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Text zu: Steirischer Durchanand - Jodler

Fast nicht hörbar ist aufgrund der Aufnahmetechnik die 4. Stimme des Quartetts Sontheim-Burda-Treichl-Vögele. Der "Steirische Durchanand" macht seinem Namen Ehre. Ähnliche Jodler finden sich in der Sammlung von Konrad Mautner aus Gößl am Grundlsee.


Text zu: Die Samstagnacht

Beim Preissingen in Egern 1930 hatten Sepp Sontheim und Pepi Burda aus Wörnsmühl als Zweigesang den 1. Preis der Rundfunkhörer gewonnen. Der 1. Preis der Jury ging an den Zweigesang Carl Vögele und Lois Treichl aus Oberaudorf. Alois Treichl (1893-1967) war als geselliger Mensch und Wirtshaussänger bekannt. Angeregt durch österreichische Volks-liedsängergruppen und besessen von der Lust am Singen haben die vier Männer erstmals am Peter und Paulstag 1931 oder 1932 bei einer Veranstaltung des Trachtenvereins D'Hirsch-bergler im Gasthof Reitrain zu viert zusammengesungen. Unter allgemeinem Beifall war dieses neue oberbayerische Gesangsquartett Sontheim-Burda-Treichl-Vögele aus der Taufe gehoben und diente Kiem Pauli bei Heimatabenden, Sängertreffen und auch bei Rundfunkübertragungen als "Musterkofferl". Bei einem Sängertreffen 1932 in Stephanskirchen waren auch die "Riederinger Buam" von diesem Viergesang so begeistert, daß sie der Singweise nacheiferten und viele Lieder aus dem Repertoire übernahmen.
Das Lied von der "Samstagnacht" ist die Nr. 6 im Schneeberger Liederbüchl und wurde von Georg Kotek 1912 im Schneebergdörfel dreistimmig aufgezeichnet. Der Jodler hebt diese Schneeberger Form von anderen Fassungen ab. Sontheim-Burda-Treichl-Vögele sangen das Lied mit großer Kraft, die 4. Stimme ist bei dieser Aufnahme fast nur beim Jodler zu hören.


Text zu: Rohrbecker Jodler

Einer der bekanntesten dreistimmigen Jodler aus dem Schneeberggebiet wurde 1905 in Miesenbach aufgezeichnet (Schneeberger Liederbüchl Nr. 15). Der Gesang von Sontheim-Burda-Vögele war vorbildlich für die Riederinger Buam und ihren Jodlerstil.


Text zu: "Und i wett um an Herzsiebna" - Das verliebte Kartenspiel

Gerne übernahmen die dreistimmigen Sängergruppen in Oberbayern die Lieder aus dem "Schneeberger Liederbüchl" von 1930 (vgl. S. 4/5). Das Lied vom "verliebten Kartenspiel", aufgezeichnet 1906 in Miesenbach am Schneeberg, war in Oberbayern bis dahin nicht bekannt. Kiem Pauli hatte die kleine Liedersammlung von seinen österreichischen Kollegen als Geschenk erhalten und seine Sängerfreunde lernten eifrig daraus die "neuen" Lieder und Jodler, die alsbald in neuer Form in Oberbayern Einzug hielten. Diese Aufnahme von Sontheim-Burda-Vögele wurde kurz vor Liedende ausgeblendet. Auf einem Exemplar der Platte ist auch Lois Treichl als Mitsänger angegeben.


Text zu: Schladminger Dreidudler

Bei dieser Versuchsaufnahme zeigt sich die Überlastung des Mikrophons. Die Sänger machten zwei Versuche. Viele Tonaufnahmen von Volksliedgruppen wurden in den 30er Jahren als Versuchsaufnahmen für die Erprobung von neuen Tonaufnahmeverfahren durchgeführt. Besonders bei den kraftvollen Jodlern, die die Sänger meist aus österreichischen Sammlungen übernahmen, zeigten sich die Grenzen der Aufnahmetechnik.
Der "Schladminger Dreidudler" wurde vom Wiener Bürgerschullehrer Karl Liebleitner (1858-1942) in Schladming/Steiermark aufgezeichnet. Liebleitner war ein überaus fleißiger Feldforscher. Josef Pommer bringt diese Aufzeichnung als Beispiel für "einen herrlichen, dreistimmigen Jodler", der ein "klassisches Beispiel für das nachahmende Nacheinandereintreten der einzelnen Stimmen" darstellt (Zeitschrift "Das Deutsche Volkslied". Wien 1907. S. 6).


Text zu: Boareibe-Jodler

Diese kraftvolle, dreistimmige Interpretation des Jodlers durch Sontheim, Burda und Vögele geht zurück auf eine Aufzeichnung von Kurt Huber. Zusammen mit dem Kiem Pauli besuchte er am 29. Oktober 1928 die Tiroler Pflanzensetzerinnen Lena Marksteiner und Maria Haser im Boareibe (Bayeralpl-Langenau bei Bad Kreuth), die diesen Jodler zweistimmig sangen (Sammlung Oberbayrischer Volkslieder. S. 260).


Text zu: "Ach Himmel, es ist verspielt" - Andreas-Hofer-Lied

Mehrfach wurde dieses sehr bekannte Lied über das Schicksal des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer von den Volksliedgruppen der 30er Jahre auf Schallplatte aufgenommen. Mit der Anmerkung "Tirol 1809" bringen es Kurt Huber und Kiem Pauli dreistimmig in ihrem "Altbayerischen Liederbuch" (Mainz 1936. S. 54). Diese Aufnahme des Dreigesangs Sontheim-Burda-Vögele hatte auch Vorbildwirkung für die Riederinger Buam.


Text zu: "Holla-ria-rei ..." - Jodler "Der Grassa"

In zweistimmiger Form aufgezeichnet durch Eveline und Karl Kronfuß vom Salzbergarbeiter Friedrich Posch und seiner Frau aus der Gosau (Das deutsche Volkslied. 12. Jahrgang 1910, S. 69). Die 2. Strophe mit dem Text "und wannst amoi wieda aussakimmst ..." ist neu.


Text zu: Seckauer Jodler

Einen der bekanntesten und schwersten alpenländischen Jodler haben Sontheim-Burda-Vögele immer wieder mit großer Begeisterung vorgetragen. Helmuth Pommer bringt den Jodler aus der Steiermark in seinen "Liedern des deutschen Alpenvolkes" (München 1927. S. 72) zweistimmig. Kiem Pauli nimmt ihn in seine "Sammlung Oberbayr. Volkslieder" (S. 298) dreistimmig auf und schreibt dazu: "Aufnotiert von Metzgermeister Sepp Burda, Wörnsmühle bei Miesbach. Es ist interessant, wie unsere prachtvollen Natursänger, meine lieben Freunde Sepp Sontheim, Sepp Burda und Karl Vögele, den Seckauer dreistimmig singen."


Text zu: "Bei da Lindn bin i gsessn"

Die Lieder Nr. 11-18 dieser CD sind vom Dreigesang Sontheim-Burda-Vögele in den 30er Jahren, wohl nach 1932 aufgenommen. Es handelt sich um verschiedenste Rundfunkschall-platten, technische Versuchsaufnahmen z.B. von Telefunken und Forschungsaufnahmen z.B. von Prof. Kurt Huber im Auftrag der Deutschen Akademie in München. Das Lied "Bei da Lindn" ist eines der in den 30er Jahren und auch danach populärsten Volkslieder mit kärntnerisch-steirischem Anklang. Bei dieser Aufnahme kündigt Kiem Pauli die Sänger an. Das Terzett mit Sepp Sontheim, Pepi Burda (auch Zitherbegleitung) und Carl Vögele (1905-1971) war wohl der erste oberbayerische Männerdreigesang, der ab ca. 1932 nach dem Vor-bild der Schneeberger Sänger (siehe S. 4/5) in Oberbayern die neue dreistimmige Singform einführte. Durch Rundfunksendungen und Schallplattenaufnahmen erreichte diese Singweise Aufmerksamkeit und wirkte vorbildhaft. Auf dem Schallplattenetikett wurde dieser oberbaye-rische Dreigesang fälschlicherweise mit der Regionalbezeichnung "Steiermark" bedacht.