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Text zu: Adam und Eva oder: Der Sündenfall

  1. Mir wolln enk jetz singa, a Liadl a neus, / von Adam und Eva, vom Paradeis. / Fidrallalala, fidrallalala, fidrallalalalalala!
  2. Ja wie halt Gott-Vater die Welt hat erschafft, / da hat er zuerst den Adam gemacht. Fidrallalala ...
  3. Da hat halt Gott-Vater an Adam a Rippn aussaghaut / und hat eahm a vorwitzigs Everl draus baut. ...
  4. Da sagt halt Gott-Vater: "Vo dem Baum eßts ma nix / und wenns ma was abatoats, kriagts ma wixwix!" ...
  5. Da hat halt glei 's Everl an Äpfl abrockt / und hat eahm a Speitl ins Maul einegschoppt. ...
  6. Da kimmt halt Gott-Vater und jammert und schreit: / "Was habts denn es ogstellt, es sapprischn Leut?" ...

Text zu: Juche frisch auf oder: Der beinahe ertränkte Jager

  1. Juhe, frisch auf zum Schiaßen frei, und wer auf d'Alma geht, / wer im Wald stad umananda schleicht auf d'Hirschlein und auf d'Reh! / Ja, s'Wildpratschiaßen is mei Lebn, / ja, weil es tuat brav Geld agebn. / |: Ja 'sWildpratschiaßen is mei Freid, / drum grat i's nimma leicht. :|
  2. An Bamgartn drobn, da is's recht schö, da gibts brav Hirsch und Reh; / da sehgn ma s'scho vo Weitn steh, wenn ma's hint aufi gehn; / da pirsch i mi stad uma schö, / daweil siech i an Jaga steh, / |: er schleicht si halt zu mir da her, / bedroht mi mit sein Gwehr. :|
  3. Jetzt schreit mi halt da Jaga o: "He Bursch, was machst du da? / Du hast mit koana Büchs nix z'toa, des Ding is net aso; / du muaßt di jetza mir ergebn, / du muaßt dei Büchs vür d'Füaß herlegn, / |: du muaßt mit mir nach Tegernsee geh, / da geht's da nimma schö!" :|

Text zu: Mariechen saß weinend im Garten oder: Der treulose Vater

  1. Mariechen saß weinend im Garten, im Grase lag schlummernd ihr Kind. / Mit ihren goldblonden Locken spielt säuselnd der Abendwind. / |: Sie war so müd und traurig, so einsam, geisterbleich. / Die dunklen Wolken zogen, und Wellen schlug der Teich. :|
  2. Ein Geier flog stolz durch die Lüfte, schon zog sich die Möwe einher, / schon weht der Wind durch die Blätter, schon fallen die Tropfen schwer. / |: Schwer von Mariechens Wangen eine heiße Träne rinnt, / sie schließt in ihre Arme ihr kleines verlassenes Kind. :|
  3. Dein Vater lebt lustig in Freuden, Gott laß es ihm wohl ergehn, / er denkt nicht mehr an uns beide, will dich und mich nicht sehn. / |: Drum wollen wir uns stürzen hinab in die tiefe See, / dort sind wir beide geborgen vor Kummer, Leid und Weh. :|

Text zu: Mathias Kneißl oder: Die Kleinen hängt man

  1. Ich bin von Weigertshofen, des sag i ungeniert. / Mei Vata war a Müller, der Paschkolinewirt. / Mei Muatta war a Zweigal vom Paschkolinekern, / drum hört des Hexnweibi die Burschengsangl gern.
  2. Mei Vata hat a Mühl in Pacht vom Sulzemooser Schloß. / Das Leben dort war lustig, das Leben war famos. / De Burschn, de san kemma aus Nahe und aus Fern, / drum hat des alte Weiberl de Burschn ja so gern.
  3. In der Schachermühl geht's lustig zua, des war a Lebn so fein, / der oa hat gstohln a Schafi, da anda gar a Schwein, / da hama oftmals gschlachtlt, frische Bluatwürst hats da gebn, / des war ja in da Schachermühl a ganz a lustigs Lebn!

Text zu: Thomas Wasensteiner oder: Die Jägerlüge

  1. O höret, Leute, was ich euch erzähle, / merket fleißig auf und sagt mir dann, / wie glücklich ist doch jedermann zu nennen, / ja der nicht weiß, was Jägerrache kann.
  2. Diesmal aber hat sichs schwer getroffen, / ein Jüngling starb im fernen Frankenland, / Eberach, so soll die Anstalt heißen, / wo ihn die Jägerlüge hingebannt.
  3. Thomas Wasensteiner war sein Name, / beschäftigt war er stets im Elternhaus, / er ist kaum 27 alt geworden, / durch einen Schuß haucht er sein Leben aus.
  4. Seine Freude war das Wildbratschiaßn, / er ahnte nicht, daß ihm stets droht Gefahr, / aber leider ach zu bald sollt er es büßen, / was doch bei Gott nie eine Sünde war.

Text zu: Tannhauser oder: Die Reise nach Rom

  1. Nun will ich aber heben an, Tannhauser zu besingen, / und was er wunders hat getan im Venusberg darinnen.
  2. Und wie er kam vor'n Venusberg, da klopft er an die Pforte: / "Frau Venus, laßt mich freundlich ein, mich verlangt nach diesem Orte!"
  3. Dort blieb er 7 Jahre lang und lebt in Freud' und Liebe. / Ein Sünder wurde er genannt, dem der Himmel verschlossen bliebe.
  4. Und als er lag unterm Feichtenbaum, ein kleines Zeitl zu schlafen, / da sagt ein Stimm' wohl in dem Traum: "Geh zum Papst auf Buß und Strafen!"
  5. Tannhauser macht sich auf die Reis, nach Rom ist er gegangen, / auf daß er dort nach Reu und Beicht will Ablaß und Gnad erlangen.

Text zu: Die Bernauerin oder: Die traurige Liebesgeschichte vom Herzog und der Baderstochter

  1. Es reiten drei Reiter zu München hinaus. / Sie reiten wohl vor der Bernauerin Haus: / "Bernauerin, bist du drinnen, ja drinnen?"
  2. Und als die Bernauerin trat heraus, / zwei Henkersknecht standen vor ihrem Haus: / "Bernauerin, was willst du werden, ja werden?"
  3. "Willst du werden ein Henkersweib / oder willst du lassen dein jungfrischen Leib, / wohl in dem Donauwasser, ja Wasser."
  4. "Und eh ich will lassen mein Herzog entwegn, / so will ich lassen mein jungfrisches Lebn, / ertrinken im Donauwasser, ja Wasser.
  5. Der Herzog ist mein, und ich bin sein; / der Herzog ist mein, und ich bin sein: / sind wir gar treu versprochen, ja versprochen."

Text zu: Du hast gesagt, du heiratst mich oder: Des Grafen späte Reue

  1. Du hast gesagt, du heiratst mich, gleich wenn der Sommer kommt, / der Sommer ist gekommen, du hast mich nicht genommen, / du hast mich nicht genomm'.
  2. Ich hätt dich schon genommen gleich, ja wenn du reicher wärst, / |: du bist mir viel zu arme :| und noch vielmehr zu schlecht.
  3. Und wenn ich dir zu arme bin und noch vielmehr zu schlecht, / |: ins Kloster will i einigehn :| ins schöne Nonnenhaus.
  4. Es stund kaum an dreiviertel Jahr, den Grafen träumet schwer, / |: ei, daß sein allerliebster Schatz :| ins Kloster gegangen wär.
  5. Steh auf, steh auf, du Reitknecht mein, sattel dir und mir ein Pferd, / |: wir beide wollen reiten :| wohl über Berg und Tal.

Text zu: Die Räuberbraut oder: Das Mägdelein am Wasserfall

  1. Nicht weit von hier in einem tiefen Tale, / da stand ein Mägdelein an einem Wasserfalle. / |: Sie war so schön, so schön wie Milch und Blut, / von Herzen war sie einem Räuber gut. :|
  2. Du armes Mägdelein, du dauerst meiner Seele, / weil ich ein Räuber bin und wohn in einer Höhle. / |: Ich kann fürwahr nicht länger bei dir sein, / ich muß jetzt fort, in tiefen Wald hinein. :|
  3. Nimm diesen Ring und sollte man dich fragen, / so sag, ein Räuber habe ihn getragen, / |: der dich geliebt bei Tag und bei der Nacht, / und der schon viele Menschen umgebracht. :|

Text zu: Der Dudlpfeifer oder: Das versunkene Ringelein

  1. Es war ein Dudlpfeifer, der pfeift die ganze Nacht. / |: Ums Häusl tuat er sich schleichen, weil er net eine mag. :|
  2. Der Bua, der geht zum Fensterl, beim Fensterl klopft er an: / |: Schöns Schatzerl, bist du darinnen? Steh auf und mach' ma auf. :|
  3. Des Deandl steht gschwind vom Bett auf, zum Fensterl geht sie schnell: / |: "Warum is draußen so dunkel und scheint der Mond so hell?" :|
  4. Was ziagt er aus seiner Taschn? A Messer mit blankem Spitz. / |: Er rennts der Herzliabstn ins Herzerl hinein, daß 's Bluat geg'n Himm'l aufspritzt. :|
  5. Was ziagt er von ihrem Finger? Ein Ringlein von echtem Gold. / |: Er wirfts in dasselbige Wasserl hinein, daß 's koa Mensch nimma sehen sollt! :|