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Text zu: XXVIII. Wahre Freundschaft soll nicht wanken

  1. Wahre Freundschaft soll nicht wanken, / wenn sie gleich entfernet ist; / |: lebet fort noch in Gedanken / und der Treue nicht vergisst. :|
  2. Keine Ader soll mir schlagen, / wo ich nicht an dich gedacht. / |: Ich will für dich Sorge tragen / bis zur späten Mitternacht. :|
  3. Wenn der Mühlstein trägt die Reben / und daraus fließt kühler Wein, / |: wenn der Tod mir nimmt das Leben, / hör ich auf, getreu zu sein. :|

T/M: Herkunft und Verfasser unbekannt. Veröffentlicht in "Fränkische Volkslieder" 1855 durch Franz Wilhelm Freiherr von Di


Text zu: XXVII. Sah ein Knab' ein Röslein stehn

  1. Sah ein Knab' ein Röslein stehn, / Röslein auf der Heiden, / war so jung und morgenschön, / lief er schnell, es nah zu sehn, / sah's mit vielen Freuden, / Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden.
  2. Knabe sprach: Ich breche dich, / Röslein auf der Heiden! / Röslein sprach: Ich steche dich, / dass du ewig denkst an mich, / und ich will's nicht leiden. / Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden.
  3. Und der wilde Knabe brach / 's Röslein auf der Heiden; / Röslein wehrte sich und stach, / half ihm doch kein Weh und Ach, / musst es eben leiden. / Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden.

Text zu: XXVI. Nun ade, du mein lieb' Heimatland

  1. Nun ade, du mein lieb' Heimatland, / lieb' Heimatland, ade! / Es geht jetzt fort zum fremden Strand, / lieb' Heimatland, ade! / Und so sing' ich denn mit frohem Mut, / wie man singet, wenn man wandern tut, / lieb' Heimatland, ade! / Und so sing' ich denn mit frohem Mut, / wie man singet, wenn man wandern tut, / lieb' Heimatland, ade!
  2. Wie du lachst mit deines Himmels Blau, / lieb' Heimatland, ade! / Wie du grüßest mich mit Feld und Au, /lieb' Heimatland, ade! / |: Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn, / doch jetzt zur Ferne zieht's mich hin, / lieb' Heimatland, ade! :|

Text zu: XXV. Muß i denn, muß i denn

  1. Muß i denn, muß i denn / zum Städtele hinaus, Städtele hinaus / und du, mein Schatz, bleibst hier. / Wenn i komm, wenn i komm, / wenn i wieder, wieder komm, / wieder, wieder komm, / kehr i ein, mein Schatz, bei dir. / |: Kann i gleich net allweil bei dir sein, / han i doch mein Freud an dir; / wenn i komm, wenn i komm, / wenn i wieder, wieder komm, / wieder, wieder komm, / kehr i ein, mein Schatz, bei dir. :|
  2. Wie du weinst, wie du weinst, / dass i wandern, wandern muss, wandern, wandern muss, / wie wenn d'Lieb jetzt wär vorbei! / Sind au drauß', sind au drauß' / der Mädele so viel, / Mädele so viel, / lieber Schatz, i bleib dir treu. / |: Denk du net, wenn i ein' Andre seh, / no so sei mein' Lieb vorbei; / sind au drauß', sind au drauß' / der Mädele so viel, / Mädele so viel, / lieber Schatz, i bleib dir treu. :|

Text zu: XXIV. Mariechen saß weinend im Garten

  1. Mariechen saß weinend im Garten, / im Grase lag schlummernd ihr Kind. / Mit ihren goldblonden Locken / spielt säuselnd der Abendwind. / |: Sie war so müd und traurig, / so einsam, geisterbleich. / Die dunklen Wolken zogen, / und Wellen schlug der Teich. :|
  2. Ein Geier flog stolz durch die Lüfte, / schon zog sich die Möwe einher, / schon weht der Wind durch die Blätter, / schon fallen die Tropfen schwer. / |: Schwer von Mariechens Wangen / eine heiße Träne rinnt, / sie schließt in ihre Arme / ihr kleines verlassenes Kind. :|
  3. Dein Vater lebt lustig in Freuden, / Gott lass es ihm wohl ergehn, / er denkt nicht mehr an uns beide, / will dich und mich nicht sehn. / |: Drum wollen wir uns stürzen / hinab in die tiefe See, / dort sind wir beide geborgen / vor Kummer, Leid und Weh. :|

Text zu: XXIII. Lustig ist das Zigeunerleben

  1. Lustig ist das Zigeunerleben, / faria fariaho, / brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben, / faria, fariaho. / |: Lustig ist es im grünen Wald, / wo des Zigeuners Aufenthalt. / Faria, faria, faria, faria, faria, fariaho! :|
  2. Sollt uns einmal der Hunger plagen, / faria fariaho, / gehn wir uns ein Hirschlein jagen, / faria fariaho! / |: Hirschlein, nimm dich wohl in acht, / wenn des Zigeuners Büchse kracht. / Faria, faria, faria, faria, faria, fariaho! :|
  3. Sollt uns einmal der Durst sehr quälen, / faria fariaho, / gehn wir hin zu Wasserquellen, / faria fariaho! / |: Trinken Wasser wie Moselwein, / meinen, es dürfte Champagner sein. / Faria, faria, faria, faria, faria, fariaho! :|

Text zu: XXII. Kein schöner Land in dieser Zeit

  1. Kein schöner Land in dieser Zeit, / als hier das unsre weit und breit, / wo wir uns finden / wohl unter Linden / zur Abendzeit; / wo wir uns finden / wohl unter Linden / zur Abendzeit.
  2. Da haben wir so manche Stund / gesessen da in froher Rund / und taten singen, / die Lieder klingen / im Eichengrund; / und taten singen, / die Lieder klingen / im Eichengrund.
  3. Dass wir uns hier in diesem Tal / noch treffen so viel hundertmal, / Gott mag es schenken, / Gott mag es lenken, / er hat die Gnad; / Gott mag es schenken, / Gott mag es lenken, / er hat die Gnad.
  4. Jetzt, Brüder, eine gute Nacht! / Der Herr im hohen Himmel wacht! / In seiner Güte / uns zu behüten, / ist er bedacht; / in seiner Güte / uns zu behüten, / ist er bedacht.

Text zu: XXI. In einem kühlen Grunde

  1. In einem kühlen Grunde, / da geht ein Mühlenrad; / mein Liebchen ist verschwunden, / das dort gewohnet hat; / mein Liebchen ist verschwunden, / das dort gewohnet hat.
  2. Sie hat mir Treu' versprochen, / gab mir ein'n Ring dabei; / sie hat die Treu' gebrochen, / das Ringlein sprang entzwei; / sie hat die Treu' gebrochen, / das Ringlein sprang entzwei.
  3. Ich möcht' als Spielmann reisen / weit in die Welt hinaus, / und singen meine Weisen, / und geh'n von Haus zu Haus; / und singen meine Weisen, / und geh'n von Haus zu Haus.
  4. Ich möcht als Reiter fliegen / wohl in die blut'ge Schlacht, / um stille Feuer liegen / im Feld bei dunkler Nacht; / um stille Feuer liegen / im Feld bei dunkler Nacht.

Text zu: XX. Im Wald und auf der Heide

  1. Im Wald und auf der Heide, / da such ich meine Freude, / ich bin ein Jägersmann, / ich bin ein Jägersmann, / den Wald und Forst zu hegen, / das Wildbret zu erlegen, / mein Lust hab ich daran, / mein Lust hab ich daran, / Halli, hallo, halli, hallo, / mein Lust hab ich daran. / Halli, hallo, halli, hallo, / mein Lust hab ich daran.
  2. Trag' ich in meiner Tasche / ein Trünklein in der Flasche, / zwei Bissen liebes Brot; / zwei Bissen liebes Brot; / brennt lustig meine Pfeife, / wenn ich den Forst durchstreife, / da hat es keine Not, / da hat es keine Not. / Halli, hallo, halli, hallo, / da hat es keine Not. / Halli, hallo, halli, hallo, / da hat es keine Not.

Text zu: XIX. Im schönsten Wiesengrunde

  1. Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus, / da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus. / Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal! / Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.
  2. Muss aus dem Tal jetzt scheiden, wo alles Lust und Klang; / das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang. / Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal! / Das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
  3. Sterb' ich - in Tales Grunde will ich begraben sein; / singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein: / Dir, o stilles Tal, Gruß zum letzten Mal! / Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.