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Quellenhinweis zu: Rax-Alm-Dudler

Dieser 1966 aufgenommene Jodler der Fischbachauer Sängerinnen beginnt einstimmig "Hodarei ei jo ..." und wird in enger Dreistimmigkeit weitergeführt, u.a. mit der Textfloskel "auf da Strah". In der alpenländischen Volksliedpflege wurde dieser klangvolle Dudler/Jodler seit den 1960er Jahren mehrmals, vor allem im Salzburger Land (Chorblätter der Heimatpflege) und in Oberbayern (u.a. Singstunden und Singwochen von Wastl Fanderl, Liederbogen 35, Lied 155) einer großen Zahl von Sängerinnen und Sängern in neuer dreistimmiger Fassung bekannt gemacht. Die eigenständige, nur sehr selten gesendete Interpretation der Fischbachauer Sängerinnen weicht teilweise erheblich (z.B. mit hohen Stimmeinsätzen) von diesen Notenausgaben ab.


Quellenhinweis zu: Conzert-Polka

Diese spritzige "Conzert-Polka" ist das erste von 4 Stücken eines Umschlages mit dem Titel "6tett" im handschriftlich erhaltenen Notenbestand der vielseitigen Stadtmusikerfamilie Berr in Rosenheim; hier liegt wohl eine Komposition von Franz Xaver Berr (1852-1925) vor. Die 6 großen, vierseitigen Notenblätter zeigen wenig Gebrauchsspuren. Die "Concert-Polka" hat bei jeder Stimme den Autorenhinweis "X. Berr" wie gewohnt oben rechts, dazu einen ovalen Stempel "X. Beer – Stadtmusikmeister – Rosenheim" und nur in der Stimme für "Violino I" am Ende der Notenschrift den Hinweis "X. Berr Oktober 1908 arangiert".


Quellenhinweis zu: Jodler-Weisen (mit 2 Klarinetten)

Eine Spezialität der "Kreuther Klarinettenmusi" sind die instrumental interpretierten Jodler und Jodler-Weisen, oft aus Jodlersammlungen entnommen, aber auch mit eigenen Einfällen (von Sepp Winkler) gestaltet. Bei Sänger- und Musikantentreffen, bei religiösen Spielanlässen im Kirchenraum oder Adventsingen, zum Abschluss von Volkstanzabenden entwickeln diese Jodler-Weisen einen besonderen Reiz und strahlen in ihrer Ruhe und Bescheidenheit auf die Zuhörer aus.

Diese, aus der Melodik der langsamen, 8-taktigen Landler entwickelte rhythmisch freie Jodler-Weise beginnt mit einer Klarinette, geht über in den zweistimmigen Klarinettenklang und wird vervollständigt mit der 3. Stimme von der chromatischen Ziehharmonika, der einfühlsamen Gitarre und dem grundlegenden Streichbass. Nach der Wiederholung erfolgt eine dreistimmige bewegte Landlerweise.


Quellenhinweis zu: Vier Walzer – aus Traunstein

Die 4 Walzermelodien sind mit ungeübter Handschrift bruchstückhaft auf ungehefteten Einzelblättern mit der Aufschrift "Walzer für Clarinetto I und II in C, Traunstein 1910" überliefert (Abschrift im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern). Die in den 1930er Jahren aus der jugendbewegten Hausmusik und der regionalen Zithermusikkultur erwachsene Stubenmusik in der oberbayerischen Volksmusikpflege ließ sich seit den 1950er Jahren auch von überlieferten Tanzmelodien inspirieren. Sepp Hornsteiner verwendet für seine "klassische" Stubenmusikbearbeitung (Zither, Hackbrett, Gitarre) eine Melodiefassung, die wir schon 1978 für unsere kleine Tanzlmusik mit einigen grundsätzlichen Änderungen gegenüber der Handschrift erstellt haben (ES).


Quellenhinweis zu: Boareibl-Jodler

Die von Rosi Prochazka angestimmte, sehr gefühlvolle, dreistimmige Interpretation dieses beeindruckend-einfachen Jodlers durch die "Fischbachauer Dirndl" wurde im Jahr 1962 aufgenommen und vielfach gesendet. Die Singweise der Fischbachauer Sängerinnen war richtungweisend für viele oberbayerische Frauendreigesänge. Der "Boareibl-Jodler" – wie er von vielen Gesangsgruppen der oberbayerischen Volksliedpflege gesungen wird – geht zurück auf eine Aufzeichnung des Münchner Volksmusikforschers Prof. Dr. Kurt Huber (1893-1943). Zusammen mit dem Kiem Pauli besuchte er am 29. Oktober 1928 die Tiroler Pflanzensetzerinnen Lena Marksteiner und Maria Haser im "Boareibe" (Bayeralpl-Langenau bei Bad Kreuth), die diesen Jodler zweistimmig sangen. Die erste Veröffentlichung nach Hubers Aufzeichnung steht 1934 in Kiem Paulis "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" (Originaltonart D-Dur; siehe auch Abdruck in Kiems kleiner Auswahl seiner Sammlung für den praktischen Singgebrauch "Lieder und Jodler aus Oberbayern", München 1938). Huber und Kiem haben eine etwas vereinfachte Fassung für den Schulgebrauch im "Altbayerischen Liederbuch für Jung und Alt" (Mainz 1934, S. 65) in großer Auflage veröffentlicht.


Quellenhinweis zu: Boarischer aus der Langenau (mit 2 Klarinetten)

Diesen typischen "Kreuther Boarischen" hat der Schneidermeister Sepp Winkler (geb. 1935) mit der Angabe "17. Juni 1983" in sein Notenheft eingetragen – 1. Teil und Trio für 2 Klarinetten, 2. Teil für chromatische Harmonika (VMA-VFV 7/86).

Über die "Langenau" hinter Kreuth und die dortige bewirtschaftete Alm schreibt Georg von Kaufmann (1907-1972), der als Forstmeister in Kreuth Ende der 1940er Jahre tätig war und mit dem Kiem Paul (1882-1960) und dessen Zitherschüler Sepp Winkler seitdem musikalisch-freundschaftlich verbunden war, zum "Landler aus der Langenau-Alm" in seinem "Roten Notenbüchl" (1953):


Quellenhinweis zu: Ländler – aus einem Waldhausener Notenbuch

Diese gemütlich gespielten Tanzmelodien stehen als "Nr. 112 Ländler in G-Dur" in einer Musikantenhandschrift aus der Gegend östlich von Wasserburg und wurden um 1900 gespielt. Die Handschrift trägt den Titel: "Notenheft – Freutsmiedl Franz – Buchberg, Waldhausen, 1907". Der Musikant Franz Freutsmiedl war zu dieser Zeit Mitglied in einer kleinen Kapelle, die mit Bandoneon, Geige, Trompete und Kontrabass zu Tanz und Unterhaltung vor allem im bäuerlich-ländlichen Umfeld aufspielte. Ende der 1970er Jahre haben wir als junge Tanzmusikanten diese Landler oder Halbwalzer gerne im Freundeskreis mit Klarinette und Harmonika gespielt und dafür einige Veränderungen an der handschriftlichen Notation vorgenommen (ES).


Quellenhinweis zu: Jodler – Der dahoam z'schad is

Mit "Holdioi, holdioi" beginnt die Ansängerin Kathi Greinsberger den Jodler und dann kommen die beiden anderen Stimmen der Fischbachauer Sängerinnen dazu und vervollständigen den engen dreistimmigen Satz. Charakteristisch ist der Schluss des Jodlers mit der Floskel "über d'Alm". In ganz eigener Weise interpretieren die jungen "Fischbachauer Dirndl" in den 1960er Jahren diesen im Salzburger Land überlieferten Jodler. Der Aufnahmeleiter und Chef der Abteilung Volksmusik im BR, Karl List (1902-1971), stammt aus der "jodlerreichen" Steiermark und notierte auf der Karteikarte genau den Stimmenverlauf. Er sendete den Jodler allein von 1962-1966 sechsmal.


Quellenhinweis zu: Langsamer Landler in B – Nr. 5 (mit 3 Klarinetten)

Eine Besonderheit der Kreuther Klarinettenmusi sind die 8-taktigen Landlermelodien, die in großer Zahl in den handschriftlichen Notenbüchern der alten Musikanten seit dem 19. Jahrhundert zu finden sind: Lange Reihen von 8-taktigen Melodien in gleicher Tonart für 2 oder 3 Klarinetten mit vielen Achtelbewegungen, aus denen die Musikanten beim Spielen (auf dem Tanzboden) einige auswählten – dazwischen erklangen mit anderem Register Zwischenspiele (2. Teile) oder andere 8-taktige Landler (z.B. mit 2 Trompeten). Die Kreuther spielen in dieser "Landler-Parthie" nach dem Eingang (Harmonika) insgesamt drei wiederholte 8-taktige Melodien mit einer Es- und 2 B-Klarinetten aus den Notenhandschriften – dazwischen fügt Sepp Winkler, quasi als Antwort auf den vorhergehenden Landler, mit der chromatischen Ziehharmonika jeweils einen harmonisch festgelegten 8-taktigen "2. Teil" ohne Wiederholung ein. Kontragitarre und Streichbass geben die gleichmäßige, ruhige Grundlage für diese traditionelle, gemütliche Tanzmusik, auf die früher von den Tanzpaaren regional und lokal unterschiedliche Landlerfiguren und Landlerschritte getanzt wurden.


Quellenhinweis zu: Reitroaner Walzer

Diesen Walzer haben die "Rupertiwinkler Musikanten" mit Zither, Akkordeon und Gitarre Anfang der 1960er Jahre einem beliebten Wirtshaus gewidmet. Beim volksmusikbegeisterten Wirt Robert Westermeier im Gasthof von Reitrain – auf dem Weg von Tegernsee nach Kreuth gelegen – sind die 3 Musikanten gern eingekehrt. Das Zimmer Nr. 4 war für sie ständig zur Übernachtung reserviert. Franz Schwab (1927-2010) hat in diesem Stückl zwei bekannte Walzermelodien aus dem Rupertiwinkel, dem Chiemgau und Salzburger Land verarbeitet.

TA: Saitentrio (Zither, Hackbrett, Gitarre); Berg/Waakirchen, 4./7./8.