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Text zu: 's Dirndl von Bertelsgaden oder: Fast eine überstürzte Tat

  1. 's Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan. / Ja, s' Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan.
  2. 's Dirndl vom Untalandl / hat a saubers Gwandl, / is gar fesch beinand, / steht ihr guat an. / Ja, 's Dirndl vom Untalandl ...
  3. Wiar i a Zeitlang tandl / mit ihrn Fürtabandl, / lachts a wengl / und schaut mi lusti an / Ja ...
  4. Sechs, siebn, achthalb Stund / laf i wiar a Hund / grad dem Dirndl / auf sei Fensterl zua / Ja ...
  5. Wiar i hin bi kemma / an ihr Fensterlein, / hats an andern Buam / im Kammerl drein / Ja ...

Text zu: Meister Müller oder: Die ertrunkene Müllerstochter

  1. Meister Müller tut nachsehen, / was in eurer Mühle ist geschehen, / denn das Rad, das bleibet freiwillig stehen, / so als wollt etwas zu Grunde gehen.
  2. Frau Müllerin sprang auf die Kammer, / schlug die Händ oberm Kopf zusammen: / Haben wir nur das einzige Töchterlein, / das wird uns wohl ertrunken sein!
  3. Ach Weib, um Gottes Willen, / laß nur Gott sein' Willen erfüllen; / denn wir beide, wir sind ja nicht Schuld daran, / und was Gott tut, das ist wohlgetan.
  4. Übers Wasser bin ich gegangen, / das Rad, das hat mich gefangen! / Drum ziert mein Haupt mit Rosmarin, / weil ich Braut und Jungfrau bin.

Text zu: Es war ein Löffelschlager oder: Ein Drama in den Bergen

  1. Es war ein Löffelschlager, er schlagt die ganze Nacht. / |: Er schlagt die Löffel zusammen, ja daß es grad so kracht. :|
  2. Ei, Loisei, liaber Loisei, was schlagest du so gach? / |: der Fürstprobst kann nicht schlafen, er liegt noch immer wach. :|
  3. Ei, Fürstprobst, liaber Fürstprobst geh, laß mir doch mei Freid! / |: Von Kunterweg bis zur Stiftskirch, do is doch himmiweit. :|
  4. Hörst du nicht auf zu schlagen, schick ich dir den Schandarm. / |: Der packt dich bei deine Löffel, mei, Loisei, dann bist arm. :|
  5. Der Loisei schlagt noch wilder und hört noch lang nicht auf, / |: da kimmt ja scho der Schandarm glei die Schwarzbachwacht herauf. :|

CD "Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten" - Folge 1

CD-Titel

Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten
Folge 1
18 deutsche und oberbayerische Erzähllieder im natürlichen Volksgesang


Früher verkauften fahrende Sänger und Händler ihre "neuesten Lieder" in Liedflugblättern auf Märkten und unterwegs in Dörfern und Städten. Bänkelsänger trugen ihre oft schaurigen Ereignislieder, Moritaten und Balladen auf öffentlichen Plätzen vor.

Seit ca. 1990 sind die "Moritatensänger des Bezirks Oberbayern" unterwegs auf Straßen und Plätzen in Oberbayern. Die Menschen erleben hier natürlichen und ungekünstelten Volksgesang in lebendiger Weise und ganz nah - beim Zuhören und beim Mitsingen. Das ist Volksmusik "live" zum Anfassen, Mitmachen und Selbermachen.

Text zu: "Stille Nacht"

  1. Stille Nacht! Heilige Nacht! / Alles schläft, einsam wacht / nur das traute hochheilige Paar. / "Holder Knabe im lockigen Haar, / schlaf in himmlischer Ruh', / schlaf in himmlischer Ruh!"
  2. Stille Nacht! Heilige Nacht! / Gottes Sohn, o wie lacht / Lieb' aus deinem göttlichen Mund, / da uns schlägt die rettende Stund', / Christ, in deiner Geburt / Christ, in deiner Geburt.
  3. Stille Nacht! Heilige Nacht! / Hirten erst kundgemacht. / Durch der Engel Halleluja / tönt es laut von fern und nah: / Christ, der Retter ist da / Christ, der Retter ist da!

Als im Jahre 1995 vom Salzburger Museum Carolino Augusteum ein bisher unbekanntes Autograph des Weihnachtsliedes "Stille Nacht" von der Hand Joseph Mohrs (1792-1848) präsentiert wurde, galt es eine lieb gewordene Gewohnheit aufzugeben. Mohr bemerkt darin nämlich, dass er das Lied bereits 1816 während seiner Zeit als Kooperator in Mariapfarr gedichtet hat. "Stille Nacht" ist demnach nicht die kongeniale Schöpfung eines beseelten Augenblicks gewesen, sondern Joseph Mohr hatte dem Arnsdorfer Lehrer Franz Xaver Gruber (1787-1863) 1818 einen zwei Jahre zuvor verfassten Text zur Vertonung für die Mette in der Oberndorfer St.-Nikola-Kirche übergeben. Doch dies sollte die Popularität eines Liedes nicht schmälern, das inzwischen – wenn auch oft in einer melodisch vereinfachten Variante – in nahezu allen Ländern der Erde und in über zweihundert Sprachen gesungen wird. Im süddeutsch-österreichischen Raum wechselt sich diese Variante mit jener Fassung ab, die auf die beiden Autoren zurückzuführen ist: etwas feingliedriger in der Melodie und mit "Jesus" anstelle von "Christ" im Text der Folgestrophen. Im Übrigen sind in der Singpraxis drei weitere originale Strophen gewichen, wie auch die ursprüngliche Tonart D-Dur wegen ihrer diffizilen Lage häufig aufgegeben wird. Solche Vorgänge sind jedoch nicht als tendenzielle Verfälschung von "Stille Nacht" zu sehen, vielmehr unterstreichen sie dessen Lebendigkeit und ungebrochene Resonanz.


Text zu: "Joseph, lieber Joseph mein" (siehe Nr. 3)

  1. Joseph, lieber Joseph mein, / hilf mir wiegen mein Kindelein, / Gott, der wird dein Lohner sein, / im Himmelreich, / der Jungfrau Kind Maria.
  2. Gerne, liebe Muhme mein, / helf ich dir wiegen dein Kindelein, / Gott, der wird mein Lohner sein, / im Himmelreich, / der Jungfrau Kind Maria.

Ist in unterschiedlichen Formen seit 1305 (Leipziger Handschrift) bekannt, in Gesangbüchern von 1544 und 1605 wechselnd mit lateinisch-deutschem Text. Melodie und Textanfang stehen in einer Handschrift des 14. Jahrhunderts (Mönch von Salzburg), auf die auch Prof. Dr. Kurt Huber (1893-1943) hinweist. Eine Nürnberger Liedflugschrift verbreitete es etwa 1650. Es ist die Verdeutschung des lateinischen "Resonet in laudibus...", einem Weihnachtslied, das seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist (Hohenfurter Handschrift). Die Fassung "Joseph lieber neve [Verwandter] mein ..." wird in verschiedenen Weihnachtsspielen des 16. und 17. Jahrhunderts überliefert. Im früheren Brauchtum der Kirche ist es mit dem Kindelwiegen verbunden, das bereits Mitte des 12. Jahrhunderts und als Teil älterer Weihnachtsspiele (Erlau um 1450, Sterzing 1511) belegt ist. Nur im reformatorischen Gesangbuch von Walter 1544 steht es als eigenständiges Lied. Wiederbelebt wurde es im 20. Jahrhundert durch das populäre Quempas-Singen.


Text zu: "Maria, Josef und das Kind" (siehe Nr. 17)

  1. Maria, Josef und das Kind / ziehn nach Bethlehem. / Weil in der Herberg ist kein Platz, / in den Stall sie gehn.
  2. Ein Ochse und ein Eselein / stehen in dem Stall. / Sie freuen sich aufs Jesuskind, / wie die Menschen all.
  3. Maria setzt sich auf das Heu, / denn der Weg war weit. / Sie ruhen aus und freuen sich. / Kommen ist die Zeit.
  4. Die Hirten mit den Schafen all / stehen auf dem Feld. / Ein Stern geht auf mit hellem Schein, / der die Nacht erhellt.
  5. Ich wart auf dich, mein Jesuskind, / kehre bei mir ein! / Wenn du heut klopfst an meine Tür, / will ich offen sein!

Text zu: "Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen" (siehe Nr. 11)

  1. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, / wie glänzt er festlich, lieb und mild, / als spräch' er: "Wollt in mir erkennen / getreuer Hoffnung stilles Bild!"
  2. Die Kinder stehen mit hellen Blicken, / das Auge lacht, es lacht das Herz; / o fröhlich seliges Entzücken! / Die Alten schauen himmelwärts.
  3. Zwei Engel sind hereingetreten, / kein Auge hat sie kommen sehn; / sie gehn zum Weihnachtstisch und beten / und wenden wieder sich und gehn.
  4. "Gesegnet seid, ihr alten Leute, / gesegnet sei, du kleine Schar! / Wir bringen Gottes Segen heute / dem braunen wie dem weißen Haar.

Text zu: "Alle Jahre wieder" (siehe Nr. 15)

  1. Alle Jahre wieder / kommt das Christuskind / auf die Erde nieder, / wo wir Menschen sind.
  2. Kehrt mit seinem Segen / ein in jedes Haus, / geht auf allen Wegen / mit uns ein und aus.
  3. Ist auch mir zur Seite / still und unerkannt, / daß es treu mich leite / an der lieben Hand.

Text von Fabeldichter Wilhelm Hey (1789-1854), Melodie: Friedrich Silcher (1789-1860).

Heft: S. 17. TA: Kinder und Erwachsene aus Ingolstadt mit Wastl Biswanger (Begleitung mit Akkordeon und Geige), 22.3


Text zu: "Stille Nacht" - "Weihnachtslied"

  1. Stille Nacht! Heil'ge Nacht! Alles schläft, einsam wacht, / nur das traute heilige Paar, holder Knab' im lockigten Haar; / schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh!
  2. Stille Nacht! Heil'ge Nacht! Gottes Sohn! O wie lacht / Lieb' aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund; / Jesus in deiner Geburt! Jesus in deiner Geburt!
  3. Stille Nacht! Heil'ge Nacht! Die der Welt Heil gebracht; / aus des Himmels goldenen Höh'n, uns der Gnaden Fülle läßt seh'n: / Jesum in Menschengestalt! Jesum in Menschengestalt!
  4. Stille Nacht! Heil'ge Nacht! Wo sich heut alle Macht / väterlicher Liebe ergoß, und als Bruder huldvoll umschloß / Jesus die Völker der Welt! Jesus die Völker der Welt!