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Quellenhinweis zu: Landler – aus dem Leitzachtal

Melodieüberlieferung: Der Erzmusikant Pepi Prochazka hat zahlreiche Tanzmelodienhandschriften der alten Musikanten im Leitzachtal aus dem 19. und 20. Jahrhundert gesammelt und teilweise weitergeführt. In den oft dicken handschriftlichen Notenbüchern sind vor allem Melodien für 2 Klarinetten oder 2 Trompeten enthalten, Begleitung und Bass werden auswendig gespielt. Die Handschriften waren Grundlage der Tanzmusik.
Diese regional typischen Landler stehen in einer Handschrift mit 2-stimmigen Klarinettenlandlern. Pepi Prochazka hat in den 1980er Jahren die 4 Landler ausgewählt und mit 3. Stimme und Bass für das Holzbläserquartett in Fischbachau ergänzt.


Quellenhinweis zu: Steirische Arie (siehe 20)

Melodieüberlieferung: Diese Melodie haben Raimund Zoder und Rudolf Preiß als erste der "Zwei steirischen Arien" mit der Nr. 7a in die 2. Folge der "Bauernmusi" (Leipzig 1925; siehe S. 29-31) aufgenommen. Der vierstimmige Satz ist instrumentiert für: "Violino Primo, Violino Secundo, Violetta (Viola), Viola di Basso (Baßgeige) et Clavi Cimbalo". Überschrieben sind die beiden Melodien mit: "Die beiden Arien - ein köstlicher Fund aus der österreichischen Nationalbibliothek - dürften wohl die älteste Form der steirischen Ländlermelodie darstellen. Wir bringen sie hier in der Originalform zum Abdruck." In den nur in der Erstausgabe abgedruckten "Quellen und Anmerkungen" heißt es zu dem Stück: "handschriftlich".


Quellenhinweis zu: Marsch von 1819 (siehe 3, 26, 33)

Melodieüberlieferung: Dieser "Marsch" steht als Nr. 1 in Folge 1 der "Bauernmusi" (Leipzig 1919; siehe S. 29-31), in der Erstausgabe mit dem Hinweis "aus Oberösterreich, 1819".
In der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" (32. Jahrgang, Wien 1930, S. 61 ff) ist der Aufsatz "Mozart und die Bauernmusi" von Prof. Dr. Heinrich Simon, Berlin, abgedruckt. Er bezieht sich auf obigen Marsch: "… als erstes Stück die Beschreibung eines 'sehr alten', in Oberösterreich, Innviertel, aufgezeichneten Tanzes, … Die dazugehörige Weise erinnert so stark an das Rondo einer Mozartschen Violinsonate [F-Dur, Op. 2, Nr. 1], daß an einen Zusammenhang beider nicht zu zweifeln ist … Möglich ist das Aufgreifen der Volksweise durch Mozart genau so gut wie das Eindringen der Mozartschen Weise ins Volk. … Das dabei angegebene Jahr 1819 bezieht sich auf das Zusammenbringen der im Besitze der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien befindlichen Sonnleitnerschen Sammlung, aus der der Marsch stammt; er ist also sicher älter als 1819".


Quellenhinweis zu: "Hoissa, Nachbarn" – Hirtenlied (siehe 21)

Melodieüberlieferung: Das Lied "Der Traum" hat Pepi Prochazka im Advent des Jahres 1986 als sein 4. Stück eingerichtet nach der 3-stimmigen Fassung von Karl List in "Das Weihnachtsschiff" (München 1954, "Von Hartmann aufgezeichnet"). Die Münchner Volksliedforscher August Hartmann (1846-1917) und Hyacinth Abele (1823-1916) haben dieses mundartliche Hirtenlied um 1870 in "Reichenhall" und "Anger bei Teisendorf" aufgefunden und als Nr. 15 in ihrer Sammlung "Volksthümliche Weihnachtlieder" (Leipzig 1884) veröffentlicht.
Der Liedtext beginnt mit "Hoissa Nachbarn laßts enk sogn ..." und beschreibt den Traum eines Bauern von der Geburt Jesu im Stall, der Ehrerweisung mit "Oar und Buda, Mell und Brot", und dem Vertrauen auf Gott: "God will uns Alle im Himmi drobn habn. Habts nur aufs Kindl all enka Votrau!"


Quellenhinweis zu: Deutscher - aus der Bauernmusi (siehe 8)

Melodieüberlieferung: Als Nr. 21 steht dieser Deutsche Tanz in der "Bauernmusi" (Folge 2, Leipzig 1925; siehe S. 29-31) mit der Anmerkung: "Steirisch-niederösterr. Grenzgebiet, um 1800". Zu dem Stück ist als Quellenangabe angegeben: "Handschriftlich aus dem südlichen Niederösterreich. Bezüglich der stilistischen Eigenart vergleiche man die V Menuette mit 6 Trio und V Deutsche mit Coda und 7 Trio für Streichmusik komponiert von Frz. Schubert, 1813."
Die "Deutschen" Tänze waren um 1800 auch in München beliebte Balltänze (siehe Klavierdrucke und Handschriften). Die Beziehung Menuett-Deutsche-Landler-Walzer beschreibt Prof. Walter Deutsch in den "Tanzmelodien aus München um 1800" (VMA 1988/1999). Pepi Prochazka erstellte seinen 4-stimmigen Satz im Advent 1986.


Quellenhinweis zu: Jodler – "Weißensteiner" (siehe 9)

Melodieüberlieferung: Diesen ganz einfachen und natürlichen, in vielen Landschaften überlieferten Jodler mit den drei hintereinander einsetzenden Stimmen hat Pepi Prochazka mit Bass im Advent 1998 in seine Stimmbücher eingetragen.
Mehrfach in Sammlungen seit Pommer (um 1900) dokumentiert (z.B. Tirol, Slg. Horak); als "Der Weißensteiner" in der Pflege in Österreich und Bayern weit verbreitet nach einer Aufzeichnung von Hermann Derschmidt ("1928 bei Gastwirt Weißensteiner in Unterlaussa, Ennstal/OÖ"); in einer 3‑stimmigen Fassung schon notiert von Lina Stanggassinger (Liederhandschrift "Hofschaffer Linerl", Berchtesgaden 1911, VMA 1987).


Quellenhinweis zu: Cantabile – von Vanhal (siehe 16)

Melodieüberlieferung: Als "Nr. 12 Cantabile" nach dem Streichtrio Nr. 5 aus den 15 leichten Trios von "Joh. Bapt. Vanhal (1739-1813)" enthalten in "Volkstümliche Klarinetten-Trios", herausgegeben vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege (München 1987). Pepi Prochazka hat die 3-stimmige Bearbeitung von Erich Sepp nach Kauf des Heftes mit einer 2. Melodiestimme erweitert.
Laut MGG stammt Jan Krtitel Vanhal aus einer böhmischen Bauernfamilie und wurde 1761 nach Wien berufen. Er galt als hervorragender Musiker und Komponist, dessen Werke über ganz Europa bis nach Amerika verbreitet wurden. Vanhal war einer der ersten Komponisten, die als freischaffende Künstler ohne feste Anstellung nur vom Ertrag ihrer Werke und vom Unterrichtgeben lebten.


Quellenhinweis zu: Intrada - von Johann Christian Schickhardt (siehe 10, 13)

Melodieüberlieferung: Diese Aufzugsmusik ("Intrada") hat Pepi Prochazka 1987/1988 in seine 4 Stimmbücher eingetragen und dabei die 3. Stimme ergänzt. Lorenz Beyer hat herausgefunden, dass es sich im Original um den 3. Satz (in C) einer "Triosonate" (für 2 Flöten und Cembalo) mit dem Titel "Entree" handelt.
Nach MGG (Lexikon "Musik in Geschichte und Gegenwart") ist Johann Christian Schickhardt um 1680 in Braunschweig geboren und starb 1762 in Leiden/Holland. Über den virtuosen und in seiner Zeit sehr geschätzten Flötisten und Oboisten ist wenig bekannt. Vielleicht war er Mitglied der Hamburger Oper - 1732 ist er ein "annoch lebender Musicus in Hamburg". Er schrieb Lehrbücher und komponierte Sonaten, die meisten wohl vor 1720.


Quellenhinweis zu: Deutscher Tanz – aus Platt (siehe 7)

Melodieüberlieferung: Der Volksmusikforscher Karl Horak (1908-1992) hat auch musikgeschichtliche Dokumente für die praktische Pflege aufbereitet. Dieser "Deutsche Tanz" steht als Klaviersatz in einer Liederhandschrift des 18. Jahrhunderts aus Platt im Passeier Tal, Südtirol (vgl. Slg. Robert Lach 1923 und "Instrumentale Volksmusik aus Tirol", Innsbruck 1985, Nr. 9; siehe "Sammlung Horak" im VMA). Horak bringt eine dreistimmige Bearbeitung mit Bass in "Tanzmusik in Tirol - Weisen aus alter und neuer Zeit" (München 1967). Die vorliegende Instrumentierung von Pepi Prochazka (vom Ende der 1980er Jahre) bezieht sich auf eine Fassung von Wolfi Scheck (1943-1996) für Altflöte, Tenorflöte, Hackbrett und Zither (Sänger- und Musikantenzeitung = SMZ 24. Jg. 1981, S. 404 f).


Quellenhinweis zu: Der alte Marsch von Österreich

Melodieüberlieferung: Der alte Marsch von Österreich" steht als Nr. 4 in der 2. Folge der "Bauernmusi" (Leipzig 1925; —> siehe S. 29-31) mit der Jahresangabe "1784". In den, nur in der Erstausgabe abgedruckten "Quellen und Anmerkungen" heißt es zu dem Stück: "handschriftlich, auch auf Seitenpfeiffen gut klingend".

B: Druckfassung VMA 2010; Satz: Josef Prochazka im Advent 1986, Hs Fischbachauer Holzbläser Nr. 14. Neufassung VMA 2009. N: Sph 21, S. 13 und 43. TA: VMA/TIV‑0720; Fischbachauer Holzbläser (3 Kl, Basskl); 13.11.2012, VMA Bruckmühl.