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Quellenhinweis zu: Wie schö is' do' das Almaleb'n. – "Wann ma in da Fruh ..." – Liedweise mit Harfe

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben … von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft I, Blatt 1). Verbreitung: Siehe Angaben zu Lied Nr. 2. Das Melodiemotiv ist noch heute als Landler gebräuchlich. TA: VMA/TIP-0685; Hans Auer (Hammerau), Harfe; 19.2.2009, VMA Bruckmühl.


Text zu: Schütznlust.

Die größte Freude der Wildschützen ist die Jagd auf die Gemsen, das "Gamserl-Schiaßn". Das Lied beschreibt idealisierend das Leben der Wildschützen auf den Bergen. Einige (Phantasie-)Bergnamen werden benannt, auf denen der Schütze schon unterwegs war. Nach der Jagd sucht er ein Nachtquartier in der Hütte der Sennerin, wo aber schon der Jäger drinsitzt. In jeder Liedstrophe drückt er seine Schützenlust aus, die auch als Teil seines Freiheitsstrebens verstanden werden kann.

  1. Und a' wen'g a' Schneid' geg'n die Jagasleut, / und das Gamsl schieß'n is' mei' größte Freud'. / Wenns nur Abend war, daß i's Gamserl sach, / z'sammaschieß'n that ma's überall. (Jodler)
  2. Gamserl schwarz und braun, san a' recht schö' anz'schau'n, / Wann'd'st oans schieß'n willst, mußt da' aufi trau'n, / Auf thuns no' so g'schwind, grad' als wie da Wind, / Fanga s'pfeif'n an, und schaug'n di' an. (Jodler mit Zither)
  3. I' schieß' im Rautt'n-Gspühl, i' schieß' am vodern Berg, / I' schieß' im Sonnajoch, hab'm mi' d'Jaga g'hört, / Schieß im hoh'n Horn, i' schieß im hintern Eis, / Da giebt's Gamsl Bub'ma, braucht gar koan Fleiß. (Jodler)
  4. Wie lusti' is' auf da Alm, wie lusti auf da Höh', / Da hab'nt ihren Aufenthalt, die Gamsei', d'Hirsch, und d'Reh', / Wem i's net sei' Freud', die meine i's ja scho', / Weil i' schieß'n will, g'rad' was i' ko'. (Jodler mit Zither)
  5. S'Wetta' is' so schö', wie i' am Gamsberg geh', / Und da siech i' glei' an' Schüppl Gamsl steh'n, / I' werd' mi' zu-bi schleich'n, das is' zwar net leicht, / Und kunt' i's abaschieß'n, no dös war mei' Freud'. (Jodler)
  6. Wie i's z'nachst hab' g'seh'n, siech i' viel bei-a'nander steh'n, / I' geh' übern Steig, mi' hat's von Herz'n g'freut, / I' hab' mi' niedaduckt, und laß' mei' Stutzerl knall'n, / Wie i' aufi'schau, is' oans aba'g'fall'n. (Jodler mit Zither)
  7. S'Gamserl is' scho' troff'n, hat mi' net betrog'n / I' hab's durch's Feuer g'seh'n, san die Haar aufg'flog'n, / D'Sennerin steht heraus'n vor der Hütt'nthür, / Thut an Juhschroa rauf zu mir. (Jodler)
  8. Itz muß i' rum schau'n, um a' Nachquatier, / In da erst'n Hütt' is' d'Sennerin d'schüach, / In da zwoaten Hütt' no do war's net schlecht, / Sitzt da Jaga drin dem kam i' g'rad' recht. (Jodler mit Zither)
  9. Bub'ma traut's net z'leicht, want's in's Gamsbirg steigt's, / D'Jaga san so gäh [zäh], als wie die Luzvä. / Alle Aug'nblick, san's zu'n schieß'n g'schickt / Da kunnt oan der Gspaß so schö' vergeh'n. (Jodler)

Quellenhinweis zu: Liebserklärung. – "Drei schneeweiße Täuberl ..." – Liedweise mit Flügelhorn

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben … von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft III, Blatt 2). Verbreitung: Die Melodie ist eine Variante einer mündlich und teils in Handschriften tradierten zweiteiligen achttaktigen Landlerweise (Repertoire Georg von Kaufmann 1907-1972), zum Lied vgl. CD Nr. 18. TA: VMA/TIP-0679; Marinus Wagner (Heufeld), Flügelhorn; 19.2.2009, VMA Bruckmühl.


Text zu: Der Teppichhändler.

Der Teppichhändler aus Tirol preist seine Ware in den höchsten Tönen. Auf ihnen sind wunderbare Blumen und das Almleben dargestellt. Sein letzter Teppich aber zeigt den Liebesgott Amor, und der würde dem Käufer besonders viel Freude machen.

  1. Vom Tyrol bin i' aussa, kauft's Teppich ihr Leut', / und i' woas ja ganz g'wieß, daß der Kauf enk net reut, / denn die Teppich san sauber, / die Teppich san fein, (Jodler) / und sie kunt'n leicht [halt] schöner / und besser net sein. (Jodler) / Von Tyrol bin i aussa, kauft's Teppich ihr Leut, / und i' woass ja ganz g'wieß, daß der Kauf enk net reut. (Jodler mit Zithernachspiel)
  2. Schaugts die Teppich nur an, san von Blümerln ganz voll, / Und sunst kinnt's es net kriag'n, als bei uns im Tyrol. / Denn de macht ma' die Blümerl'n / glei' nach auf der Alm, (Jodler) / Wo die Kühla schö' läut'n, / und springa' die Kalm'. (Jodler) / Von Tyrol bin i aussa, kauft's Teppich ihr Leut, / und i' woass ja ganz g'wieß, daß der Kauf enk net reut. (Jodler mit Zithernachspiel)
  3. Ietzt hab i' no' an' oanzing', schaugt aus als wie d'Lieb',
    In der Mitt' sitzt der Amor; der kloan wunzige Dieb. / Densel'n sollts enk kauf'n, / er is' so viel fein, (Jodler) / Und i' woaß ja ganz g'wieß, / daß der werd enk viel g'freu'n. (Jodler) / Von Tyrol bin i aussa, kauft's Teppich ihr Leut, / und i' woass ja ganz g'wieß, daß der Kauf enk net reut. (Jodler mit Zithernachspiel)

Quellenhinweis zu: Der Sennbua und d'Sennerin. – "Steh nur auf ..." – Liedweise mit Harfe

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben … von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft III, Blatt 11). Verbreitung: Die Strophenmelodie ist bis heute in der überlieferten Tanzmusik gebräuchlich (Slg. Sojer, Ruhpolding) und teils mit Jodler oder einer dem Original "Steh nur auf, steh nur auf frischa Sennabua, mach die auf und fahr da Alma zu …" nahen Textvariante verbunden. TA: VMA/TIP-0690; Hans Auer (Hammerau), Harfe; 19.2.2009, VMA Bruckmühl. – Zweiteilige Strophenmelodie, Jodlerweise, bewegtes Nachspiel mit Variante der Strophenmelodie.(Gesungen, siehe Nr.


Text zu: Betrog'ne Lieb'.

Das Mädchen liebt ihren Burschen nicht mehr. Weil sie ihm die Heirat versprochen hat, will er noch einmal zu ihrem Fenster gehen und mit ihr reden. Aber er traut sich nicht zu klopfen, denn einen andern bei ihr zu finden, das würde sein Herz brechen. So leidet er und findet keine Ruhe. – Er kann sie nicht vergessen!

  1. Mei Dienal is' harb auf mi', / hab' ihr nix tho' / und sie will mi' verlass'n, / was hab' i' davon. / Jetzt führt ma's am Sunta' / a' and'ra' zum Tanz, / und das bricht mir mei' Herzal / wird gar nimma' ganz. (Jodler)
  2. Sie hat ma's versproch'n, / daß mi' heurath'n will / D'rum will i' mi' no' oamahl / zum Fensterl hinstell'n, / Wills no' a'mal versuch'n, / wills no' a'mal frag'n, / Will no' a'mal mei' Herzal, / zum Fensterl hintrag'n. (Jodler)
  3. Itzt hab' i' so trauri' / beim Fensterl h'nei' g'schaut, / Und wie i' will klopf'n / hab' i' mir net traut. / Denn wenn ma' bei'm Dienal / an' andern d'rin sieht, / Ma' sollt's gar net glaub'n, / ja wie hart als oan g'schieht. (Jodler)
  4. Kimm aussa mei' Diena'l, / sunst wird ma' net gut, / Und greif' an mei' Herzal / wie weh als ma' thut. / Ja [Ei], magst di' denn nimma' / dabarma um mei', / Wie kannst den um Gotteswill'n / gar a'so sei'. (Jodler)
  5. I' kann nimma' rast'n, / nix macht mi' mehr froh, / Denn sie will mi' verlass'n, / was hab' i' davon. / Mag schlaf'n, mag wach'n, / mag thoa' was i' will, / Und i' kanns net vergess'n, / es schmerzt mi' zu viel. (Jodler)

Text zu: Mei' Dienal.

Von seinem Dirndl ist der Bursch völlig begeistert und lässt sich zu Rufen und einem Juh-Schrei hinreissen. Seine Schuhe würde er auf dem Weg zu ihr durchlaufen, und ein Kuss würde ihn völlig in Flammen aufgehen lassen: Damit könnte sie sich im Winter wärmen.

  1. Sapprament wann i' mei' Dienal sieh', – ja mei' Dienal sieh, / reißt's mi' vom Kopf bis zum Fuß, / thu' i' an hellicht'n Juhschroa aus, – an Juhschroa naus, / daß' in die Berg haltern [schallern] muß. (Jodler)
  2. Wann ma' mei' Dienal auf der Alma winkt – ja auf der Alma winkt, / Hab' i' koan Rast und koan Ruh', / Laufat i' zwoaduzend Stiefel hin, – ja Stiefel hin, / Z'reißat ma' all' meine Schuh'. (Jodler)
  3. Wann i' zum Dienal an's Fenstal geh', – ja an's Fenstal geh', / Tausendstern, dös is' a' G'spaß. / Wann i' mit'n Fingarl anklopfa' thua', – anklopfa' thua', / Sakrawalt da wird ma' hoaß. (Jodler)
  4. Wann ma' mei Dienal a' Schmatzerl g'hoaßt – ja a' Schmatzerl g'hoaßt / Tausendstern, da is' glei' aus. / Rahmat [Nahmat] i' 25 Miesbecka, – ja Miesbecka / Warfs über's allergrößt' Haus. (Jodler)
  5. Aber wenn ma' mei Dienal an' Schmatza giebt, – ja an' Schmatza giebt, / Sapprament da brinn i' an, / Fahrt ma' glei' s'Feur zu'n Aug'n raus – zu'n Aug'n raus / Bin wie a' feuriga' Mo'. (Jodler)
  6. D'rum Dienal schau wenns di's im Winta friert, – ja im Winta friert, / Zend' da' koan Feuerl net an, / Geb'n ma' uns herzige Schmatz a'nand', – ja Schmatz a'nand', / Warma uns allezwoa d'ran. (Jodler)

Quellenhinweis zu: Zwölf Ländler in C, Nr. 1-6 – Blechquintett

Quelle: Katalog zur Ausstellung "Volksmusik in Bayern" (Staatsbibliothek München 1985, S. 186/187; Katalog Nr. 57), 12 Ländler für Flügelhorn und chromatische Trompete aus Miesbach, aufgeschrieben von Johann Wieser, Musiker in Miesbach, Autograph um 1830.
Instrumentierungsversuch im Stil der Zeit: VMA/Leonhard Meixner 2017. TA: Sechs 8-taktige Einzelländler (in B), VMA/TIP-0718 bis TIP-0723; Blechbläserquintett Leonhard Meixner: Franz Tradler (Waging a. See), Trompete; Ludwig Lusky (Kleinhöhenrain), Flügelhorn; Helmut Schilling (Buchloe), Posaune; Leonhard Meixner (Götting), Posaune; Martin Augenstein (Grafing), Tuba; 5.8.2017, VMA Bruckmühl.


Text zu: Der betrübte Waldbua.

Von seiner Geliebten muss der Waldbua Abschied nehmen, sein Herz tut ihm weh, er erinnert sich an seinen Gangsteig zu ihr, der nun wieder zuwächst.

  1. A Waldbua bin i', / und a' Wald-Dienal lieb' i', / bin a' Bua wohl a' junga', / schleich im Holzschlag uma. (Jodler mit Zithernachspiel)
  2. Wenn i' oft itzt alloan, / So in' Wald uma' geh', / So thut's ma' im Herz'n / Tief drinat so weh'. (Jodler mit Zithernachspiel)
  3. Den Stiegl den i' g'stieg'n bi / Den steig' i' nimma'. / Und den Schatz den i' gliebt hab', / Den krieg i' nimma. (Jodler mit Zithernachspiel)
  4. Da Weg is' verwachsen' / Und da' Stieg'l is' verzäunt, / Mein Schatz muß i' lass'n, / Sunst war'n ma' d'Leut feind. (Jodler mit Zithernachspiel)

Text zu: Wildschützenleb'n.

Der Bursche besingt sein freies Leben als Wildschütz. Er drückt seine Furchtlosigkeit, seinen Mut und seine Begeisterung aus, er jodelt und singt, trägt Gamsbart und Federn, dazu seine geladenen Büchse, so steigt er durch das Gebirge. Und so soll es bleiben, selbst wenn ihn dabei eine Kugel treffen könnte. Das Wildschützendasein scheint ein besonderer Ausdruck der angestrebten und besungenen Freiheit zu sein!

  1. I bin a' jung's Bürsch'l, bin heita' und frey, / schieß' Gams'l und Hirsch'l, weil i' d'Jaga net scheu'. / Früh' Morgens, eh' d'Sunna hinter'n Bergen aufstrahlt, / Da wird's g'jodelt und g'sunga', daß' rings wieda'hallt. / Huldio-i-ri-dui ... ri-ei-ho! (Jodler zweistimmig mit Überstimme)
  2. Da steig' i' als lustiga' Wildschütz herbei, / An Gamsbart am Hütl, und Federn dabei, / So steig i' den Felsen und Klipp'n hinauf, / Das Büchserl scharf glad'n und such's Gamsböck'l auf. (Jodler)
  3. Und hab' i' den Gamsbock auf da Klipp'n daspitzt, / So knallt scho' mei Büchsl und s'Pulver hat blitzt, / D'rum glaubt liebe Leut', koan schöners Leb'n, / Als das von an Wildschütz'n, kann's gar nimma gebn. (Jodler)
  4. Beim Tag thut ma' schlaf'n, bei da Nacht geht ma' rum, / Und da schieß i' die Gamserl, und brauch ja koan Hund / D'rum will i' stets bleib'n, a' Wildschütz und frey, / Und trift mi' a' Kügerl, is' s'Wildl'n vorbei. (Jodler)