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Spielheft 2 - Tanzmusik für chromatische Ziehharmonika


Märsche, Landler, Walzer, Halbwalzer, Polka, Rheinländer, Schottisch, Dreher, Galopp, Mazurka, Zwiefache und Figurentänze aus oberbayerischer Überlieferung
ausgewählt und teilweise neugestaltet von Ernst Schusser


Titelseite

Vorwort

Das zweite Spielheft der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" ist den Ziehharmonikaspielern gewidmet. Enthalten sind 35 Stücke, Märsche, Landler, Walzer, Halbwalzer, Polka, Rheinländer, Schottisch, Dreher, Galopp, Mazurka, Zwiefache und Figurentänze wie Hiatamadl, Waldjäger, Masianer, usw. aus oberbayerischer Überlieferung für chromatische Ziehharmonika.

Spielheft 1 - Orgelmusik


Pastorellen, Menuette und andere Melodien zum Gebrauch in der Kirche aus einer Orgelhandschrift des frühen 19. Jahrhunderts aus Welschnofen/Südtirol

Titelseite

Vorwort

Das "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" hat die Aufgabe, die überlieferte musikalische Volkskultur in Oberbayern und den angrenzenden einflußreichen Gebieten in all ihrer Vielfalt zu dokumentieren. Neben der Erfassung und Archivierung des Materials geht es auch um die Bereitstellung von Informationen, Liedern und Noten aus den Beständen des Archives für heutige Sänger und Musikanten, für alle an der Volksmusik und der regionalen Musikkultur in Oberbayern interessierten Bürger.

dB 28 Klarinettenhalbwalzer Nr. 2

Aus der Sammlung Kiem Pauli und Wimmer Xandl (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 28:
In Ratzenlehen/Wies im Landkreis Miesbach lebte der Bauer und Musiker Alexander Wimmer, vulgo "Wimmer Xandl", in dessen Besitz sich eine Notenhandschrift aus dem Jahre 1926 befand (Kopien in der Sammlung von Dr. Gerhard Maier, Miesbach). Alexander Wimmer führte von 1949-1973 die "Wieser Musi", die 1923 gegründet wurde. Ab 1946/47 war sie Vereinsmusik des Trachtenvereins Miesbach. Vornehmlich blies der Musikmeister Wimmer die Klarinette, das Hauptmelodieinstrument der Tanzmusiken im Oberland. Erster Musikmeister und Gründer der "Wieser Musi" war der Miesbacher Stefan Holzapfel. Der Kapelle gehörten anfangs 12 Musikanten aus der Wies an.


dB 27 Gruß an Bad Kreuth

Landlerfolge nach Georg Weinschütz aus der Sammlung Kiem Pauli (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 27
Der in München lebende Musiker Georg Weinschütz (1871-1949) galt über Jahrzehnte als der bekannteste (u.a. durch Rundfunksendungen ab 1924) und beste bayerische Bandoneonspieler. Mit dem oberbayerischen Volksliedsammler und -pfleger Kiem Pauli (1882-1960) war Weinschütz sehr gut bekannt und hat mit seiner Unterstützung aus dessen vieltausendfacher Landlersammlung eine Reihe Instrumentalstücke für Bandoneon zusammengestellt. Wahrscheinlich zu Kiem Paulis 50. Geburtstag hat Georg Weinschütz - damals wohnhaft in München, Klenzestraße 57 - diesem im Oktober 1932 die Landlerfolge "Gruß an Bad Kreuth" handschriftlich übergeben. Sie enthält vornehmlich Melodien, die in Kiem Paulis Sammlungen mit der Ortsangabe "München" versehen sind und dementsprechend wohl aus Notenhandschriften alter Münchner Musikanten (um 1900) stammen.


dB 26 Klarinettenhalbwalzer Nr. 1

Aus der Sammlung Kiem Pauli und Wimmer Xandl (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 26:
Bei seinen Sammelreisen (1925-1930) und auch später erhielt Kiem Pauli (1882-1960) von den örtlichen Gewährspersonen im südlichen Oberbayern neben Liedern auch zahlreiche "Landlerbücher", in denen sich die Musikanten ihre Tanzmelodien in 1- und 2stimmiger Fassung aufnotiert haben. Als passionierter Musiker (u.a. in Wirtshäusern und beim Bauerntheater) hat Kiem Pauli selbst mit Zither oder Gitarre viele dieser Melodien gespielt - die meisten aber wurden von befreundeten Klarinettenspielern oder anderen Bläsern bei geselligen internen Volksmusikabenden (z.B. in der "Schanz", auf dem herzoglichen Besitz in Wildbad Kreuth) zum Klingen gebracht. Der Wimmer Xandl von Wies/Wall bei Miesbach war so ein ausgezeichneter Klarinettenspieler, der zu diesen Treffen gerne eingeladen wurde. Er selbst brachte auch mehrere seiner Notenhandschriften in die Sammlung des Kiem Pauli ein. Die ausgewählten Klarinettenmelodien dieser Landlerfolge stammen aus einer kleinformatigen Handschrift des Wimmer Xandl mit der Aufschrift "Schanz 1926" (Melodien Nr. 15, 5, 16, 14 - vgl. auch "Klarinettenhalbwalzer Nr. 2", in unserer Reihe "Dörfliche Blasmusik" Nr. 28).


dB 25 Bayrisch Polka

Bekannte, langsame Polka, aus Neukirchen überliefert von Sigi Ramstötter (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 25:
In ganz Oberbayern ist Sigi Ramstötter als Musikant und Sänger bekannt. Er stammt aus Neukirchen, ist 1929 geboren und heute im benachbarten Teisendorf ansässig. Die Musik und die Volkslied-, Volksmusik- und Volkstanzpflege haben im Leben des Sigi Ramstötter einen besonderen, wichtigen Platz. Schon während des 2. Weltkriegs kam er mit 13 Jahren als Blechbläser in die Musikkapelle Neukirchen, 1950 wurde er Kapellmeister. Ganz genau kennen Sigi Ramstötter und sein Bruder Schorsch die Lied-, Tanz- und Musiküberlieferung ihrer Heimat. Noch heute können sie z.B. die alten Bauerncouplets hervorragend interpretieren und die überlieferten Tanzweisen auswendig musizieren.


dB 24 Halbwalzer aus Prien

Aus dem Notenbuch von Peter Schmid um 1900 (WF)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 24:
Der Marktort Prien war Zentrum für amtliche Tätigkeiten der ländlichen Bevölkerung im südwestlichen Chiemgau. Zugleich war Prien am Chiemsee seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine "Sommerfrische". Zentrale Person für die überlieferte Tanzmusik in Prien um 1900 war Musikmeister Peter Schmid (1861-1915), der in Prutting geboren ist.


dB 23 Rheinländer der Oberbauer-Musikanten

Aus dem nördlichen Oberbayern, bis in die 60er Jahre verbreitet (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 23:
Dieser im nördlichen Oberbayern vor allem bis in die 60er Jahre weit verbreitete Rheinländer stammt in der vorliegenden Melodiefassung aus dem Spielgut der Musikantenfamilie Oberbauer, die seit ca. 100 Jahren in der Ingolstädter Gegend (Großmehring, Kleinmehring) tätig ist. Der Volksschulrektor Wastl Biswanger durfte schon als Jugendlicher mit den alten Musikanten mitspielen und hat die größtenteils auswendig musizierten überlieferten Tanzmelodien aufgeschrieben und in den letzten Jahren für das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern in der typischen Oberbauer-Blechmusikbesetzung zusammengestellt: 2 Flügelhörner, 2 Trompeten, 2 Blechbegleiter (Baßtrompeten), Posaune und Bombardon (vgl. Quellenhefte Nr. 14 und 15 unserer Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern mit Tanzmusikstücken der Kapelle Oberbauer in dieser Besetzung).


dB 22 Kiem Pauli - Polka

Von Georg von Kaufmann und Kiem Pauli (KE)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flöte in C, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 22:
Georg von Kaufmann (1907-1972) hat sich nach dem 2. Weltkrieg bis zum Ende der 60er Jahre um die Pflege der oberbayerischen Volkstänze und der Instrumentalmusik angenommen. Als junger Forstmeister war der "Kaufmann Schorsch" in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg in Kreuth tätig. Dort lernte er den Kiem Pauli (1882-1960) kennen. Die beiden starken Persönlichkeiten wurden schnell enge Freunde und musizierten auch miteinander: Kiem Pauli mit der Zither, der Kaufmann Schorsch mit der Ziehharmonika. Mehr als 20 Instrumentalstücke haben sie gemeinsam "aus der Taufe" gehoben - so auch diese zünftige Polka. Zum Andenken an den 10 Jahre zuvor verstorbenen großen oberbayerischen Volksliedsammler und Volksmusikpfleger hat Georg von Kaufmann die Polka 1970 mit dem Titel "Kiem Pauli - Polka" versehen.


dB 21 Söchtenauer Luggi-Marsch

Deutscher Schützenfestmarsch von Josef Kellner (WF)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flöte in C, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 21:
Wolfgang Forstner, der Musikmeister der jungen Söchtenauer Blaskapelle hat sich als Student mit der musikalischen Geschichte seines Heimatortes befaßt. Von den Notenhandschriften der alten Söchtenauer Musikkapelle (gegründet um 1900) fand er nur noch Fragmente, die er aber für das heutige Musizieren neu herrichtete. Zum vorliegenden Marsch schreibt er: "Der "Söchtenauer Luggi-Marsch" heißt eigentlich "Deutscher Schützenfestmarsch" und ist von Josef Kellner wohl vor 1900 komponiert worden. Ein ehemaliger Söchtenauer Musikmeister, der Schießl Sepp, hat den Marsch wahrscheinlich um 1910 irgendwo gehört oder auf Noten gesehen, hat ihn auf-, ab- oder umgeschrieben, den Originaltitel nicht gewußt und ihn dann "Luggi-Marsch" getauft. Vielleicht hat er damit auch einen personellen Bezug hergestellt. Leider waren von den umgeschriebenen Blasmusikhandschriften nur mehr die Stimmhefte für "2. Flügelhorn" und "Begleitung in B" vorhanden."