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GVL 2001 "Der güldne Rosenkranz" (Maria, Rosenkranz, 1676)

Notenbeispiel
  1. Der güldne Rosenkranz, / geziert mit Perlenglanz, / besetzt mit lauter Edelstein, / gehört der Jungfrau rein.
  2. Maria ist ihr Nam, / von königlichem Stamm, / sie ist ein Jungfrau wohlgeziert, / der dieser Kranz gebührt.
  3. Sie sitzt vor Gottes Thron, / ihr scheinet Sonn und Mond, / sie ist die Größt im Himmelreich, / kein Engel ist ihr gleich.
  4. O Jungfrau mild und süß, / wir fallen dir zu Füß, / wir bitten dich ganz inniglich: / Erhör uns gnädiglich.
Satz: VMA/Hans Lorenz, 1991.

Veröffentlichungen von Walter Brandsch

Viele musikalisch tätige Bürgerinnen und Bürger haben in den letzten Jahren ihre einschlägigen Sammlungen oder andere Einzelstücke dem Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern übergeben. Dafür sind wir dankbar, wird doch die Bandbreite unseres Archivmaterials dadurch erweitert. Ob Bücher, Tonträger, Abbildungen, Handschriften - das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern bedankt sich für kleine und große Spenden und Übergaben.
Im Jahr 2002 hat Herr Walter Brandsch aus Uffing/Staffelsee seine Bibliothek und Volksliedsammlung übergeben - ebenso sind die von ihm herausgegebenen Publikationen zur "Sammlung Brandsch" ab jetzt im Volksmusikarchiv erhältlich.


Text zu: "O meine liabn Leitl, seids a weni still" - Wildschützenlied

Der österreichische Rundfunkreporter Harry Kupetz aus Linz machte in den 50er Jahren eine Reportage über Kiem Pauli. Dabei sang ihm Kiem Pauli bei Gesprächen in seiner Wohnung in Wildbad Kreuth auch Lieder auf Band, bei denen er sich selbst auf der Gitarre begleitete. Dieses enthusiastisch vorgetragene Wildererlied hat nicht nur den Reporter begeistert. Es ist in verschiedenen Fassungen in Oberbayern überliefert.


Text zu: "Und im Juli siebzig sind wir abgereist" - Der Siebziger-Auszug

In seiner "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" (München 1934. S. 176 ff.) druckt Kiem Pauli die von ihm gesungene Fassung des historischen Volksliedes vom Auszug der bayerischen Soldaten in den Krieg 1870/71 ab: "Gelernt habe ich dasselbe vom Hartl, genannt Scherrer-Bauer, am Tegernseer Berg, 1910". Anschließend weist er auf die Forschungsarbeiten von Prof. Maußer zu diesem Lied hin und benennt Josef Schweikl (geb. 1846) aus "Mitterhausen bei Alzgern bei Altötting" als Urheber des Liedes, das mit der Zeit in mehreren Fassungen volkläufig wurde. Diese gesungene Erzählung Kiem Paulis, der selbst als Teilnehmer am 1. Weltkrieg zu Schaden kam, beeindruckt immer wieder. Schon in den 20er und 30er Jahren wurden Tonaufnahmen dieses Liedvortrages von Kiem Pauli gemacht.


Text zu: "Ach liebe Leutchen, höret die Geschichte" - Die deutschen Saufbrüder

So sang der Kiem Pauli dieses Trinklied auch in geselliger Runde und gestaltete jede Strophe in seiner dramatischen Singart aus. Er versuchte auch den Dialekt der angesprochenen deutschen Stämme nachzuahmen, was ihm bei den Berlinern (8. Strophe) vortrefflich gelang. Diese Aufnahme (Zitherbegleitung Hans Reichl) wurde sehr selten gesendet.


Text zu: "Fangt scho des Fruahjahr o" - Hohpfalz, der Auerhahn

Hans Seidl (1907-1973) war für die Volksmusik im Bayerischen Rundfunk von 1949-1959 zuständig. Er veranlaßte in den 50er Jahren viele Tonaufnahmen mit Kiem Pauli: Gespräche, Interviews und auch Lieder. Das Lied vom Auerhahn hat Kiem Pauli schon 1929 mit dem Tegernseer Trio auf Platte aufgenommen (siehe Nr. 2 dieser CD). Die Tonbandaufnahme des Bayerischen Rundfunks von 1951 mit Hans Reichl als Zitherbegleiter wird bis heute in Volksmusiksendungen überdurchschnittlich oft eingesetzt.


Text zu: Das Zuchthauslied - "Ja und in Amberg drob'm ..."

Die Lieder 24-30 sind Tonbandaufnahmen von Kiem Paulis Gesang nach dem 2. Weltkrieg. Es sind Lieder, die er schon in den 20er und 30er Jahren gesungen hat. Das "Zuchthauslied" gibt es in mehreren Varianten in der oberbayerischen Überlieferung (siehe Kraudn-Sepp von Gaißach). Es geht auf ein Wiener Volkssängerlied zurück. Kiem Pauli erzählt bei der Veranstaltung in seiner typisch gewinnenden Art, daß er das Lied schon über 50 Jahre kennt und die Fassung von einem Polizeiwachtmeister aus Fürstenfeldbruck erhalten hat.


Text zu: "Auf der Alm, da wachst a kuglats Gras"

Dieses Liebeslied haben die Sänger Sontheim-Burda-Staber aus dem Schneeberger Liederbuch entnommen und nach den Klangvorbildern der Schneeberger Sänger eingelernt. Es wurde 1906 in Miesenbach aufgezeichnet und hat in Oberbayern nach 1930 eine sehr gute Verbreitung in der Volksliedpflege gefunden. Im UFA-Tonfilm "Die Jugendsünde" sind die drei Sänger 1936 mit dem Lied in einer Wirtshausszene zu hören und zu sehen.


Text zu: Die kloavadrahte Alm

Dieses jodlerartige Lied hat Viktor Zack (1854-1913) am 25. Juli 1914 auf dem "Mühlsteinboden ob Karchau bei St. Lambrecht von Viktor Weißofner, Josef Edlinger und Friedl Moisi" dreistimmig aufgezeichnet (Volkslieder und Jodler aus dem obersteirischen Mur-gebiet. Wien-Leipzig 1927. Nr. 37). Bei dieser "Schallaufnahme" des Trios Sontheim-Burda-Staber ist über das Schallplattenetikett die Angabe "kostenfrei" gestempelt, d.h.: Die Aufnahme beinhaltete gemeinfreie Volksmusik und war bei einer Sendung nicht über eine Verwertungsgesellschaft abzurechnen.


Text zu: "Und i woaß net, sollt i geh fuattern"

Die Nummern 21-23 sind Aufnahmen des Dreigesangs Sontheim-Burda-Staber. Der Bauernsohn Sepp Staber (1908-1978) aus Riedering gehörte zur Sängergruppe "Riederinger Buam" und hatte das "Musterkofferl" des Kiem Pauli als Gesangsvorbild. In der 2. Hälfte der 30er Jahre bildete Sepp Staber mit Sepp Sontheim und Pepi Burda (auch Zitherbegleitung) einen Dreigesang, der auch durch seine volltönende Stimme einen besonderen Charakter erhielt. Bei vielen öffentlichen und medialen Ereignissen waren sie zu hören.
Pepi Burda hatte sich - dem Ratschlag Kiem Paulis folgend - viele Lieder für seine Gesangsgruppen aus österreichischen Sammlungen ausgewählt. Der Gastwirtssohn und Metzger aus dem Leitzachtal besaß eine Reihe Liederbücher und half auch anderen Sängergruppen bei der Liedersuche. Das 3- und 4-stimmige Singen bereitete ihm große Freude. Auch als Zitherspieler hatte Burda einen sehr guten Ruf. Dieses Lied hat Karl Liebleitner 1913 im Kärntner Metnitztal aufgezeichnet ("Wulfenia-Blüten". Wien-Leipzig 1932. S. 23).