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Text zu: "Aber Fiaker spann ei"

Das ist die wohl heute durch wiederholte Rundfunksendungen bekannteste Tonaufnahme des Zweigesangs Sepp Sontheim und Pepi Burda (auch Zitherbegleitung) aus den 30er Jahren. Beliebige Vierzeiler haben hier eine feste Form gefunden (vgl. Kurt Huber und Kiem Pauli: Altbayerisches Liederbuch. Mainz 1936. S. 69). Von diesem Lied wurden in den 30er Jahren mindestens drei verschiedene Tonaufnahmen vom Duo Sontheim-Burda gemacht, wir haben die späteste Aufnahme ausgewählt.


Text zu: "Drei-ho-da-ro" - Jodler

Als Jodler aus Oberaudorf aufgeschrieben von Kiem Pauli nach dem Gesang von Lois Treichl und Carl Vögele am 7. Juni 1932 (Sammlung Oberbayrischer Volkslieder S. 288). Sontheim und Burda geben diesen Jodler in eindrucksvoller Weise wieder.


Text zu: "Übers Loatale, da steig i net aufi"

Kiem Pauli hat das Lied mit verschiedenen Varianten aus Gaissach bei Tölz, Reit im Winkl und Bad Aibling veröffentlicht (vgl. Sammlung Oberbayrischer Volkslieder. S. 224 ff) und weist auch auf Parallelen in den Sammlungen von Viktor Zack und Konrad Mautner (Steiermark) hin. Das Lied wurde in den 30er Jahren mehrmals 2- und 3-stimmig aufgenommen. Sontheim-Burda sangen es mit einem Jodler. Am 20. November 1936 hat die Reichsrundfunkgesellschaft Plattenaufnahmen im Münchner Funkhaus von diesem Lied gemacht (9157 Mchn 33478 a), bei denen es um eine Strophe kürzer ist.


Text zu: "I-di-ri-di-o ... über d'Alm" - Jodler

Dieser Jodler mit dem Titel "Über d'Alm" wurde von Sepp Sontheim und Pepi Burda wiederholt in Rundfunksendungen gesungen, wenn man den Programmankündigungen glauben darf. Es gibt davon Wachs- und Schallplattenversuchsaufnahmen Anfang der 30er Jahre.


Text zu: "Über d'Alma"

Kiem Pauli hat mehrere Varianten dieses Liedes in seiner "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" (S. 258 ff) aus München, aus dem Inntal und vom Boareibl (Bayeralpe bei Kreuth) veröffentlicht. Sontheim-Burda halten sich in etwa an die Fassung von Lois Treichl und Carl Vögele aus Oberaudorf. Von diesem Lied gibt es mehrere 2- und 3-stimmige Aufnahmen in den 30er Jahren.


Text zu: "Es fangt das schöne Fruahjahr o"

Die Nummern 5-10 dieser CD sind Tonaufnahmen des Zweigesangs Josef "Pepi" Burda (1906 - vermißt in Rußland 1943), Gastwirtssohn und Metzgermeister in Wörnsmühl im Leitzachtal und Sepp Sontheim (1903-1978) aus Parsberg bei Miesbach. Burda war sehr musikalisch und als Zitherspieler weitum bekannt, er begleitete bei allen Liedaufnahmen in charakteristischer Weise selbst auf der Zither. Beim Egerner Preissingen 1930 waren Sontheim-Burda Preisträger der Jury, die Rundfunkhörer vergaben an sie sogar den 1. Preis. In den nächsten Jahren waren Sontheim-Burda die bekanntesten "Rundfunksänger" der oberbayerischen Volksliedpflege. In unzähligen Direktsendungen waren sie in Bayern und darüber hinaus zu hören, oft zweimal in der Woche. Das Jahreszeitenlied "Es fangt das schöne Fruahjahr o" ist in verschiedenen Varianten in der Sammlung von Franz von Kobell (1803-1882) für Oberbayern und Konrad Mautner (1880-1924), Karl Liebleitner (1858-1942) und Helmuth Pommer (1883-1967) für Österreich zu finden.


Text zu: Das Fensterl-Lied "Wia scheint denn heit da Mond so sche"

Dieses lustige Lied über die wahren oder fiktiven Erlebnisse eines "Fensterlganges" hat Kiem Pauli aus seiner eigenen Sammlung übernommen. Im Jahr 1925 zu Beginn seiner Volksliedsammelfahrten hat er es vom Brunner Vater in Abwinkl bei Tegernsee aufgeschrieben. Das Lied war wohl über ganz Oberbayern verbreitet, so kannte es Kiem Pauli nach eigenen Angaben aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg von seinem Freund Lorenz Frankl (Attenberg bei Schliersee, später Feldwies/Übersee). Dieses lustige Vortragslied lebt auch vom Dialog, den in der Fassung des Tegernseer Trios Kiem Pauli und Reiter Hansl führen. Karl Holl hatte alle gesungenen Lieder für das Trio instrumental arrangiert.


Text zu: "Hin über d'Alm, her über d'Alm"

Schon im 19. Jahrhundert sind diese Vierzeiler über die Alm und die Liebe in verschiedenen Varianten nachweisbar. In der prächtig kolorierten Liederhandschrift "Alpenrosen" des Malers M. Rietzl (Grassau 1833?) ist eine frühe Form unter dem Titel "Liedl" mit 8 Strophen und Jodler angegeben. Kiem Paulis Fassung zeichnet sich durch den prächtigen Jodler aus.


Text zu: "Fangt scho das Fruahjahr o" - Der Auerhahn

Im Jahr 1925 veröffentlichte Karl Liebleitner in der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" diese Fassung des in mehreren Formen überlieferten Ereignisliedes von einer "Jagd auf den Auerhahn" (Aufzeichnung von 1894 aus der Steiermark). Voraus ging eine Veröffentlichung des gleichen Liedes mit unterschiedlicher Melodie und Text ebenfalls in dieser Zeitschrift (1911). Kiem Pauli lernte das Lied (Fassung 1925) und trug es mit eigener Zitherbe-gleitung so mitreißend vor, daß der Zuhörer vom Inhalt und Gesang gefesselt war. Tempo und Melodie waren jeweils dem Text und den Aussagen angeglichen. Zum Verständnis: Der "Aufvogel" (Strophe 5) ist die Eule oder in anderen Fassungen "Eulvogel", die Zunge des Auerhahns (Strophe 11) galt in Teilen des Volkes als Mittel gegen "d'Froas" (Krankheit, krampfhaftes Zucken). Besonders dramatisch klingt das Lied in der Fassung des Tegernseer Trios.


Text zu: Tölzer Schützenmarsch

Der geborene Münchner Anton Krettner (1849-1899) heiratete 1872 die verwitwete Bruckbräuwirtin in Tölz. In München hatte er Rechtswissenschaft studiert und in frühen Jahren Zitherunterricht erhalten. Er war ein musikalisch und dichterisch begabter Mensch und liebte die Geselligkeit. Als Gründer der Liedertafel und des Musikvereins (1873), Mitbegründer des Süddeutschen Zitherbundes (1882) und späterer Bürgermeister erwarb er sich im öffentlichen Leben große Verdienste. 1883 komponierte und dichtete Anton Krettner den "Tölzer Schützenmarsch", wobei er mehrere zu dieser Zeit volkläufige Melodiemotive verwendete. Schon in den Jahren bis zur Jahrhundertwende erreichte dieser Marsch eine überaus große Beliebtheit: Er wurde für Pianoforte und für Zither mehrfach veröffentlicht, von Blaskapellen übernommen und auch als beliebtes Vortragslied kraftvoll gesungen. Bis heute hat der Tölzer Schützenmarsch seine Beliebtheit behalten. Auch das "Tegernseer Trio" Reiter-Holl-Kiem hatte ihn ganz selbstverständlich im Repertoire. Kiem Paulis Gesangsvortrag war so mitreißend, daß das Publikum oft mehrfache Wiederholungen forderte. Am 8. August 1924 sang Kiem Pauli mit dem Tegernseer Trio den Tölzer Schützenmarsch erstmalig im Münchner Rundfunksender "Deutsche Stunde in Bayern".