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Text zu: Hänsel und Gretel oder Abenteuer im Walde

  1. Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. / Es war so finster und auch so bitter kalt. / Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein. / Wer mag der Herr wohl in diesem Häuschen sein?
  2. Hu, Hu, da schaut' eine alte Hexe raus! / Sie lockt die Kinder ins Pfefferkuchenhaus. / Sie stellte sich gar freundlich, / o Hänsel, welche Not! / Sie will dich braten / im Ofen braun wie Brot!
  3. Doch als die Hexe zum Ofen schaut' hinein, / ward sie gestoßen von unserm Gretelein. / Die Hexe muß verbrennen, / die Kinder gehn nach Haus. / Nun ist das Märchen / von Hans und Gretel aus.

Text zu: Der Ritter Sankt Georg oder Kampf mit dem Drachen

  1. Der Ritter Sankt Georg wollt ziehen ins Feld / er kämpft für das Gute wohl in dieser Welt / wohl in dieser Welt.
  2. Der Ritter Sankt Georg sitzt auf seinem Pferd, / er trägt eine Rüstung und ein langes Schwert, / und ein langes Schwert.
  3. Er reitet wohl hin zu der Regensburgstadt, / wo man's mit dem grausamen Drachen z'tun hat, / ja Drachen z'tun hat.
  4. Der Drache mußt fressen all zeitlang ein Kind, / deswegen die Bürger verzaget schon sind, / verzaget schon sind.
  5. Zum Schluß fiel das Los auf dem König sein Kind, / die Tochter des Königs muß selber dahin, / muß selber dahin.

Text zu: Will ich in mein Garten gehn oder Das bucklig Männlein

  1. Will ich in mein Garten gehn, / will mein' Zwiebeln gießen; / steht ein buckligs Männlein da, / und fängt an zu niesen.
  2. Will ich in mein Küche gehn / und mein Süpplein kochen; / steht ein buckligs Männlein da, / hat mein Topf zerbrochen.
  3. Will ich in mein Stube gehn / und mein Müßlein essen; / steht ein buckligs Männlein da, / hat's schon halbert g'essen.
  4. Will ich auf mein Boden gehn; / und mein Brennholz holen; / steht ein buckligs Männlein da, / hat mir's halbert g'stohlen.
  5. Will ich in mein Keller gehn / und mein Wein abzapfen; / steht ein buckligs Männlein da, / tut mir'n Krug wegschnappen.

Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten V

Heftumschlag

Balladen, Moritaten und gesungene Geschichten V
für Kinder mit Tier-, Kasperl- und Märchenliedern


Text zu: Müde kehrt ein Wandersmann zurück oder Die Gärtnersfrau

  1. Müde kehrt ein Wandersmann zurück / nach der Heimat, seiner Liebe Glück. / Doch bevor er kehrt in Liebchens Haus, / kauft er ihr den schönsten Blumenstrauß.
  2. Warum weinst du, holde Gärtnersfrau? / Weinst du um der Veilchen Dunkelblau, / weinst du um die Rose, die du brichst? / "Nein, ach nein, um diese wein ich nicht.
  3. Ach, ich wein um den Geliebten mein, / der gezogen in die Welt hinein, / dem ich ewge Treu versprochen hab, / die ich als Gärtnersfrau gebrochen hab."
  4. Mit dem Blumenstrauße in der Hand / muß ich ziehen durch das ganze Land / bis mir einst mein müdes Auge bricht. / Schatz, leb wohl, vergiß den Wandrer nicht!

Text zu: Unter Erlen oder Der Tod im Mühlbach

  1. Unter Erlen stand ne Mühle, / und im Tal das Wasser rauscht, / und in stiller Mondnacht Kühle / steht ein Müllerbursch und lauscht, / und in stiller Mondnacht Kühle / steht ein Müllerbursch und lauscht.
  2. Leise öffnet sich das Fenster, / dann ein zarter Händedruck, / |: schüchtern gab das Müllerliesel / ihrem Liebsten einen Kuß. :|
  3. "Einen Abschied sollst du haben, / obs dir recht ist oder nicht, / |: denn ich darf dich nicht mehr lieben, / lebe wohl, vergiß mein nicht. :|
  4. Meine Mutter wills nicht haben / und mein Vater nicht viel mehr, / |: darum müssen wir jetzt scheiden, / ach, der Abschied fällt so schwer." :|

Text zu: Freinderl, kennst du das Haus oder Nur die Freiheit ist das Paradies

  1. Freinderl, kennst du das Haus / drunt am Paradeplatz, / da wo so manches Madl / seinen Schatz drin hat. / Denn die da drinnen sitzen, / die schaun so traurig aus, / das ist das teure, teure / "Laßts mi aus!".
  2. In da Früah um halbe sechse, / da geht der Jammer los, / da schepperns mit de Schlüssl, / dann sperrns da auf dei Schloß, / und mit de Wasserkübin, / da rennans hin und her, / ja mit koan Maßkruag / halt nimmermehr.
  3. Mittags um halbe zwölfi, / da kriagst dann dei Menage, / Freinderl, de wannst sechast, / des is a wahrer Graus. / Erst wannstas fressn miaßats, / na kamst ja glei ins Spital, / da lebast a nimmer lang, / vareckats bald.

Text zu: Ein Mädchen wollte früh aufstehn oder Die Brombeerpflückerin

  1. Ein Mädchen wollte früh aufstehn, / wollt gehen in den Wald. / |: Wollt in den Wald spazieren gehn, / halli, hallo, spazieren gehn, / wollt Brombeern brocken ab. :|
  2. Und als das Mädchen in den Wald nauskam, / begegnet ihm der Jagersknecht. / |: Mädchen, scher dich aus dem Walde, / halli, hallo, ja Walde, / dem Förster is net recht. :|
  3. Das Mädchen ging in'n Wald hinein, / begegnet ihm der Förstersohn. / |: Mädchen, willst du Brombeerpflücken, / halli, hallo, ja pflücken, / so gib mir meinen Lohn. :|
  4. Es dauert kaum dreiviertel Jahr, / die Brombeern werden groß, / |: das Mädchen sitzt im Häusl drin, / halli, hallo, im Häusl drin, / tragts Büabal auf'm Schoß. :|

Text zu: Bin i der Boarisch Hiasl oder Der Fürst der Wälder

  1. Bin i der Boarisch Hiasl, / koa Jager hat a Schneid, / der mir mei Feder und Gamsbart / vom Hiatl obakeit! / Tralalalalalala. / Tralalalalala! / Der mir mei Feder und Gamsbart / vom Hiatl obakeit!
  2. Im Wald drauß' is mei Hoamat, / im Wald drauß' is mei Lebn, / da schiaß i Reh und Hirscherl / und Wildschwein a daneben. / Tralala ...
  3. I bin da Fürst der Wälder, / koa Jaga is ma gleich, / so weit der Himmel blau is, / so weit geht auch mei Reich. / Tralala ...
  4. Das Wild auf weiter Erde / ist freies Eigentum, / drum laß ich mich nicht hindern, / denn wer's nicht schiaßt, is dumm. / Tralala ...

Text zu: Der Gasanstaltsdirektor oder Das Loch im Land

  1. Es war einmal ein Gasanstaltsdirektor, / der sprach zu seinem Gasanstaltsinspektor: / Es ist so lausig kalt / in unsrer Gasanstalt, / steck den Behälter an, / daß ich mich wärmen kann.
  2. Gesagt getan. Der Mann war ein Getreuer, / drum machte er befehlsgemäß gleich Feuer. / Das Feuer brannte schön / und war sehr weit zu sehn, / und wo es einst gebrannt, / ist jetzt ein Loch im Land.
  3. Nach oben gings ganz ungeheuer schnelle, / der Engelchor war auch sogleich zur Stelle: / "Ja was pressiert's a'so, / ihr ward's no lang ned dro, / iazt bleibt's in Gotts Nam da, / da Petrus g'halt enk scho."