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Quellenhinweis zu: "Ihr Hirten steht nur alle auf" - Weihnachtsweise

Zwei Liederweisen aus der Sammlung "Volksthümliche Weihnachtlieder" (Leipzig 1884) der oberbayerischen Volksliedforscher August Hartmann (1846-1917) und Hyacinth Abele (1823-1916), aufgezeichnet um 1875 in Kiefersfelden (Mel. 103 "Ihr Hirten ...") und der Wildschönau (Mel. 1 "Wunderschöne, hochgeliebte Töchter von Jerusalem").


Quellenhinweis zu: "Pyramiden-Polka" - von Achleitner

Josef Achleitner (geb. 1823 in Frasdorf, gest. 1891 in Salzburg) war "Musiklehrer, Kammervirtuos weiland Seiner Majestät Königs Otto von Griechenland" - wie es im Titel seiner Lebensbeschreibung mit autobiographischen Grundlagen heißt (Salzburg 1891). Als Schul- und Musiklehrer von Kohlgrub lernt er 1848 die Wittelsbacher kennen und bemüht sich um eine Anstellung beim Griechenkönig Otto. Als Hofmusiker lehrte Achleitner auch die griechischen Damen und Herren das Zitherspiel. Mit der Angabe "Athen den 1. Mai 1861, Jos. Achleitner, Kammermusiker Sr. Maj. d. Königs" zeichnet er sein handschriftliches Notenbuch mit eigenen Kompositionen "Eine Sammlung Zither-Stücke Sr. Königl. Hoheit dem durchlaucht. Herrn u. Fürsten Maximilian Herzog in Bayern ... gewidmet", ab, darin ist die "Pyramiden-Polka" enthalten.


Quellenhinweis zu: "Grassl-Landler"

Franz Seraph Graßl (1795-1841) hat um 1830 mit seinen Kindern einen Teil der öffentlichen Musikdarbietungen in Berchtesgaden bestritten. Dabei traten die "Graßl-Musikanten" auch vor der sommerfrischenden Königsfamilie auf. Im Privatbesitz ist ein von ihm handgeschriebenes Notenheft "Flötten-Ländler" vorhanden (Kopie im Volksmusikarchiv), dem diese Melodien entnommen sind.


Quellenhinweis zu: "Menueto" - aus einer Orgelhandschrift

Aus einer Orgelhandschrift aus Welschnofen in Südtirol (gebraucht in der 1. Hälfte und Mitte des 19. Jahrhunderts), die Karl Horak 1941 entdeckt hatte (S. 48/49, "Menue-to"). Sie enthält auch zahlreiche Pastorellen und Orgelstücke des Landsberger Kirchenmusikers Johann Anton Kobrich (1714-1791). Das Original ist in der "Sammlung Horak" im "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern".


Quellenhinweis zu: "Schottisch Nr. 15" - aus der Holledau

Diese verbreitete Schottischmelodie ist der Notenhandschrift des Musikanten "Jos. Steinhauser" aus der Holledau entnommen, der laut Datumseintrag von März bis Mai 1908 auf über 190 Notenseiten zweistimmige Tanzmelodien für Klarinette in Es und B aufgeschrieben hat. In der Reihe der 26 Schottischmelodien trägt unser Stück die Nr. 15. Die Handschrift ist im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern aufbewahrt und spiegelt einen Teil der Gebrauchsmusik um die Jahrhundertwende in der Holledau wieder.


Quellenhinweis zu: "Menuet" - aus dem Kloster Weyarn

Entnommen aus einer Klarinettenhandschrift (?) aus dem Augustinerchorherrenstift Weyarn, in der um 1770 Chorherr Frigdianus Mayr (1747-1810) 62 numerierte Einzelstücke aufnotiert hat. Das "Menuet" trägt die Nummer 15 (vgl. Nr. 18 auf dieser CD).


Quellenhinweis zu: "Bergsteiger-Schottisch"

Dieser um und nach 1900 vor allem im nördlichen Oberbayern sehr weit verbreitete Schottisch findet sich in verschiedenen Fassungen in zahlreichen Tanzmelodienhandschriften, u.a. Holledau,Ingolstädter Land, Eichstätt, Schrobenhausen. Auch in der Sammlung von Wastl Biswanger, Ingolstadt, ist er enthalten. Im auswendigen Spiel haben die Musikanten immer wieder aufs Neue Melodien zu Stücken zusammengefügt. So kommt die Melodie des 1. Teils in mindestens 4 weiteren anderen Schottischen vor und hat in Haag (Slg. Kierner) den Namen "Bergsteiger".


CD "Spielmusik Zitherduo"

CD-Titel

Dokumente regionaler Musikkultur - Spielheft 11
"Spielmusik Zitherduo"


In zweifacher Weise nimmt sich der Bezirk Oberbayern im Rahmen seiner regionalen Kulturaufgaben der regionalen Musik an: Unser Volksmusikarchiv hat die Aufgabe, die überlieferte musikalische Volkskultur in Oberbayern und den angrenzenden einflußreichen Gebieten in all ihrer Vielfalt in Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren. Unsere Volksmusikpflege stellt Lieder und Musikstücke für den aktuellen Gebrauch zur Verfügung und hilft den Sängern und Musikanten in praktischer Weise. Auch in der CD "Spielmusik Zitherduo" ist dieses Miteinander von Archivarbeit und Pflege zu spüren.

Quellenhinweis zu: "Hans bleib da!" - Dreher nach Sepp Kammerlander, Ruhpolding

Josef Kammerlander (1901-1985), der "Kammei" - wie er liebevoll in Ruhpolding genannt wurde - war ein Leben lang mit Musik und Gesang verbunden. 1927 lernte er den Kiem Pauli (1882-1960) bei dessen Volksliedsammelfahrt in Ruhpolding kennen und beide schlossen Freundschaft. In besonderer Weise pflegte Sepp Kammerlander mit seinen Söhnen die Hausmusik. Als Gitarrist spielte er bei der "Seehausmusi" um den Seewirtssepp. Seine Lieder spiegelten sein hartes und doch reiches Leben, seine Liebe zur Natur und den Menschen und seine Lebenslust. Mit seiner Posaune war Sepp Kammerlander Gründungsmitglied der "Rauschberger"-Blaskapelle in Ruhpolding. In kleiner Tanzmusikbesetzung wurde fleißig und mitreißend bei Hochzeiten aufgespielt, wobei Kammerlander enge Kontakte zu den Musikanten "über der Grenze" - z.B. nach Gföll - geknüpft hat.
Um 1980 wurden diese schnellen Drehermelodien bei Sepp Kammerlander anläßlich einer Befragung über sein Musikrepertoire aufgenommen und in Form gebracht. Der 1. Teil dieses typischen "Zugabestückls" geht nach der Melodie "I bin da Wirt vo Stoa und sauf mei Bier alloa". Im Trio sangen die Musikanten den in allen Gegenden Oberbayerns bekannten Text: "Hans bleib do, du woaßt ja net, wia 's Wetter werd ..."


Quellenhinweis zu: "Josefi-Polka" von Pepi Prochazka, Fischbachau

Ende der Sechziger Jahre hat der Brennstoffhändler und Musikant Pepi Prochazka (geb. 1927) für die "Fischbachauer Tanzlmusi" diese Polka geschrieben. Als Mitglied der Fischbachauer Blaskapelle führte Prochazka (Klarinette) die überlieferten handschriftlichen Notenbücher weiter. Zusammen mit fünf Musikfreunden gründete er 1961 die "Fischbachauer Tanzlmusi", die wegen ihres mitreißend-frischen Spieles schon bald über das heimatliche Leitzachtal hinaus bekannt wurde. Die Fischbachauer haben neben vielen traditionellen Tanzweisen einige selbstgemachte Boarische und Polkas für die Volkstanzabende in ihrem Repertoire.