1. Wie sind heut Maria und Josef verlassen. / Es sind alle Türen und Tore verschlossen. / Nachdem sie ein so harte Reise vollbracht, / geduldet sie dennoch kein Mensch über Nacht.
2. Die steinharten Menschen zu Bethlehem schlafen. / Dem Heiland der Welt wolln kein Herberg sie schaffen. / Maria und Josef verlassen die Stadt. / In keinem der Häuser ist heut für sie Platz.
3. Vor viel hundert Jahren ist dieses geschehen, / doch sieht man auch heute die beiden umgehen. / Sie bitten um Herberg bei Kälte und Wind. / O Mensch, laß einkehren das göttliche Kind.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. Auf grüner Auen, wo Davids Hütten steht, / eine Jungfrauen geboren hat: / Ein kleines Kindlein glanzt wie die Sonn, / sein Äuglein fließen als wie ein Bronn.
2. Das Kind, das zittert vor Kält und Frost so sehr. / O große Mutter! O großer Herr! / Der Wind, der blaset recht überall; / mit Schnee bedecket der ganze Stall.
3. Bethlehems Bürger, schämt euch ins Herz hinein, / habt den Erlöser nicht lassen ein! / Laßt euren König, gar euren Gott / alldort so liegen in größter Not.
4. Laufet, ihr Hirten, laufet nur alle gschwind! / Grüßet die Mutter, ehret das Kind! / Nehmet die Pfeifen, blast nur brav drein! / Das Kind wird schlafen und nimmer wein'n.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. Ein Segen wird ergießen / sich über Davids Haus; / ein Blume will entsprießen, / das Morgenrot bricht auf. / Die Zeit will sich enthüllen, / die lang im Dunkel lag, / das Wort wird sich erfüllen, / das Gott zur Schlange sprach.
2. Gott sprach: "Aus allen Nöten / wird einst mein Volk erlöst; / ein Weib wird dich zertreten, / dem du mit List nachgehst." / Maria wird empfangen, / ihr Sohn wird uns befrein, / von dem Propheten sangen, / den laßt uns benedein!

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. Sei gepriesen, o Maria, Mutter unsres Herren Christ, / du von Gott erwählet bist.
2. O Maria, voll Vertrauen hast du Gottes Wort gehört, / das durch dich lebendig wird.
3. Gottes Geist dich überschattet, schenkt zum Leben dir die Kraft. / An dir zeigt sich Gottes Macht.
4. Deine Seele preist den Schöpfer, rühmet Gottes Herrlichkeit. / Lob sei Gott in Ewigkeit.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

Quellenhinweis: Lied über die Gottesmutter Maria. August Hartmann führt es mit der Anfangsstrophe und der Melodie (mit kleinen Abweichungen) auch als Marienlied in seiner Sammlung. Seine Ortsbezeichnung "Giesing" weist uns zu den Herbergssängern der Münchner Vorstadt um 1870, von denen Hartmann viele Herbergslieder aufgezeichnet hat. Der weitere Text wurde nach dem Lobpreis der Maiandacht im Gotteslob Nr. 783 weitergeführt. Der Text ist auf der Grundlage der Vorlage überarbeitet worden.

1. Herr Jesus ruft die Menschen an mit ausgestreckten Armen. / Er bietet Gottes Liebe an und schenkt uns sein Erbarmen. / Besinne dich, du frommer Christ, / denk, daß dies dein Heiland ist, / dein höchster Schatz auf Erden.
2. Will Gottes Sohn durch Leid und Tod den Himmel uns erwerben, / meinst du dann wohl ohn' alle Müh das Himmelreich zu erben? / Besinne dich, du frommer Christ, / wie dein Weg durchs Leben ist / und lerne dich bescheiden.
3. Schau an, o Mensch, was Gottes Sohn zu deinem Heil ertragen, / da er erduldet Spott und Hohn und ließ ans Kreuz sich schlagen. / Besinne dich, du frommer Christ, / denk, wie unermeßlich ist, / was Gott für uns gelitten.
4. Durch Kreuz und Leiden jedem Mensch der Himmel stehet offen. / Der Heiland hat durch seinen Tod des Todes Macht gebrochen. / Besinne dich, du frommer Christ: / Jesus auferstanden ist. / So lobet Gott, den Herren!

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. O Sünder, hör doch einmal auf / und schaue zum Heiland hinauf! / Am Kreuzesstamm er büßet, / sein Blut hier für uns fließet. / O Sünder, hör doch einmal auf!
2. O Mensch, fasse doch endlich Mut, / vor Eitelkeit sei auf der Hut. / Die Falschheit jetzt beende, / von Habgier dich abwende. / O Mensch, fasse doch endlich Mut!
3. Ihr Menschen, faßt euch nur ein Herz / und fühlt doch der Mitmenschen Schmerz! / Hört auf mit Mord und Kriegen, / es wird doch keiner siegen. / Ihr Menschen, faßt euch nur ein Herz!

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. O Jesu mein, / welch große Pein / hast du für uns gelitten; / in Angst und Not / bis in den Tod / hast du für uns gestritten.
2. Der blutge Schweiß / macht dir so heiß, / mit Geißeln wirst geschlagen. / Die Dornenkron / mußt du zum Lohn, / daß du uns liebest, tragen.
3. Das Kreuz so schwer / drückt dich gar sehr / und oft zur Erde nieder. / Dann heftet man / mit Nägeln an, / o Jesus, deine Glieder.
4. Drei ganze Stund' / bloß und verwund't / hängst du am Kreuz in Schmerzen. / O Jesu mein, / wer muß es sein, / dem dies nicht geht zu Herzen.
5. In Liebe kam / das Gotteslamm, / hat sich dem Tod ergeben. / Mariä Herz / hat großen Schmerz, / ihr Kind scheid't aus dem Leben.
6. Und Joseph kam / zum Kreuzesstamm / den Leichnam abzuheben. / Nun leget man / den Gottessohn / ins Grab, das ewge Leben.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. Die Sonne geht schon wiedrum auf, / als wie des Menschen Lebenslauf. / Die Sonne scheint am Firmament. / Des Menschen Leben geht zum End.
2. Wach auf, o Mensch, das sag ich dir! / Die Sonne scheint schon vor der Tür. / Steh auf, mein Seel, es ist die Zeit, / verschlafe nicht die Ewigkeit.
3. Gedenke, Mensch, daß Staub du bist, / und daß zu Staub du wiedrum wirst. / Mit Staub und Erd wirst du belegt, / bis Gott dich wiedrum auferweckt.
4. Schlaf nicht so lang in deinem Sinn. / Du weißt nicht, wann der Herr ankimmt. / Er bringt mit sich die Himmelskron, / Herr Jesus Christ, der Gottessohn.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

1. Eitle Welt, o wer kann zählen / deine Fallstrick ausgelegt? / Du verführst die Menschenseelen, / führst von Gott uns weit hinweg.
2. Laß das Schmeicheln und Betrügen, / laß den Überfluß von heut! / Höre auf dich zu belügen. / Alles End ist Traurigkeit.
3. Wer sich nur der Welt zuwendet, / wird von Gott verlassen sein. / Seinen Sohn hat er gesendet, / daß wir kehren zu ihm heim.

Satz: VMA/Hubert Meixner, 1993.

Quellenhinweis: Dieses Fastenlied stammt aus Springes ob Mühlbach im Pustertal (Südtirol). Alfred Quellmalz hat es am 30.3.1942 auf Tonband aufgenommen (Südtiroler Volkslieder. Band 3. Kassel 1976. Nr. 184). Unter Verwendung der Stophen 1, 2, 3, 7 wurde das Lied in Text und Melodie neu gestaltet.

1. In den Himmel aufgefahren / ist der Heiland zu dem Vater, / sitzet zu der rechten Hand. / Will die Wohnung uns bereiten / in dem Reich der Seligkeiten, / in dem ewgen Vaterland.
2. Jesus hat für uns gelitten. / Herr, wir wollen dich heut bitten: / Herr der Welt, erbarme dich! / Wenn die Erdenzeit vergangen, / laß mich, Herr, zu dir gelangen. / Du, mein Vater, schau auf mich!
3. In den Himmel aufgenommen, / wird der Heiland wiederkommen, / wenn zu Ende ist die Zeit. / Gib die Kraft, daß wir bestehen / diese Welt und dann eingehen / in die ewge Herrlichkeit.

Satz: VMA/Hans Bruckner, 1993.