstadt in der Holledau (vgl. Bezirke Oberbayern und Niederbayern: Tanzmusik aus der Hallertau, München/Landshut 1990, Nr. 48/1 und 49/1) - sind aber auch in Varianten in anderen oberbayerischen Musikantenhandschriften der Zeit 1900-1930 zu finden. Der Halbwalzer 2 (Handschrift Johann Müller, Wiesmühl bei Tittmoning 1911) und alle Zwischenspiele (Zw 1: Handschrift Johann Krammel, Geisenfeld; Zw 2: Handschrift Hans Dietrich, Söcking/Starnberg; Zw 3: Fragment/ES Handschrift Freising 1912; u.a. mit Veränderungen durch ES) sind entnommen der Melodiensammlung "100 Tanzmelodien aus Oberbayern" (zusammengestellt und teilweise neu gestaltet von ES, hg. vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V., München 1982. Nr. 2a, S. 61/c, S. 40/b, S. 61/e). Die letzte Halbwalzer-Melodie 4 ist in ganz Oberbayern bekannt und wird auch für Vierzeiler/Schnaderhüpfl verwendet, z.B. auch in der Slg. Wastl Fanderl mit "Vo Mühlegg bis auf Schneizlreith fahr i schö staad, drei ho la ro, drei ho la ro, ja weil si de Kellnarin gar a so draaht, drei ho la ro und schneidts a!" (vgl. auch in der Polka bei Nr. 10 im Zweivierteltakt). Zusammenstellung VMA/Meixner/ES.


Quellenhinweis zu: Himmelfahrts-Polka

Diese schnelle Polka haben wir für unsere Tanz- und Unterhaltungsmusik um 1980 aus großteils überlieferten Melodien/Motiven zusammengestellt (ES). Der 1. Teil ist im Rupertiwinkel und Chiemgau gebräuchlich gewesen. Das Trio ist eine schnelle Drehermelodie, wie sie z.B. in Feldolling bis in die 1950er Jahre von der dortigen Zeche (Burschenzeche, Burschenschaft) bei der Tanzmusik verlangt wurde. Die Melodie ist in ganz Oberbayern mit verschiedenen Textfragmenten und Vierzeilern verbreitet. In übermütiger Stimmung haben wir gesungen: "Schau net links, schau net rechts, / schau zum Dirndl gradaus, ... / Wanns mi olacha tat, / gang i pfeigrad mit z'Haus, ... bei da Nacht." Die Kapelle Huber, Rott am Inn, hat bis in die 1950er Jahre dieses Trio gespielt und dazu gesungen: "Aber Himmevatta, schau oba auf uns, ... bei da Nacht!". Von diesem Text haben wir auch den Titel "Himmelfahrts-Polka" abgeleitet.


Quellenhinweis zu: "Glückliche Herzen" - Walzer

Durch Peter Denzler aus alten fränkischen Notenhandschriften in die Volksmusikpflege der 1980er Jahre eingebracht. Die ersten beiden Teile wurden auch von der alten Kirchdorfer Streichmusik (Lkr. Rosenheim) als "Suppenwalzer" ab 1900 gespielt. Das war wohl eine musikalische Verballhornung der Anklänge an das bekannte Walzermotiv aus "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé im Teil 2. Auf das Anfangsmotiv dieses Teiles ist auch das Textfragment "Schön wie die Rosen sind, schön bist auch Du, mein Kind" überliefert (u.a. in den 1980er Jahren durch den Tanzgeiger und Saxophonisten Josef Unertl aus Trostberg). Der Titel "Glückliche Herzen" findet sich mehrfach in den Gebrauchsmusiknoten seit ca. 1870 mit unterschiedlichen Melodien. Neufassung der Walzermelodie 1997 für das Spielheft "Geigenmusik", VMA/ES.


Quellenhinweis zu: Gföller-Marsch

Landauf und landab in der bayerischen und österreichischen Heimat- und Volksmusikpflege bekannt ist der sog. "Gföller-Marsch", den Georg von Kaufmann (1907-1972) erstmals in 2-stimmiger Fassung in seinem "Roten Notenbüchl" (Rosenheim/Inzell 1953) veröffentlicht hat. Der "Kaufmann-Schorsch" hat die Noten dieser eingängigen Melodie bekommen vom Kammerlander Sepp, vulgo "Kammei" aus Ruhpolding, dessen Sohn Hermann den Marsch bei seinem Aufenthalt auf der Wildalm oberhalb Gföll auf der Zither erlernt hatte. Die 5 Musikanten der "Gföller Musi" spielten ihre Tanz- und Unterhaltungsstücke mit Klarinette, Trompete, Posaune und 2 Harmonikas auswendig und variantenreich. Das abgelegene Bergdorf Gföll liegt nahe Unken (Land Salzburg). Die Bewohner/Musikanten waren auch als Holzknechte für den bei den bayerischen Salforsten in Unken stationierten Forstmeister Georg von Kaufmann tätig - und er holte sie seit den 1950er Jahren auch zu den von ihm initiierten Volkstanzabenden im südlichen Oberbayern. Bei den Gföllern hieß dieser Marsch "Halbe-Fünfe-Marsch" und hatte einige andere Melodiewendungen (vgl. dazu die Dokumentation des VMA über Georg von Kaufmann 1992/2000, S. 88 ff).


Quellenhinweis zu: Birkenau-Marsch

Der "Birkenau-Marsch" knüpft an die Unterhaltungslieder "Wohl in der Lindenau/Birkenau/Rosenau/usw." mit vielen regionalen Varianten an, die sich wohl - nach Wiener Vorbild - auch in München und Oberbayern auf Vergnügungsstätten und Gasthäuser beziehen. Teil 1 und Trio 1 gehen wohl auf den Wiener Volkssänger Franz Kriebaum (1838-1900) und sein Couplet "In Weidlingau, dort ist der Himmel blau". Der "Birkenau"/"Lindenau"-Schottisch ist als Tanzmelodie im auswendigen Spiel der Musikanten und in den Handschriften seit ca. 1900 weit verbreitet. Auf die typische Melodie 1 wurde z.B. in den Bierkellern um 1900 der populäre Unsinnstext gesungen: 1. "Wohl in der Birkenau (Lindenau/Rosenau), da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock, der Ziegenbock mit seiner Frau." 2. "Wohl in der Birkenau, da schenkt die Wirtin ein, wohl in der Birkenau, da kann man richtig griabig sein." (Slg. Kloiber, München, im VMA; die "Rosenau" war - nach Volker D. Laturell - ein Münchner Wirtshaus in der Schleißheimer Straße. Die "Birkenau" war - nach Dr. Erich Sepp - eine teilweise mit Birken bewachsene Auwiese in Untergiesing/München, die im 19. Jahrhundert als öffentlicher Park genutzt wurde.) Auf die Melodie in Trio 1 ist überliefert: "Schön langsam, schön langsam, schön langsam gehn ma hoam! Des könn' ma doch net toan, des Bier hat an schön' Foam! Frau Wirtin, Frau Wirtin, geh schenkts doch no mal ein, wir wollen, wir wollen lustig sein, jawoll!" (vgl. Münchner Liederbogen Nr. 2, VMA 1991, Lied Nr. 15 "Die Rosenau"). Für das Spielheft "Tanzmusik für chromatische Ziehharmonika" (VMA 1992, Nr. 1) wurde eine Schottisch-Fassung aus einer Trostberger Notenhandschrift (um 1900) neugestaltet und mit Eingang, einem einfachen Bass-Solo im 2. Teil und einem zweiteiligen Trio in eine Marschform gebracht. Melodiefassung ES vor 1992.


CD "Blechbläserquintett

CD-Titel

Dokumente regionaler Musikkultur - Neueinspielungen
"Blechbläserquintett"


In zweifacher Weise nimmt sich der Bezirk Oberbayern im Rahmen seiner regionalen Kulturaufgaben der regionalen Musik an: Das Volksmusikarchiv hat die Aufgabe, die überlieferte musikalische Volkskultur in Oberbayern und den angrenzenden einflussreichen Gebieten in all ihrer Vielfalt in Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren. Die Volksmusikpflege stellt Lieder und Musikstücke für den aktuellen Gebrauch zur Verfügung und hilft den Sängern und Musikanten in praktischer Weise. Auch bei der vorliegenden CD "Blechbläserquintett" und der Notenausgabe ist dieses Miteinander von Archivarbeit und Pflege zu spüren.