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Text zu: Tannhauser oder Die Reise nach Rom

  1. Nun will ich aber heben an, / Tannhauser zu besingen, / und was er wunders hat getan / im Venusberg darinnen.
  2. Und wie er kam vor'n Venusberg, / da klopft er an die Pforte: / "Frau Venus, laßt mich freundlich ein, / mich verlangt nach diesem Orte!"
  3. Dort blieb er 7 Jahre lang / und lebt in Freud' und Liebe. / Ein Sünder wurde er genannt, / dem der Himmel verschlossen bliebe.
  4. Und als er lag unterm Feichtenbaum, / ein kleines Zeitl zu schlafen, / da sagt ein Stimm' wohl in dem Traum: / "Geh zum Papst auf Buß und Strafen!"
  5. Tannhauser macht sich auf die Reis, / nach Rom ist er gegangen, / auf daß er dort nach Reu und Beicht / will Ablaß und Gnad erlangen.

Text zu: Thomas Wasensteiner oder Die Jägerlüge

  1. O höret, Leute, was ich euch erzähle, / merket fleißig auf und sagt mir dann, / wie glücklich ist doch jedermann zu nennen, / ja der nicht weiß, was Jägerrache kann.
  2. Diesmal aber hat sichs schwer getroffen, / ein Jüngling starb im fernen Frankenland, / Eberach, so soll die Anstalt heißen, / wo ihn die Jägerlüge hingebannt.
  3. Thomas Wasensteiner war sein Name, / beschäftigt war er stets im Elternhaus, / er ist kaum 27 alt geworden, / durch einen Schuß haucht er sein Leben aus.
  4. Seine Freude war das Wildbratschiaßn, / er ahnte nicht, daß ihm stets droht Gefahr, / aber leider ach zu bald sollt er es büßen, / was doch bei Gott nie eine Sünde war.

Text zu: Es wollt ein Schneider wandern oder Des Schneiders Höllenfahrt

  1. Es wollt ein Schneider wandern / am Montag in der Fruah, / begegnet ihm der Teufel, / hat weder Strümpf noch Schuah. / "He he, du Schneidergsell! / Du mußt mit mir in d'Höll! / Du mußt uns Teufel kleiden, / es gehe, wie es wöll!"
  2. Sobald der Schneider in d'Höllen kam, / nahm er sein' Ellenstab, / er schlug den Teufeln die Buckel voll, / die Höll wohl auf und ab. / "He he, du Schneiderg'sell, / mußt wieder aus der Höll! / Wir brauchen nicht das Messen, / es gehe, wie es wöll!"
  3. Nachdem er all gemessen hat, / nahm er sein' lange Scher / und stutzt den Teufeln die Schwänzel ab, / sie hupften hin und her. / "He he, du Schneiderg'sell / pack dich nur aus der Höll! / Wir brauchen nicht das Stutzen, / es gehe, wie es wöll!"

Text zu: Adam und Eva oder Der Sündenfall

  1. Mir wolln enk jetz singa, / a Liadl a neus, / von Adam und Eva, / vom Paradeis. / Fidrallalala, fidrallalala, fidrallalalalalala!
  2. Ja wie halt Gott-Vater / die Welt hat daschafft, / da hat er zuerst / den Adam gemacht. / Fidrallalala ...
  3. Da hat halt Gott-Vater / an Adam a Rippn rausghaut / und hat eahm a vorwitzigs / Everl draus baut.
  4. Da sagt halt Gott-Vater: / "Vo dem Baum eßts ma nix / und wenns ma was abatoats, / kriagts ma wixwix!"
  5. Da hat halt glei 's Everl / an Apfl abrockt / und hat eahm a Speitl / ins Maul einegschoppt.
  6. Da kimmt halt Gott-Vater / und jammert und schreit: / "Was habts denn es ogstellt, / es sakrischen Leut?"

Text zu: Juche, frisch auf oder Der beinahe ertränkte Jager

  1. Juhe, frisch auf zum Schiaßen frei, / und wer auf d'Alma geht, / wer im Wald stad umananda schleicht / auf d'Hirschlein und auf d'Reh! / Ja, 's Wildpratschiaßen is mei Lebn, / ja, weil es tuat brav Geld agebn. / Ja 's Wildpratschiaßen is mei Freid, / drum grat i's nimma leicht.
  2. An Bamgartn drobn, da is's recht schö, / da gibts brav Hirsch und Reh; / da sehgn ma s'scho vo Weitn steh, / wenn ma's hint aufi gehn; / da pirsch i mi halt staad uma schö, / daweil siech i an Jaaga steh, / er schleicht si halt zu mir da her, / bedroht mi mit sein Gwehr.
  3. Jetzt schreit mi halt da Jaaga o: / "He Bursch, was machst du da? / Du hast mit koana Büchs nix z'toa, / des Ding is net aso; / du muaßt di jetza mir ergebn, / du muaßt dei Büchs vür d'Füaß herlegn, / du muaßt mit mir nach Tegernsee geh, / da geht's da nimma schö!"

Text zu: 's Dirndl von Bertelsgaden oder Fast eine überstürzte Tat

  1. 's Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan, / ja, s' Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan.
  2. 's Dirndl vom Untalandl / hat a saubers Gwandl, / is gar fesch beinand, / steht ihr guat an / ja 's Dirndl vom Untalandl ...
  3. Wiar i a Zeitl tandl / mit ihrn Fürtabandl, / lachts a wengl / und schaut mi lusti an / ja ...
  4. Sechs, siebn, achthalb Stund / laaf i wiar a Hund / grad dem Dirndl / auf sei Fensterl zua / ja ...
  5. Wiar i hin bi kemma / an ihr Fensterlein, / hats an andern Buam / im Kammerl drein / ja ...

Text zu: Lenchen ging im Wald spazieren oder Alle Männer wollen nur das Eine

  1. Lenchen ging im Wald spazieren / und sie war allein, / doch da stellt sich zum Verführen / gleich ein Jüngling ein. / Ja, ja, ja, ach ja, / 's ist traurig aber wahr. / Nein, nein, nein, ach nein, / von einem Mal kann es nicht sein.
  2. Unter eine grüne Eiche / hat er sie gebracht, / sie war bleich wie eine Leiche, / als es war vollbracht. / Ja, ja, ja, ach ja ...
  3. "Lenchen, deiner Wangen Bleiche", / sprach die Mutter einst, / "Kind, das sind sehr böse Zeichen, / sag warum du weinst!" / Ja, ja, ja, ach ja ...
  4. "Nimm dein Kind und brings geschwinde, / diesem Jüngling hin, / schreib dazu als Angebinde: / Weil ich Mutter bin!" / Ja, ja, ja, ach ja ...

Text zu: Mariechen saß weinend im Garten oder Der treulose Vater

  1. Mariechen saß weinend im Garten, / im Grase lag schlummernd ihr Kind. / Mit ihren goldblonden Locken / spielt säuselnd der Abendwind. / |: Sie war so müd und traurig, / so einsam, geisterbleich. / Die dunklen Wolken zogen, / und Wellen schlug der Teich. :|
  2. Ein Geier flog stolz durch die Lüfte, / schon zog sich die Möwe einher, / schon weht der Wind durch die Blätter, / schon fallen die Tropfen schwer. / |: Schwer von Mariechens Wangen / eine heiße Träne rinnt, / sie schließt in ihre Arme / ihr kleines verlassenes Kind. :|
  3. Dein Vater lebt lustig in Freuden, / Gott laß es ihm wohl ergehn, / er denkt nicht mehr an uns beide, / will dich und mich nicht sehn. / |: Drum wollen wir uns stürzen / hinab in die tiefe See, / dort sind wir beide geborgen / vor Kummer, Leid und Weh. :|

Text zu: Es war ein Löffelschlager oder Drama in den Bergen

  1. Es war ein Löffelschlager, / er schlagt die ganze Nacht. / Er schlagt die Löffel zusammen, / ja daß es grad so kracht. / Er schlagt die Löffel zusammen, / ja daß es grad so kracht.
  2. Ei, Loisei, liaber Loisei, / was schlagest du so gach? / der Fürstprobst kann nicht schlafen, / er liegt noch immer wach.
  3. Ei, Fürstprobst, liaber Fürstprobst / geh, laß mir doch mei Freid! / Von Kunterweg bis zur Stiftskirch, / do is doch himmiweit.
  4. Hörst du nicht auf zu schlagen, / schick ich dir den Schandarm. / Der packt dich bei deine Löffel, / mei, Loisei, dann bist arm.