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Text zu: Osterhalleluja aus Schnaitsee

Erste Strophe einer "Aria vom bäuerl. Volkslied" (3 Strophen) aus den handschriftlichen Kirchenmusiknoten von Schnaitsee, Anfang 19. Jahrhundert. Alois Kirchberger hat 1984 den Originalsatz dieses Osterhallelujas anläßlich einer Studienwoche zum geistlichen Volkslied zugänglich gemacht. Kirchberger und Robert Münster arbeiten seit über 3 Jahrzehnten an der Erforschung der historischen musikalischen Bestände in bayerischen Kirchen und Klöstern. Der vierstimmige Satz blieb im Original erhalten, die Vortragsbezeichnung lautet "Ernst und feyerlich".


Text zu: "Tauet Himmel den Gerechten"

Erste Strophe eines bekannten Adventliedes (mit 6 Strophen) für "Organo", vier Solisten und kleinen vierstimmigen gemischten Chor. Das Lied wurde in mehreren Fassungen in ganz Bayern und darüber hinaus bekannt und gehört heute noch zu den beliebtesten vom Volk gesungenen Adventliedern.
1777 hat es der in Traunstein geborene "Aufklärer" Johann Franz Seraph Kohlbrenner (1728-1783) in seinem "Landshuter" Kirchengesangbuch einem größeren Publikum mitgeteilt. Der Text stammt von dem im damals noch bayerischen Schärding/Innviertel geborenen Jesuitenpater Johann Michael Denis (1729-1800), der ihn 1774 in Wien veröffentlichte. Die heute bekannte und 1777 veröffentlichte Melodie schrieb der in Au am Inn geborene Pfarrer Norbert Hauner (1743-1827). Nach den Forschungen Robert Münsters war Hauner zu der Zeit Domstiftskapitular des Augustiner-Chorherrenstiftes Herrenchiemsee. Unsere Melodie stammt von dem Münchner Stadtmusiker Augustin Holler (1744-1814), der zeitweise ebenfalls auf Herrenchiemsee gewirkt haben soll. Die Noten sind dem Nachlaß des Peter Hueber (1766-1843) in der Bayerischen Staatsbibliothek entnommen. Der "Müllner Peter" von Sachrang hat für den eigenen Gebrauch in seinem Heimatort Abschriften angelegt. Erich Liebisch aus Asten hat 1986 die Partitur für seinen Kirchenchor originalgetreu angefertigt.


CD "Volksmusik im Chiemgau"

CD-Titel

Dokumente regionaler Musikkultur - Ausstellungen/Museen 01
Volksmusik im Chiemgau
Dokumente der Volksmusiksammlung und -pflege über 200 Jahre


Die vorliegende CD "Volksmusik im Chiemgau" soll ausgewählte Hörbeispiele zu der gleichnamigen Ausstellung im Kloster Seeon liefern. Über einen Zeitraum von 200 Jahren sind die unterschiedlichsten Dokumente regionaler Musikkultur vertreten: Musik in Kirchen und Klöstern, Tanzmusik, Salonmusik, Blasmusik, Volksgesang in Brauchtum oder Geselligkeit, Zeugnisse von Volkslied-, Volksmusik- und Volkstanzpflege. Dabei mögen diese Aufnahmen dazu beitragen, die Gegenwart nicht zu überschätzen.

Text zu: Die Rückkehr des Kurfürsten nach München - 1715

Dieses Lied setzt ganz auf eines der wichtigsten Stilmittel, die in der politischen Propaganda Anwendung finden: auf das religiös-geistliche Lied. Hier ist es der Rückgriff auf einen Choral, der in dieser Form schon aus dem 16. Jh. bekannt ist und der das Freudengefühl der Christenheit in der Osternacht über die Auferstehung Jesu wiederspiegelt. Ähnlich sollte der Kurfürst Max Emanuel gesehen werden, der nach mehr als zehnjähriger Abwesenheit aus der Verbannung zurückgekehrt war.
Nachdem sich die Kräfteverhältnisse nach dem Tod Kaiser Josefs I. und der Entmachtung Marlboroughs in Europa geändert hatten, fanden sich 1713 in Utrecht die Siegermächte ohne den Kaiser zusammen und beschlossen die Aufteilung des spanischen Erbes, wie es im vorigen Lied dargestellt wurde. Um nicht leer auszugehen entsandte 1714 Kaiser Karl VI. den Prinzen Eugen nach Rastatt, um mit dem Marschall Villars zu verhandeln. Im Frieden von Rastatt vom 6./7. März 1714 und dem nachfolgenden Frieden von Baden wurde auch Max Emanuel wieder in seine alten Rechte eingesetzt und von der Reichsacht befreit.
Nach der Regelung der Unterstützungszahlungen Frankreichs an Bayern kehrte der Kurfürst am 23. März 1715 in sein wiedergewonnenes Land zurück. Am 8. April 1715 traf zunächst das Kurfürstenpaar nach zehnjähriger Trennung in der Nebenresidenz Lichtenberg am Lech wieder aufeinander, um einige Stunden später in Elchingen bei Ulm die Kurprinzen und Kurprinzessinnen zu empfangen, die ebenfalls aus dem Zwangsexil in Graz nach Bayern gekommen waren. In der Nacht des 10. April 1715 erreichte die kurfürstliche Familie - unbegrüßt und unbejubelt - die Haupt- und Residenzstadt München. Seitens der landesherrlichen Regierung und der Landstände war ein offizielles Verbot von Freudenbezeigungen erlassen worden, eine "Verbittung allerhandt famoser Gsänger", wie es im Dekret heißt, da man sich offenbar der Zuneigung der bayerischen Untertanen nicht ganz sicher war. Das offizielle Freudenfest zur Rückkehr des Landesherrn fand an dessen 51. Geburtstag, am 11. Juli 1715, in München statt. Bereits am 22. Juni hatte die Stadtkammer, d.h. die städtische Finanzverwaltung, einem "Schreiber aus Salzburg" für seine Verse zur bevorstehenden Feier ein Anerkennungsgeld gezahlt. Es könnte sich dabei um das hier wiedergegebene Lied handeln, das in der Formelhaftigkeit seines Texts eine gewisse Distanziertheit durchaus erkennen lässt. (wk, wb)


Text zu: Der Friede von Rastatt - 1714

Als 1711 Kaiser Joseph I. kinderlos starb, folgte ihm sein Bruder Karl VI. auf dem Kaiserthron nach. Damit blieb die größte Macht im Heiligen Römischen Reich weiter in der Hand der Habsburger erhalten. Eine derartige Machtkonzentration wollten England und die Niederlande nicht zulassen und sogleich wurde wieder die Nähe zu Frankreich gesucht.
Nach mehreren Vorverträgen und dem Frieden von Utrecht 1713 kam es schließlich am 17.3.1714 zum Frieden von Rastatt, bei dem die Landkarte Mitteleuropas neu gezeichnet wurde. Für Bayern war das wichtigste, dass es in seinem territorialen Bestand vor dem Krieg wieder hergestellt wurde. Allerdings hatte damit Max Emanuel keines seiner ehrgeizigen Ziele erreicht: Er hatte kein Territorium hinzugewonnen, er erfuhr keine Standeserhöhung zum König - und zudem hatte er eine Unsumme an Schulden aufgehäuft, an denen Bayern noch in der Regierungszeit seines Enkels zu tragen hatte. Einzig die Vermählung seines Sohnes mit einer Kaiserenkelin kam zustande.
Sieger des Kriegs waren vor allem England und Frankreich: England gewann einige Territorien in Übersee hinzu, und vor allem die strategisch wichtige Position in Gibraltar, von wo aus man den Verkehr in und aus dem Mittelmeer kontrollieren konnte. Der Neffe des französischen Königs, der Duc d'Anjou, wurde als König in Spanien eingesetzt, wodurch Frankreich nun ganz West- und Südwesteuropa kontrollieren konnte.
In diesem Lied kommentieren die einzelnen beteiligten Staaten den Ausgang des Krieges und den Friedensschluss. Interessant ist die Rede Frankreichs, das keine Gelegenheit auslässt, den Kaiser zu schwächen. Dafür nimmt der Sonnenkönig, der sich als Verteidiger des Glaubens aufspielt, sogar den Pakt mit den Türken in Kauf. (wk)


Text zu: Der Bayerischen Rebellen Rädelsführer Erste Execution - 1705/1706

Das 1706 von der kaiserlichen Verwaltung in Bayern herausgegebene Propagandaflugblatt mit Liedtext und Abbildung der Hinrichtung Johann Georg Kidlers sollte Mahnung und Abschreckung für die bayerische Bevölkerung sein, sich künftig nicht mehr gegen die Besatzungsmacht zu erheben. Im Stil einer Moritat schildert der Liedtext die Verbrechen der Anführer der Oberländer Bauern, die 1705 nach der Niederwerfung in der "Sendlinger Mordweihnacht" gefasst wurden, und die Art ihrer Hinrichtung. Nach der Einleitungsstrophe, die den Ort der Hinrichtung, die Haupt- und Residenzstadt München erwähnt, wird das Ende des "Leutnants" beschrieben. Es handelt sich um den ehemaligen Studenten und kurfürstlich bayerischen Infanterieleutnant Johann Clanze, der aus dem, von einem Zweig der Pfälzer Wittelsbacher regierten, niederrheinischen Herzogtum Jülich stammte und noch 1705 auf dem Münchner Marienplatz (Schrannenplatz) enthauptet wurde. Die vierte Strophe ist dem Münchner Eisenhändler und Mitglied des Äußeren Rates, Johann Sebastian Senser (um 1665-1706) gewidmet, der als Fähnrich der Bürgerwehr die Schlüssel zur Stadtbefestigung besaß und diese an "bestellte Studenten" - als Mittelsmänner der Aufständischen - weitergab. Einer dieser Studenten war der aus dem bayerischen Innviertel stammende Johann Georg Meindl (1682-1767), Student der Philosophie an der Universität Salzburg, dem es gelang sich zehn Jahre lang - von 1705 bis 1715 - vor den kaiserlichen Fangkommissionen erfolgreich zu verstecken. Nach 1715 wurde er in den bayerischen Staatsdienst übernommen und lebte als Revierförster bis zu seinem Tod in Ried und Mauerkirchen. Die fünfte Strophe berichtet vom grausamen Ende des Münchner Weingastgebs Johann Georg Kidler (auch: Kittler, Küttler), der zu der sehr kleinen Gruppe bürgerlicher Verschwörer zählte. Er wurde 1706 auf dem Marienplatz enthauptet und sein Leichnam gevierteilt. Zur Abschreckung wurden seine sterblichen Überreste vor den Stadttoren an den vier Ausfallstraßen öffentlich ausgehängt. Die Strophen 9 und 10 sind als belehrende Ermahnung gedacht, die noch einmal die Aussichtslosigkeit solcher Volksaufstände vor Augen führen. Immerhin kam es nach 1706 zu keinem nennenswerten Widerstand der bayerischen Untertanen mehr; das Land war erschöpft. Nach 1715 versuchten Kurfürst und Regierung sehr schnell über diese Vorfälle hinwegzugehen und die Erinnerung daran offiziell zu verdrängen. (wb)


Text zu: Abschied der Bäyerischen Bauern - 1705/1706

Das Lied "Ihr groben Reckel" nimmt Bezug auf die Niederschlagung der Bauernaufstände in Bayern Ende 1705 und Anfang 1706. Nach den Repressionen durch die österreichischen Besatzer hatte die Landbevölkerung zu den Waffen gegriffen, um sie aus Bayern zu verjagen. Nach Anfangserfolgen in Niederbayern wurden sie jedoch in Sendling bei München und in Aidenbach vernichtend geschlagen.
Nun werden in der politischen Propaganda – nichts anderes stellt dieses Lied dar – die Bauern zurechtgewiesen: Das Kriegshandwerk steht ihnen nicht zu, sie sollen es den regulierten, d.h. den ordentlichen Truppen überlassen. Stattdessen sollen sie Flachs spinnen, Schweine mästen und das einquartierte Militär gut verpflegen – ein Zynismus ohnegleichen, denn das Flachsspinnen ist Frauenarbeit, das Schweinemästen die niedrigste Arbeit auf einem Bauernhof und die Einquartierungen stellen ohnehin eine extreme Bedrohung für den Lebensunterhalt eines Bauern dar.
Zusätzlich werden die Bauern noch verspottet und verhöhnt, indem man die Schweine ihre Brüder nennt. Laut August Hartmann spielte die Propaganda der kaiserlichen Mächte damit auch auf den Spottnamen "Saubayern" an. Gleichzeitig steht die unverhohlene Drohung, dass jeder Widerstand mit dem Tode bestraft würde. Nur wer nach Hause geht und sich fügt, hat Frieden und Ruhe. Es fällt auf, dass dieser Text aus Freiburg in Sachsen stammt und dies könnte darauf hinweisen, wie isoliert Bayern im süd- und mitteldeutschen Raum dastand, als es sich den Franzosen zuwandte. (wk)


Text zu: "Wir wollen lieber bayrisch sterben ..." - 1705/1706

Der Spruch "Wir wollen lieber bayrisch sterben, Als in des Kaisers Unfug verderben" war in den Jahren zwischen 1705 und 1706 auf Fahnen und Trommeln der bayerischen Bauern und Aufständischen angebracht.
Der Historiker, Bibliothekskommissär der Säkularisation und Münchner Hofbibliothekar Johann Christoph von Aretin (1772-1824) überliefert in seiner 1805 in Ulm erschienenen Schrift "Die Oesterreicher in Bayern zu Anfang des 18. Jahrhunderts" dieses Zitat aus einem Brief eines nicht näher genannten kaiserlichen Offiziers vom 15. Januar 1706. Dieser hohe österreichische Militär sieht die Bauernaufstände im Kurfürstentum Bayern mit einem gewissen Respekt und wundert sich über den aufmüpfigen Patriotismus der Bevölkerung, die trotz aller Ermahnungen -"Dehortationen"- die unausweichliche, schreckliche Bestrafung in Kauf nimmt.
Hier werden zwei Hauptaspekte des Konflikts sehr deutlich sichtbar. Die bayerischen Aufständischen hielten an der staatlichen Souveränität des Kurfürstentums fest und opponierten gegen die schweren Lasten der Besatzung. Für die kaiserlichen Okkupationstruppen existierte ein eigenständiges Kurfürstentum Bayern nicht mehr; die Bauern waren somit kaiserliche Untertanen, die es zu bestrafen galt, wenn sie gegen die Bestimmungen der rechtmäßigen Obrigkeit aufbegehrten und diese in Frage stellten. (wb)


Text zu: "Klarwein bleibt bayrisch!" - 1705

Dieser Text befindet sich als Kommentar auf einer kleinen Kupferstichabbildung, die bislang nur in einem Exemplar, auf dem Vorsatzblatt der Rechtfertigungsschrift von Georg Sebastian Plinganser, überliefert ist. Plinganser, einer der wenigen Anführer der Oberländer Bauern, der die Sendlinger Mordweihnacht 1705 überlebte, verfasste 1716 eine Darstellung der schrecklichen Ereignisse als Rechtfertigung für sein, aus der Sicht des bayerischen Kurfürsten, bedenkliches Engagement. Die Abbildung zeigt im Vordergrund den Bauern "Klarwein" auf einem Acker stehend, in der Rechten seinen Hut haltend, mit der linken Hand auf das am linken, oberen Bildrand wiedergegebene kurbayerische Wappen deutend. Im Hintergrund haut ein Soldat auf dieselbe Figur des Klarwein mit einem Säbel ein. Text und Bild sind ein erschütterndes Dokument des Selbstverständnisses der bäuerlichen Bevölkerung des Kurfürstentums Bayern, die ihr Aufbegehren gegen die unerträglichen Repressionen der österreichischen Okkupation als einen Akt des Patriotismus und der staatlichen Souveränität verstanden, ohne auf Rückhalt und Unterstützung seitens der Bürger und der Beamtenschaft zu stoßen. Für den exilierten bayerischen Kurfürsten kam der Volksaufstand gegen die kaiserliche Macht sehr ungelegen, da sich hierdurch seine Chancen auf einen ungeschmälerten Rückerhalt seines Landes verschlechterten. Hauptleidtragende waren und blieben die Bauern, die in der Personifikation des "Klarwein" ein einziges, zeitgenössisches Denkmal erhielten - das ihnen jedoch unbekannt blieb. (wb)


Text zu: Der bald todt bald lebendige Kurfürst von Bayern - 1703

Das vermutlich im Oktober 1703 in Nürnberg in Druck erschienene Spottlied auf Kurfürst Max Emanuel beschreibt dessen unglücklichen Feldzug in Tirol. Stil und Versmaß der Reime erinnern an die Dichtung "Grabschrift" von Andreas Gryphius, die mit dem Vers "Ich bin nicht mehr denn du, ich bin, was du, gewesen," beginnt. Anlass dieses Liedes ist der Einmarsch der bayerischen Truppen in Tirol im Juni 1703 (vgl. Text Nr. 10). Durch einen Überraschungsangriff wurde die Feste Kufstein besetzt und in rascher Folge geriet das Gebiet bis Sterzing in bayerische Hand. Am 2. Juli 1703, dem Fest Mariae Heimsuchung, zog Max Emanuel festlich in Innsbruck ein. Die bayerischen Soldaten betrachteten Tirol als erobertes Land, in dem sie nach Art der Sieger hausen konnten. Dies rief bereits Ende Juni 1703 überall Volksaufstände hervor, die sich zu einem permanenten Kleinkrieg ausweiteten, wobei bäuerliche Freischaren von regulären kaiserlichen Truppen unterstützt wurden. Am 22. Juli 1703 mussten die bayerischen Truppen Tirol überstürzt unter äußerst verlustreichen Kämpfen räumen und zogen sich teils nach München, teils Richtung Schwarzwald zurück, um sich dort mit französischen Truppen unter Führung des Marschalls Louis Hector de Villars zu vereinigen. Max Emanuel geriet am 23. Juli selbst in Lebensgefahr bei den erbitterten Kämpfen um Zirl; der unmittelbar neben ihm reitende Kammerherr Graf Ferdinand Philipp von Arco wurde so schwer verwundet, dass er wenige Tage später starb.
Die ungeschützte bayerische Grenze zu Tirol wurde von Tiroler Freischärlern überrannt, die nun an den Bauern, den Dörfern und Märkten des bayerischen Oberlandes Rache nahmen; eines der schrecklichsten Beispiele dafür ist die fast vollständige Zerstörung des Marktes Murnau am Staffelsee. Der Textdichter dieses Liedes setzt gegen die bayerische Propaganda (Fama, Strophe 1, 3 und 5) von den anfänglichen militärischen Erfolgen seine durchaus realistische Darstellung der Vorgänge in Tirol. Der Guerillakrieg der Tiroler Bauern in den engen Alpenpässen lässt den bayerischen Kurfürsten die tödliche Bedrohung am eigenen Leib spüren und zum "Dachs" werden, der sich schnell in seinen Bau zurückziehen muss, oder zum ungeschickten Jäger, der sich auf der Gemsenjagd verirrt, so dass selbst französische Hilfstruppen (Villars, Strophe 8) das Kriegsglück nicht mehr herstellen können. Der für Bayern äußerst ungünstige Ausgang der Tiroler Kampagne wird vom Textdichter als schicksalhaft für das "Stehaufmännchen" Max Emanuel verstanden, was er mit der Einleitungsstrophe "Ich leb und lebe nicht [...] Bald steh ich wieder auf, bald bin ich wieder tot..." sehr bildhaft wiedergibt. (wb)