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Text zu: Frauensinggruppe der Siebenbürger Sachsen, Traunreut - "De Astern"

Als Beispiel für die Neubürger, die im Chiemgau eine neue Heimat gefunden haben, seien die Siebenbürger Sachsen in Traunreut benannt. Schon nach dem 2. Weltkrieg siedelte sich eine kleine Gruppe in Traunreut an. Seit 1970, verstärkt ab 1980 kommen viele ihrer deutschen Landsleute aus Rumänien nach Traunreut, wo zwei große Übergangswohnheime für Spätaussiedler sind. Viele blieben in Traunreut und Umgebung, wo bis 1990 ca. 3.000 Siebenbürger Sachsen eine neue Heimat gefunden hatten. Sie kommen aus ca. 60 verschiedenen Ortsgemeinden in Siebenbürgen. Von einst ca. 250.000 Siebenbürger Sachsen leben heute nur noch 20.000, meist ältere Menschen in Rumänien.
In Traunreut pflegen die Siebenbürger Sachsen auch ihre Volks- und Heimatlieder, in Mundart und in Hochdeutsch. Das Lied "De Astern" stammt von Grete Lienert und wird gern im Singkreis und in geselliger Runde mehrstimmig gesungen.


Text zu: Klöpfelsinger aus Pittenhart - "Wohlauf meine Brüader"

Im nördlichen Chiemgau sind bis heute verschiedene Klöpfellieder bekannt und lebendig, die sich aufgrund der Forschungen von August Hartmann (1846-1917) und Hyacinth Abele (1823-1916) bis weit ins 19. Jahrhundert zurückführen lassen.
In der Gemeinde Pittenhart hat auch Wastl Fanderl mehrfach das örtliche Klöpfellied aufgezeichnet, z.B. 1967 bei Maria Huber, "Seewald"-Großmutter von Oberbrunn. Auch im handschriftlichen Nachlaß des Sängers Zunhammer findet sich eine Form des Pittenharter Klöpfelliedes, das auch in anderen Ortschaften bekannt war. Die Klöpfler treten singend ans Haus, die Bewohner antworten nach den Begrüßungsstrophen auf die Verkündigungstexte mit dem Kehrreim: "Allhier zu hiesigen Zeiten loben wir Gott, er schenkt uns die ewigen Freuden."


Text zu: Walchschmied-Sänger - "Lobet den Herren"

Die "Walchschmied-Buam" Franz, Georg und Matthias Meier haben sich in den 60er Jahren zu einem Männerdreigesang zusammengefunden, der nicht unwesentlich von Pfarrer Franz Niegel beeinflußt wurde, nachdem dieser 1963 über Oberwössen nach Unterwössen kam. Bei Erntedankgottesdiensten, Passionssingen, Adventssingen und Matineen in Unter-wössen wirkten sie mit - ihre Interpretation von geistlichen und weltlichen Liedern machte sie schnell über den Chiemgau hinaus bekannt.
Als "Walchschmied-Sänger" machen Franz und Matthias Meier mit Sepp Fischer aus Frasdorf weiter. Für das Volksmusikarchiv haben sie bei Tonaufnahmen von erneuerten geistlichen Volksliedern mitgewirkt, wie z.B. bei diesem Loblied. Den Text hat August Hartmann um 1870 im Chiemgau aufgeschrieben, die Melodie Hyacinth Abele in Wössen.


Text zu: Traunsteiner Dreigesang - "Ja Buam, seids lusti und wohlauf" 1973

Seit 1956 besteht die Gesangsgruppe "Traunsteiner Dreigesang" mit den beiden Sängern vom "Fanderl-Trio" Bertl Witter und Leo Döllerer, dazu kam Walter Schreckenbauer. Bis heute wirkt dieser Männerdreigesang als Vorbild für junge Gesangsgruppen. Eine Reihe von Rundfunkaufnahmen machten die drei Sänger über den Chiemgau und Oberbayern hinaus bekannt. Sie waren bei unzähligen Sänger- und Musikantentreffen zu hören, beim Salzburger Adventsingen, Maiandachten, Passionssingen - aber auch im kleinen Kreis.
Wie Fanderl hat auch Witter viele Lieder neu gemacht und umgestaltet. Dabei stehen eigene Schöpfungen neben Bearbeitungen überlieferter Lieder und Texte für das dreistimmige Volksliedersingen. Liebe, Natur, Jahreszeiten - aber auch religiöse Bereiche sind seit 1949 seine Themen. Nach traditionellen Vorbildern machte Bertl Witter am 5. März 1973 die Melodie zum Lied "Ja Buam, seids lusti und wohlauf".


Text zu: Die Bojern-Dirndl - "Büabei bist harb auf mi" 1963

Kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges begannen die beiden Schwestern Olga und Monika Spiegelsberger vom "Bojern"-Hof oberhalb von Ruhpolding als Sängerinnen aufzutreten: Bei Ver-einsfesten, Heimatabenden und anderen Veranstaltungen waren sie zu hören. Als Leiter der Abteilung Volksmusik im Bayerischen Rundfunk machte Karl List von 1959-1970 überaus viele Liedaufnahmen mit den Bojern-Dirndln in ihrer typischen Zweistimmigkeit.


Text zu: Die Gesangsgruppe "D' Falkenstoana", Inzell - "Es is koa schönre Sach, juhe" - Fuhrmannslied 1962

Gleich nach dem 2. Weltkrieg haben Gitta (geb. 1926) und Josef Gaisreiter (geb. 1924) mit dem öffentlichen Volksliedersingen begonnen. Zusammen mit dem Baßsänger Fridolin Egger und Georg Kötzinger (3. Stimme) sangen Gitta und Josef Gaisreiter auf Hochzeiten, Heimatabenden, Sängertreffen und im Bayerischen Rundfunk.
Der Name der Gesangsgruppe stammt vom örtlichen Trachtenverein. Tobi Reiser holte sie zum Salzburger Adventsingen und ab 1956 wirkten sie 18 Jahre lang bei den Salzburger Schloßkonzerten mit. Nach dem Ausscheiden von Georg Kötzinger sang ab 1974 Jakob Kastner mit. Ihre Lieder lernten die "Falkenstoana" von der alten Inzeller Gesangsgruppe "D'Fischerer", von anderen Inzeller Sängern, aus Liederbüchern oder von anderen Gruppen. Geprobt wurde sehr fleißig und jeweils am Dienstag. Wastl Fanderl holte sie mit bestimmten Liedern in sein "Bairisches Bilder- und Notenbüchl" im Bayerischen Fernsehen. In der Besetzung mit drei Männern und einer Frau waren die "Falkenstoana" für andere Singgruppen der alpenländischen Volksliedpflege ein Vorbild.


Text zu: Die Wirtsleute von St. Georgen - "Auf da Welt is schier nimma zum Sein" 1955

Schon vor ihrer Hochzeit 1937 sangen Loni (geb. 1910) und Martl Meier (1914-1990) in geselliger Runde. Durch die Freundschaft mit Wastl Fanderl fanden sie Zugang zur Volksliedpflege der 30er Jahre. Der erste gemeinsame Auftritt war 1937 in Traunstein. Schon 1938 kam der erste Rundfunkauftritt beim Reichssender München. 1954/55 nahm Hans Seidl 25 Lieder mit Loni und Martl Meier im Bayerischen Rundfunk auf. Das Klagelied von der "Hirba" war bei den Sängern in den Chiemgauer Wirtshäusern in den 30er Jahren noch lebendig und weitverbreitet.


Text zu: "Die Vier vom Gamsstadl" - "Lustig ist das Köhlerleben" 1955

Von 1950 bis 1956 vervollständigte der Baßsänger Georg Heindlmeier aus Bergen das Fanderl-Trio zum "Fanderl-Quartett", genannt auch "Die Vier vom Gamsstadl". Durch Rund-funkaufnahmen wurde ihr Singstil, ihre Vortragsweise und das von Wastl Fanderl geprägte Repertoire überregional bekannt. Viele "neue" Lieder für Volksgesangsgruppen wurden in dieser Zeit "aus der Taufe gehoben". Bei internationalen Veranstaltungen waren "Die Vier vom Gamsstadl" musikalische Botschafter. Das "Köhlerlied" ist ein Beispiel für die Übernahme Tiroler Liedaufzeichnungen durch die oberbayerische Volksliedpflege. Kiem Pauli und Kurt Huber bringen es 1936 in ihrem "Altbayrischen Liederbuch für Jung und Alt".


Text zu: Fanderl Trio - "Auf da Gwahn da kloane Hoh" 1951

1946 gründete Wastl Fanderl aus Bergen mit Leo Döllerer und Bertl Witter aus Traunstein die Gesangsgruppe "Fanderl-Trio". Die drei Sänger eiferten im mehrstimmigen Volksliedersingen ihren Vorbildern aus dem Umkreis des Kiem Pauli nach. Wastl Fanderl suchte überlieferte Lieder aus Sammlungen und Büchern aus - und er machte auch neue Lieder. Er war seinen Mitsängern ein strenger Lehrer. Bei Sänger- und Musikantentreffen, Heimatabenden, beim Salzburger Adventsingen 1948, öffentlichen und privaten Einladungen waren die drei Sänger bis 1956 zu hören. Bekannt wurden sie aber vor allem durch ihre Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk: In ihrer typischen dreistimmigen Singform wurde das Fanderl-Trio für viele Gruppen Vorbild. Bertl Witter hat sich für diese CD das Lied vom "kloana Hoh" gewünscht. Fanderl veröffentlicht dieses "Frühlingslied" als Nr. 68 auf Liederbogen 13 mit der Bemerkung: "Aus Ranningstein durch Georg Windhofer".


Text zu: Riederinger Buam - "Bei da Lindn bin i gsessn" 1951

Sepp, Peter und Schorsch Staber, die jüngsten Kinder vom "Hugl"-Hof in Riedering galten mit ihren Freunden Franzl Zaus, "Reindl"-Sepp, "Marxn"-Sepp und "Kramer"-Wast als hervorragende Sänger. Diese Riederinger Buam sangen 1932 ihre Burschenvereinslieder beim Sängertreffen in Stephanskirchen. Hier trat auch der Kiem Pauli mit seinem "Musterkofferl" Sontheim-Burda-Treichl-Vögele auf. Diesen Sängern eiferten die Riederinger nun in ihrem eigenen unverwechselbarem Stil nach. Kiem Pauli holte sie zu vielen Sängerfesten und Auftritten. Annette Thoma schrieb für sie die "Deutsche Bauernmesse", die am Namenstag des Kiem Pauli 1933 von den Riederinger Buam zum ersten Mal gesungen wurde. "Beinahe jede Woche" waren sie im Rundfunk zu hören.
Aus dem 2. Weltkrieg kehrten viele Sänger nicht mehr zurück. Die Huglbuam und der Kramer Wast sangen nun mit Franz Steinberger, "Aicher" von Söllhuben. Von dieser Besetzung machte der Bayerische Rundfunk viele Tonaufnahmen, die das Singen anderer Männergruppen prägten. Nach dem Tod der Mitsänger gesellten sich zu Georg Staber und Franz Steinberger in den 80er Jahren Sepp Obermayer, Anderl Echtler und Georg Ransberger.