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Quellenhinweis zu: "Lucia" arr.J.A. - Zither solo

Qu: wie Nr. 1 (Handschrift Achleitner, Athen 1861). Dr: QuH 65/66. TA: VMA/TRM 0534, Andreas Osterhammer (Frasdorf), 29.1.2000, Rott am Inn.


Text zu: Nun aber richtete ich mein ganzes Augenmerk nach Hohenschwangau,

Nun aber richtete ich mein ganzes Augenmerk nach Hohenschwangau,
um einmal Ihrer Majestät ein Ständchen zu bringen oder einer Vorladung nachkommen zu können. Beides glückte mir mit einem Schlage. Ich begab mich dahin, meldete mich Nachmittags während der kgl. Tafel, die auf der Schloßterrasse abgehalten wurde, beim damaligen Burgwart. Ich bat ihn, mich irgendwo spielen zu lassen. Er aber wies mich mit barschen Worten ab. Darob unwirsch, begab ich mich in der Nähe der Terrasse an einen steinernen Tisch, der wohl alles besser war, als ein Resonanztisch. Ich hatte auch nach einigen Minuten die Freude, daß sich die Fenster der Küche öffneten, später die der Kammerfrauen.


Quellenhinweis zu: "Reiter-Polka" comp.v.Achleitner - Zither solo

Qu: "Eine Sammlung Zither-Stücke / Sr. Königl. Hoheit dem durchlaucht. Herrn u. Fürsten / Maximilian / Herzog in Bayern / in allertiefster Ehrfurcht gewidmet von / Jos. Ach-leitner / Kammermusiker Sr. Maj. d. Königs / Athen den 1. Mai 1861.". Dr: QuH 65/66. TA: VMA/TRM 0531, Helmut Scholz (Rosenheim), 5.1.2000, Rott am Inn.


Text zu: Im Jahre 1848 wurde ich nach Kohlgrub versetzt,

Im Jahre 1848 wurde ich nach Kohlgrub versetzt,
wo ich mit abwechselndem Glücke und Geschicke Schule und Musik zur Zufriedenheit der Gemeinde versah. An diesem Orte oblag ich mit besonderem Fleiße dem Studium der Zither, welche ich schon seit dem Jahre 1842 spielte, aber immer wieder auf einige Zeit zurücklegte. In Aschau hatte ich die Ehre, vor Sr. kgl. Hoheit dem Herzog Max während der Tafel zu spielen.


Quellenhinweis zu: "Feldschrittmarsch Nr. 2" - 8-stimmige Blechmusik (Ausschnitt)

Qu: Opus Nr. 60 von Peter Streck "5. Parthie, zwölf Stücke kleine Harmonie-Blechmusik in ausgesetzten Stimmen", München um 1840/50. Dr: QuH 31, S. 4. TA: VMA/TRM 0272, Wacker-Kapelle Burghausen (Ltg. Franz Stangl), 29.3.1993, Burghausen.


Text zu: Nach Ablauf der drei Jahre

Nach Ablauf der drei Jahre
mußte ich zu meinem erkrankten Vater als Hilfslehrer eilen. An meiner dortigen Schuljugend erntete ich viele Freude und vieles Lob. Ich gründete eine Jugendbibliothek, die mir recht gute Früchte trug in der Orthographie sowohl als auch im Aufsätze bilden bei den betreffenden Kindern.
Nach Herstellung der Gesundheit meines Vaters wurde ich nach Rohrdorf als Schulverweser versetzt. Von dort kam ich bei der definitiven Besetzung des Dienstes nach Aschau, Herrschaftsgericht Prien. Ich wurde alsbald außer meiner Stellung als Hilfslehrer, auch als Musikmeister bei den Gebirgsschützen ernannt. Das ganze Volk kannte mich schon von meiner nächstgelegenen Heimat aus und nun ging's los. In kurzer Zeit hatte ich viele neue Instrumente anschaffen können und ebenso schnell waren 25 Mann türkische Musik und 18 Mann Blechmusik vorgeführt.


Quellenhinweis zu: "Polka Nr. 3" - 8-stimmige Blechmusik (Ausschnitt)

Qu: Opus Nr. 60 von Peter Streck "5. Parthie, zwölf Stücke kleine Harmonie-Blechmusik in ausgesetzten Stimmen", München um 1840/50. Dr: QuH 31, S. 4. TA: VMA/TRM 0268, Wacker-Kapelle Burghausen (Ltg. Franz Stangl), 29.3.1993, Burghausen.


Text zu: Nun mußte ich mich entschließen, einen Stand zu wählen.

Nun mußte ich mich entschließen, einen Stand zu wählen.
Ich wählte den Lehrstand und kam im Herbste 1836 nach Rosenheim zu dem Präparanden Lehrer Bayerlacher. Dort verweilte ich zwei volle Jahre. Das dritte Vorbereitungsjahr beschloß mein Vater, mich nach Kraiburg zu Herrn Lehrer Seidelbeck bringen zu lassen. Da ging es mir sehr gut. In der Kirche entzückte ich durch meine herrliche Altstimme. Auch übte ich mich im Violon= und Violaspiele. Kurz, hier geschah in jeder Richtung etwas. Leider wurde ich von der kgl. Regierung als bevorzugt erkannt und mußte schon nach einem halben Jahre Kraiburg und den guten Unterricht in jeder Richtung verlassen. Ich kam nach Stephanskirchen bei Ampfing und Mariadorfen als Schulverweser. Dort verweilte ich bis zum Herbste, wo ich dann die Aufnahmsprüfung in's Schullehrerseminar in Freising ablegte und auch bestand und im November 1839 in meinem 16. Jahre in das Seminar trat.


Quellenhinweis zu: "Menueto" - Orgelmusik (Ausschnitt)

Qu: Handschrift Welschnofen/Südtirol (Slg. Horak, VMA). Dr: Spielheft 1, Orgelmusik, S. 34. TA: VMA/TIV 0343, Christl Diwischek (Aschau), 7.7.1993, Pfarrkirche Höhenmoos.


Text zu: Der höchst ehrenden Aufforderung des k. k. Bibliothekars

Der höchst ehrenden Aufforderung des k. k. Bibliothekars
Herrn Alois Josef Hammerle nachkommend, wagt es meine Wenigkeit, dem Wunsche, meine Biographie niederzuschreiben, so gut wie möglich zu entsprechen.
Ich Christoph Josef Achleitner, Schullehrers=Sohn aus Frasdorf, ehemals gräfl. Preysing'sches Patrimonialgericht Prien, jetzt Bezirksgericht Rosenheim, bin geboren den 13. Jänner 1823.
Meine Schulbildung erhielt ich von meinem Vater Ludwig Achleitner, der 52 Jahre in meiner Heimat Lehrer war. Auch Klavier= und Violinunterricht ertheilte mir derselbe. Mit dem 10. Jahre versah ich schon zur Adventzeit die sogenannten Engelämter mit Orgelspiel und Gesang um 6 Uhr Früh in der dreiviertel Stunden entfernten Filialkirche Umrathshausen. Es ging mir da viel besser, als wenn ich in Gegenwart meines strengen Papa's in der Pfarrkirche eine Cadenze ohne weitere Variation zu oft wiederholte, dann flog der gute Sepperl wohl geschwind mit einer Ohrfeige bedacht über den sehr erhabenen Orgelstuhl. Am meisten geplagt war ich mit Bühlers lateinischen Messen und deren gezifferten Baße. Gerechter Gott! wie viel bekam ich Ohrfeigen.