Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: Unser Hans hat Hos'n o, de san blau oder Pfänderspiel-Lied

  • Einer: Unser Hans hat Hos'n o, de san blau;
    Alle: unser Hans hat Hos'n o, de san *
    Einer: schaugts nur, wia da Wind waht, schaugts nur, wia der Gockel kraht, unser Hans hat Hos'n o, de san blau.
    Alle: Schaugts nur, wia da Wind * schaugts nur, wia der Gockel * unser Hans hat Hos'n o, de san *

Dieses Pfänderspiel fanden wir in einem Anfang des 20sten Jahrhunderts sehr bekannten und beliebten Liederbuch: Johann Baptist Westermair: "Raus mit der Stimm!" (Band 1, München 1906, Nr. 27, S. 43) mit der Bemerkung: "Der Vorsänger kann bald langsamer, bald schneller singen, wie es ihm beliebt.


Quellenhinweis zu: Halbwalzer – von Josef Lang (mit 2 Klarinetten)

Die vier beliebten, flott gespielten typischen, meisterhaft geblasenen Halbwalzer für 2 Klarinetten aus dem handschriftlichen Landlerbuch von Josef Lang (1893-1968) sind zumeist auch in anderen Klarinettenhandschriften der 1920/1930er Jahre im Oberland enthalten, z.B. vom "Wimmer Xandl" aus Wies-Wall. Die 8-taktigen Zwischenspiele mit der Ziehharmonika sind charakteristisch für den Winkler Sepp – dazu die Bassführung von seinem Bruder Hubert. Der letzte Halbwalzer beginnt "traditionell" in der 4. Stufe.

TA: SKreuther Klarinettenmusi; Studioaufnahme im BR, 14


Quellenhinweis zu: Jodler – "Dreihollaro"

Dieser Jodler wird "in Oberbayern viel gesungen" – wie Wastl Fanderl in seinem Liederbuch "Hirankl-Horankl. Wiegengsangl, Kinderversl, Bauernratsel, Jodler und viele lustige Liadl für Dirndl und Buam vom Alpenland" (Erfurt 1943) bemerkt. Dort hat er eine dreistimmige Fassung mit einstimmigem Ansingen abgedruckt. Die Fischbachauer Sängerinnen orientieren sich in ihrer – teils auch eigenständigen – Interpretation aus dem Jahr 1977 an der Aufzeichnung von Kiem Pauli, "vorgesungen von Treichl und Vögele, 7.6.32" (Sammlung Oberbayrischer Volkslieder, München 1934).

TA: Fischbachauer Sängerinnen; Studioaufnahme im BR, 14.11.1973 (73/6816b).


Quellenhinweis zu: Pinzgauer Polka

Der Schwab Franzi hat bekannte Polkamelodien zu dieser "Pinzgauer Polka" für seine "Rupertiwinkler Musikanten" (Dokumentation VMA 1995) zusammengestellt.

Als Trio waren die Rupertiwinkler Musikanten durch Rundfunksendungen in den 1960er Jahren in Bayern und Österreich sehr bekannt: Der Postbote Franz Schwab (1927-2010) aus Marktschellenberg mit seiner Zither, mit der chromatischen Harmonika Peter Koller (1927-2007) aus Bischofswiesen, ebenfalls ein Postbeamter, und mit der Gitarre der Eisenbahner Lois Seidl (1929-1965) aus dem Salzburger Land. In unverwechselbarer Weise haben die drei seit 1960 auswendig zusammen musiziert. 1965 ist der Gitarrist Alois Seidl tödlich verunglückt.


Quellenhinweis zu: Schottisch Nr. 1 in Es (mit 3 Klarinetten)

Mit drei Klarinetten in der Melodie hat die Kreuther Klarinettenmusi auch mehrere Schottische mit traditionellen Motiven im Repertoire, die Sepp Winkler in drei Stimmhefte eingetragen hat. Beim "Schottisch Nr. 1" (VMA-VFV 7/153) hat der Schreiber auch seinen freien 2. Teil notiert, den er mit der chromatischen Ziehharmonika spielt und bei dem die Klarinetten pausieren. Die drei Melodien dieses Schottischen sind wie in den alten Handschriften üblich 8-taktig und rhythmisch prägnant mit Achtel- und Sechzehntelbewegungen. Beim tänzerischen Spiel ist die konsequente Begleitung der Kreuther Klarinettenmusi mit Kontragitarre und Streichbass grundlegend. Beachtenswert ist auch das für das Oberland hohe Schottischtempo (Notiz auf der Karteikarte "Tempo furioso"), das die Tanzpaare zu raschen Wechselschritten einlädt – ein typisch lebendiges Tanzbodenstückl, vielleicht eine "Draufgab"?


Quellenhinweis zu: Jodler – "Paß auf! habn's gsagt."

Im Sommer 1961 veröffentlichte Emil Seidel ein "Liederblatt für Sing- und Volkstanzkreise" (in der Steiermark) mit dem nach zweistimmigem Beginn dann dreistimmig notierten Jodler "Hops hodare huljo …" und der (vielleicht "männlich" erotischen) Textfloskel "… paß auf, hats gsagt" nach einer Aufzeichnung aus Rottenmann. Diese Textfloskel ist auch die Überschrift des "Ostern 1892" zweistimmig aufgezeichneten Jodlers Nr. 67a in der von Dr. Josef Pommer (1845-1918) gesammelten und herausgegebenen neuen Folge "252 Jodler und Juchezer" (Wien 1893). Die "männliche" Textfloskel ist noch erweitert: "… paß auf! hat's g'sagt bei der Nacht". Sie erklärt sich aus den Vorsängern: "Durch die Herren Zeiringer und Lindenberger, im Volksmunde Sandwirt und Wastlwirt, aus der Umgebung von Rottenmann." Pommer merkt dazu noch an: "Das 'bei der Nacht' im 4. Takte dürfte späterer Zusatz sein." Es gibt auch andere Jodler, in denen die Textfloskel vorkommt (z.B. Slg. Harald Dengg aus dem Pongau).


Quellenhinweis zu: Mazurka – von Herzog Maximilian in Bayern 1853

Wie die "Alpenmelodien" (siehe Nr. 19) und "Schottisch" (siehe Nr. 3) hat diese tänzerische Mazurka Herzog Maximilian in Bayern gemacht und in seinem Opus 48 "Der Zitherspieler" 1853/1854 in Wien (Verlag Haslinger) herausgegeben.

Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888), Chef des herzoglichen Hauses der Wittelsbacher, war selbst Zitherspieler (vulgo "Zithermaxl"). Er machte das vormalige "Lumpeninstrument" Zither "salonfähig". Sein Zitherlehrer und Kammervirtuose war seit 1837 der aus der Nähe von Wien stammende Johann Petzmayer (1803-1884). Durch die Heirat seiner Tochter Elisabeth (1837-1898) mit dem österreichischen Kaiser im Jahr 1854 hatte der Wittelsbacher Herzog im Vorfeld auch (musikalische?) Beziehungen nach Wien. Der dortige Musikverlag Haslinger versprach sich durch die Popularität des kaiserlichen Schwiegervaters auch Absatzmöglichkeiten für die dreibändige Notenausgabe "Der Zitherspieler. Eine Sammlung ausgewählter Musikstücke für die Zither (mit oder ohne Begleitung der Guitarre). Componirt ... von H. Max".


Quellenhinweis zu: "Sorgenfrei" – Polka francaise

Diese ansprechende flotte "Polka fr." aus den Notenhandschriften und Arrangements des Rosenheimer Stadtmusikmeisters Franz X. Berr (1852-1925) stammt nach den Notizen auf den Notenblättern "von Max Eichle". Sie ist im gleichen Umschlag eingeordnet wie der "Wiki-Waki"-Marsch (siehe CD Nr. 6). Berr gibt genau an, wann er diese Polka für kleine Salonmusik (Quintett) bearbeitet hat: "arang: 16. Nov. 1901, Xaver Berr".

TA: Kleine Salonmusik (2 Geigen, Bratsche, Flöte, Klarinette, Kontrabass); Rottach-Egern, 18./19.1.2003. ––– CD "WikiWakiMarsch …" (VMA 2003, Nr. 1) mit 16 Kompositionen und Arrangements von F.


Quellenhinweis zu: Marsch Nr. 12 (mit 2 Klarinetten)

Sepp Winkler hat für die Kreuther Klarinettenmusi auch mehrere Märsche in ganz charakteristischer Melodie- und Harmonieführung komponiert. Der Marsch Nr. 12 (VMA-VFV 7/50) war vor allem in den Jahren nach der Aufnahme 1980-1982 mehrmals in BR-Volksmusiksendungen zu hören. Die Sympathie von Sepp Winkler für die Wiener (Schrammel-)Musik klingt bei einigen Melodien an. Wie in der Tradition üblich ist der "Marsch Nr. 12" vierteilig. Die Ziehharmonika übernimmt im 1. Teil des Trios in gekonnter Verzögerung die Melodie, die Wiederholung spielen dann die Klarinetten.

TA


Quellenhinweis zu: Jodler – "An Hecher Annerl seiner"

In den Jahren 1973 und 1977 nehmen die Fischbachauer Sängerinnen unter Leitung von Abteilungsleiter Alfred Artmeier einen Jodler auf, von dem die erste, hier zu hörende Aufnahme eventuell nie vom BR gesendet wurde. Die Stimmen setzen nacheinander ein bis zur vollen klingenden Dreistimmigkeit. Auf der BR-Karteikarte wurde eingetragen "An Hecher Annerl seiner, Jodler". Den gleichen Jodler in etwas anderer Fassung haben auch die Waakirchner Sänger 1960 und 1963 aufgenommen und später mit der Benennung als "Pauli-Jodler" den persönlichen Bezug zum kurz vorher verstorbenen Kiem Pauli (1882-1960) hergestellt (CD "Panorama-Klänge 2", VMA 2016, Nr. 18).