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Quellenhinweis zu: "Seckauer" – Jodler

Einen der bekanntesten und schwereren alpenländischen Jodler haben Sontheim-Burda-Vögele immer wieder mit großer Begeisterung im Dreigesang vorgetragen (vgl. Versuchsaufnahme der Deutschen Akademie, Slg. Kurt Huber, München 1930er Jahre; wiedergegeben auf der CD "Kiem Pauli und seine Sängerfreunde in den Dreißiger Jahren", VMA 1995, Nr. 12). Helmuth Pommer bringt den Jodler aus der Steiermark in seinen "Liedern des deutschen Alpenvolkes" (München 1927, S. 75) zweistimmig. Kiem Pauli nimmt ihn in seine "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" dreistimmig auf und schreibt dazu: "Aufnotiert von Metzgermeister Sepp Burda, Wörnsmühle bei Miesbach. Es ist interessant, wie unsere prachtvollen Natursänger, meine lieben Freunde Sepp Sontheim, Sepp Burda und Karl Vögele, den Seckauer dreistimmig singen." Der "Seckauer" ist seither in vielen Liederheften und -blättern der oberbayerischen und salzburger Volksliedpflege aufgeschrieben – er klingt aber am Besten, wenn sich die Sänger von den Notenvorgaben befreien. Die Waakirchner Sänger haben den Jodler über den Kiem Pauli kennengelernt und singen ihn in der Art von Sontheim-Burda-Vögele.


Quellenhinweis zu: Landler von Johann Petzmayer

Die 8-taktige Landlermelodien dieses Stückes der "Weishamer Zithermusi" stammen aus den "Original-Ländlern für 2 Zithern" von "Joh. Petzmayer", veröffentlicht 1858 im damals beliebten und für die Zitherkultur wichtigen "Mannheimer Zither-Journal". Das Stück druckte Wastl Fanderl (1915-1991) mit 4 von 5 zweiteiligen Ländlernummern (in D- und G-Dur) als Faksimilie 1973 in seiner "Sänger- und Musikantenzeitung" ab, von wo aus es in Teilen in die (oberbayerische) Volksmusikpflege einging. Die "Weishamer Zithermusi" spielt ausgewählte 8-taktige Landlermelodien daraus in neuer Reihenfolge mit Anpassungen an die neue Spielweise: Eingang, No. 1 (1. Teil), No. 2 (1. Teil), No. 5 (1. Teil), No. 2 (2. Teil), No. 4 (2. Teil, 1. Teil mit Schluss).


Quellenhinweis zu: Bockstoa-Polka

Lustige Polka von Klaus Frauenrieder für die Fischbachauer Tanzlmusi. Der "Bockstoa" ist ein markanter Felsen am Breitenstein, dem Fischbachauer Hausberg.

TA: Fischbachauer Tanzlmusi; Studioaufnahme im BR, 26.3.1974 (74/08636). N: Dokumentation "Fischbachauer Tanzlmusi", VMA 1992, S. 50/51.


Quellenhinweis zu: Sterzl-Dreher

Die Melodie – ein schneller Dreher(?) – ist einstimmig aufgeschrieben (S. 81), wohl für Klarinette in C und/oder Geige im 82 Seiten umfassenden "Musigbuch" mit dem Titel "Dießes Buch gehört dem Alois Sterzl / alt 23 Jahr im Jahr 1821 sind diese / Tenze geschrieben worden / In G und F und C / sind die Tenze / in dießen Buche / enhalten / Sterzl."
Nach der "Familienchronik Stürzl" (2016) ist Alois Sterzl am 11.8.1798 in Großmehring geboren. Sterzl war wohl Schneider und Nebenerwerbsmusikant – aber kein Fischer, wie viele in den vergangenen Jahrhunderten im ehemaligen Fischerdorf Großmehring. Er heiratete 1822 die Fischerstochter Regina Schneider und starb am 9.9.1860. Einige handschriftliche Stücke und historisierende Bearbeitungsversuche im Stil der damaligen Zeit haben wir veröffentlicht als "Musigbuch des Alois Sterzl mit Lentlern und Tenzen, 1821" in der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" (Quellenheft 6, VMA 1989) und mit neuen Tonaufnahmen hörbar auf der CD "Historische Volkslieder II" (VMA 2004).


Quellenhinweis zu: Kirchstiegler-Boarischer ("Kirchstiegl-Boarischer")

Boarischer von Pepi Prochazka für die Fischbachauer Tanzlmusi (1966). Kirchstiegl ist eine kleine Ortschaft am Fuß des Schwarzenbergs zwischen Elbach und Hundham. Damit die Volkstanzler mit ihrer Schrittfolge beim überaus beliebten "Boarischen" gut beginnen können, wurde eine kurze Einleitung gespielt.

TA: Fischbachauer Tanzlmusi; Studioaufnahme im BR, 19.1.1971 (71/8503). N: Dokumentation "Fischbachauer Tanzlmusi", VMA 1992, S. 34/35.


Quellenhinweis zu: "Das lärchene Brett" – Jodler

Obigen Namen hat der aufnehmende Leiter der BR-Volksmusikabteilung Karl List auf die Karteikarte geschrieben. Karl List (1902-1971) stammte aus der Steiermark und war seit den 1930er Jahren im Bayerischen Rundfunk und im Reichssender München als Kapellmeister auch für Volksmusik zuständig. Nach dem 2. Weltkrieg war er in den 1960er und 1970er Jahren Leiter der Abteilung Volksmusik und machte vielen Gesangsgruppen Lieder und Jodler aus seiner Heimat "schmackhaft". Bis heute (z.B. Slg. Neuper, Goisern) ist dieser Jodler als "s Lära-Brett" in der alpenländischen Volksmusikpflege bekannt. Schon Konrad Mautner (1880-1924) hat ihn aufgeschrieben ("Steyerisches Rasplwerk", 1910, S. 18).


Quellenhinweis zu: Polka aus Söllhuben

Die Musikanten der "Weishamer Zithermusi" haben sich diesen gemütlichen Bayrisch-Polka aus einer alten Handschrift für Blechmusik (um 1900?) aus Söllhuben (zwischen Riedering und Frasdorf) für das Spiel mit 3 Zithern selbst zurechtgemacht. Bis in die 1970/1980er Jahre hinein haben die Musikanten, die in Oberbayern nach Handschriften oder nach mündlich überlieferten Melodien musizierten, den langsamen (Bayrisch-)Polka gekannt, der in der Volkstanzpflege als "Boarischer" zu neuem Leben kam.

TA: Weishamer Zithermusi (3 Zithern, Kontragitarre); Kloster Seeon, 14.1.1996 (VMA-TRG 0450).


Quellenhinweis zu: Maibam-Polka ("Maibaum-Polka")

Diesen schnellen Polka hat Pepi Prochazka um 1970 für die Fischbachauer Tanzlmusi gemacht. In bewährter Manier führen die "Fischbecker" den 1. Teil mit den Klarinetten, den 2. Teil mit Posaune und Akkordeon und der zweistimmig gestalteten Melodie aus. Die Posaune spielt im 1. und 3. Teil (Wiederholung) Einwürfe oder verstärkt die Melodie.

TA: Fischbachauer Tanzlmusi; Studioaufnahme im BR, 29.9.1976 (76/6821, "Maibaam-Polka", Aufnahmeleitung Fritz Mayr). N: Dokumentation "Fischbachauer Tanzlmusi", VMA 1992, S. 40/41.


Quellenhinweis zu: Girgl-Walzer

Der "Girgl-Walzer" stammt von Sigi Ramstötter, der überlieferte Walzermelodien aus seiner Zeit als bäuerlicher Tanz- und Blasmusikant in Neukirchen, Teisendorf und Umgebung – verbunden mit eigenen Einfällen – zu diesem Walzer zusammengefasst hatte, den er ca. 1964 seinem Vater und seinem Bruder Georg widmete. (Dokumentation: "Teisendorfer Tanzlmusi" – die erste "Tanzlmusi" in Oberbayern, ein kleines Notenbuch mit Worten, Bildern, Dokumenten und Erinnerungen, VMA 1999, S. 44 ff.)

TA: Saitentanz (Hackbrett, Zither, Harfe, Gitarre, Kontrabass); VMA 11.5.2001 (VMA-TIV 0138).


Quellenhinweis zu: Polka von Faust – Prien um 1900, Nr. 16

Schnelle Polka von Karl Faust (1825-1892), einem ab ca. 1850 beliebten Komponisten, für sein Salonquartett mit Querflöte, Geige, Begleitgeige und Gitarre in 4 Stimmheften aufgeschrieben von Leopold Schader (1861-1924) in Prien um 1900.

TA: Salonmusik (Querflöte, Geige, Begleitgeige, Gitarre); Kloster Bernried, 18./19.9.2003 (VMA-TRM 0736). N: Kopien der Handschrift im VMA; vgl. auch Dokumente regionaler Musikkultur: Quellenheft 21 "Kleine Salonmusikbesetzung für Tanzmusik aus Prien um 1900", VMA 1999. CD "Walzer-Lebenslust Galopp-Herzblättchen Mazurka", VMA 2004, Nr. 19.