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Text zu: "Schö und lustig hats meinoad a Wildschützbua" – Altes Jagalied

Die Freude des Wildschützen (oder "Jagersbua" siehe auf dieser CD Nr. 25) an der Jagd besingt dieses (Liebes-)Lied, dazu werden die Schönheiten des Jahres und eine Reihe von Tieren, die sich zu den verschiedenen Jahreszeiten im bäuerlichen Umfeld einfinden, benannt. Vor allem der Fuchs als große Gefahr für die Hennen im Stall muss von der Bäuerin ausgesperrt werden..

  1. Schö und lustig hats meinoad a Wildschützbua, / aba aufsteh muaß a zeitli in da Fruah, / wann a 's Bixal nimmt und geht halt für die Tür / und voller Freud gehts aussi ins Jagdrevier.
  2. Und wann da Frühling nur a bißl eina schaut, / und da Bauer d'Linsen aufn Acker baut, / da kimmt da Ringltauber und der Auerhoh, / und der Vogl Habicht schreit Gugu.

Text zu: "Des jagrische Lebn"

Ein Lied über das schöne Jagerleben, das zu jeder Jahreszeit etwas besonderes zu bieten hat: Die Jagd auf den Auerhahn im Frühjahr, Rehe und Hirsche im Sommer, im Herbst die Treibjagd und die Gamsjagd und im Winter die Jagd auf Marder und Füchse. Und gibt es keine Tiere mehr zu jagen, dann ist die Jagd auf die Dirndln angesagt.

  1. Des jagrische Lebn is a Freid auf da Welt, / holare diri, holare dio! / und gehts wia dawöi, miar san allwei guat gstellt, / holare diri, huldjo!
  2. Und hängt halt da Schnee in die Bergerl hido, holare … / da kimmt halt da Lenz und da Hohfalz fangt o, holare …

CD "I steig an Gamsberg nauf ..."

CD-Titel

Dokumente regionaler Musikkultur - Slg. Kiem 09
"I steig an Gamsberg nauf …
Lieder über das Jagen, Jäger, Sennerinnen und Schützen aus der Slg. Kiem Pauli (um 1920)
Tanzmusik aus der Klarinettenhandschrift Steinhauser 1908


Die vorliegende CD enthält überlieferte Lieder aus der Zeit um 1920, die der Kiem Pauli (1882-1960) vornehmlich bei seinen Sammelfahrten von 1925-1930 aufgeschrieben und im Jahr 1934 in seiner "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" veröffentlicht hat. Im Mittelpunkt stehen Lieder über das Jagen in verschiedenen Formen und über Jäger – aber auch über das Verhältnis zu den Sennerinnen und (Wild-)Schützen. Dabei mangelt es bei aller Symbolhaftigkeit und Andeutung teilweise nicht an kraftvoller Sprache, deutlichen Ausdrücken und harten Worten. Einige dieser Lieder finden sich – zum Teil in Text und Melodie variiert – auch im Repertoire heutiger Gesangsgruppen.

01 - Instrumentalstückl für Gitarre, ausgewählt von Sepp Eibl, Heft 1

Instrumentalstückl für Gitarre und andere Instrumente
Landler, Halbwalzer, Menuett, Steirer, Almer, Liedweisen, Bayerisch Polka, Schottisch
ausgewählt, hergerichtet und geschrieben von Sepp Eibl

Titelseite

Sepp Eibl schreibt zu seinem Notenheft:
Die Noten in der vorliegenden Sammlung sind während jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Volksmusik aus den Musiklandschaften Österreichs und Bayerns zusammengekommen und dienen als Spielmaterial für die Gitarre, aber auch zum Zusammenspiel mit beliebigen Instrumenten, die beim häuslichen Musizieren Verwendung finden.

Persönlichkeiten regionaler Musikkultur

Schon seit den 1980er Jahren legen wir am Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern Wert auf die Dokumentation des Repertoires von Volksmusikgruppen, wichtigen Persönlichkeiten und Leitfiguren der Volksmusikpflege in Oberbayern. Daraus entsteht derzeit die neue Heftreihe (DIN A 4, 32 Seiten) "Persönlichkeiten regionaler Musikkultur", in der wir Stücke (und Lieder) mit praktischen Hinweisen in der Auswahl und Fassung der Gruppen und Persönlichkeiten wiedergeben – teils in deren Handschrift, teils neu geschrieben.

Der Bezirkstagspräsident von Oberbayern, Josef Mederer, schreibt in seinem Vorwort zum ersten Heft dieser neuen Reihe: "Im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern sind viele wertvolle Dokumente der regionalen Musikkultur aus Oberbayern und den einflussreichen Nachbarlandschaften aus den letzten Jahrhunderten gesammelt.

Quellenhinweis zu: Naglspitz-Boarischer

Boarischer von Pepi Prochazka für die Fischbachauer Tanzlmusi (1967). Der "Naglspitz" ist ein markanter und schroffer Felsengipfel unterhalb des Jägerkamps (s. Nr. 1). Damit die "Volkstanzler" gut mit den Tanzschritten "ausanand und wieda zsamm" beginnen können, hatte die "Fischbachauer Tanzlmusi" bei ihren neugemachten Boarischen (Tempo der überlieferten "Bayrisch-Polka") in der Regel ein kurzes Vorspiel vorangestellt.

TA: Fischbachauer Tanzlmusi; Tonaufnahme im BR am 3.10.1972 in Studio II (72/10613, "Nagelspitz-Boarischer", "gestandenes Tanztempo"), Aufnahmeleitung: Alfred Artmeier.


Quellenhinweis zu: "Hops drah di" – Jodler

In den Jahren 1950 und 1951 machten die Waakirchner Sänger viele Tonaufnahmen für den Bayerischen Rundfunk. Sie hatten sich nach dem Krieg als Dreigesang zusammengefunden. Hans Seidl (1907-1973), in den 1950er Jahren für die Volksmusik im BR verantwortlich, hat auf Vermittlung vom Kiem Pauli viele neue, noch nicht im Schallarchiv des BR vorhandene Lieder und Jodler mit den Waakirchnern aufgenommen – ebenso mit dem Fanderl-Trio. Es entstand damit ein neues Repertoire für (Männer-)Dreigesänge, das über den Rundfunk verbreitet wurde und als Vorbild für neue Gesangsgruppen angesehen wurde.


Quellenhinweis zu: Schottisch aus Prien [siehe Nr. 7]

Die "Weishamer Zithermusi" hat diesen "Schottisch" aus den Notenhandschriften des Leopold Schader (Prien um 1900, geschrieben für Querflöte, Geige, Begleitgeige und Gitarre, Nr. 18 – siehe Hörbeispiel Nr. 7 auf dieser CD) für das eigene Spiel mit 3 Zithern und Kontragitarre zurecht gemacht. Schon in den "100 Tanzmelodien aus Oberbayern" (1982/2010) und in der Dokumentation für die "Oberbayerischen Kulturtage in Prien" 1987 ist dieser Schottisch in zweistimmiger Fassung abgedruckt.

TA: Weishamer Zithermusi (3 Zithern, Kontragitarre); Kloster Seeon, 14.1.1996 (VMA-TRG 0452). N: Ernst Schusser: "100 Tanzmelodien aus Oberbayern" (Bayer. Landesverein für Heimatpflege 1982, VMA 2010, Nr. 26) und "Überlieferte Volksmusik aus Prien und Umgebung" (VMA 1987, S. 152/153).


Quellenhinweis zu: Schottisch ("Schottischer")

Diese Tanzmelodie mit der Gattungsbezeichnung "Schottisch" haben die Fischbachauer Tanzlmusikanten aus einem Landlerbuch (mit der Anmerkung "Berghofer") entnommen und für ihre Besetzung hergerichtet. In den Musikantenhandschriften des Leitzachtales (ca. 1880-1950) finden sich viele "Schottische". Im Leitzachtal waren die Schottischen im Tempo zwischen der langsamen Bayrisch-Polka und der schnellen (österreichischen) Polka gelegen. Sie waren bis in die 1970er Jahre besonders bei den älteren Tanzleuten sehr beliebt, die die besonderen Tanzschritte dieses Rundtanzes kannten. Allgemein wurde später darauf Polka getanzt.


Quellenhinweis zu: Figatter

Vorlage für den Saitenmusik-Satz dieses Marsches ist ein Satz von Dr. Erich Sepp (ehemals Bayerischer Landesverein für Heimatpflege) für Klarinettenquartett ("Volksmusik für Bläser",Violau 1993). Als Quelle ist dort angegeben: "Anonym, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Die Churpfalz-Bayerischen und Königlich-Bayerischen Ordonanzmärsche und Signale, für das Klavier bearbeitet von Carl Hünn, München-Leipzig o.J., S. 20". Zum Begriff "Figatter" schreibt Erich Sepp: "Figatter = Vergatterung, das Signal, auf das sich die Soldaten auf dem Antreteplatz zu versammeln haben um die Tagesbefehle entgegenzunehmen."