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Quellenhinweis zu: D'Wallberger Ländler I

Georg Weinschütz (1871-1949), noch heute als Virtuose auf dem Bandonion gerühmt, begründete in den 1890er Jahren mit dem "Ersten Münchener Original-Musik-Terzett D' Weinschütz" die Tradition der sogenannten Münchener Schrammel-Trios. Bis um 1920 verstand man darunter die vermutlich von ihm kreierte Besetzung mit Violine, Bandonion und Kontragitarre, später ein Ensemble aus Zither, Schoßgeige und Kontragitarre. Weinschütz' ursprüngliches Terzett, in dem auch sein Bruder Max mitwirkte, trat als Stimmungsmusik in Münchener Wirtshäusern auf. Das Repertoire umfaßte neben den neuesten Schlagern auch viele Ländler, Figurentänze und andere regionale Spezialitäten wie "Niederbayerische Arien" - offenbar Reverenzen an das Publikum in München, dessen Bevölkerung um diese Zeit zur Hälfte aus zugezogenen Landbewohnern bestand.
Das Weinschütz-Terzett wechselte für manche Stücke die Besetzung; die Geige wurde dann durch ein Posthorn oder, wie hier, durch eine Piccoloflöte ersetzt. (AM 1998)


Quellenhinweis zu: Kirtaglandler für Bandoneon

Noch in unserer Zeit ist in der Landschaft nördlich des Chiemsees von Wasserburg bis nach Tittmoning das Bandoneon und die Concertina häufig bei der häuslichen und dörflichen Unterhaltung anzutreffen. Die Erinnerung an hervorragende Musiker auf diesen schwierigen Instrumenten wird wachgehalten.
Es ist auch nicht selten, daß die Kinder das Instrument von ihrem Vater lernen. Der Bauer Alois Mayer von Froschham hat seine Stücke seiner Tochter Anneliese und deren Freundin Michaela Winkler gelernt: Märsche, Vortragsmusik und Tanzmusik wie der von ihm benannte "Kirtaglandler" sind vielfach gemeinsames Überlieferungsgut der Bandoneonspieler gewesen.


Quellenhinweis zu: Rottauer Tanzlmusik - "Boarischer" 1972

Seit 1963 spielten die "Rottauer Schuasterbuam" mit Trompete, Klarinette, Harmonika und Bariton zur Tanzmusik auf. Die meisten Noten stammten aus der örtlichen Überlieferung und wurden durch eigene Einfälle ergänzt. Besonders bei den Chiemgauer Trachtenvereinen war die Kapelle beliebt. 1972 ging aus den Schuasterbuam die "Rottauer Tanzlmusi" mit 2 Trompeten in der Melodie hervor. Hans Schmid war der "Musimoaster". Der "Adersberger Boarische" wurde gern auf Volkstanzabenden verlangt, die Melodie geht auf einen alten "Rheinländer-Polka" zurück.


Quellenhinweis zu: Gauschrammeln mit "Gehpolka"

Der Chiemgau-Alpenverband der Trachtenvereine förderte die Volkstanzarbeit Georg von Kaufmanns. Gauvorstand Sepp Perl trug sein Wissen um die überlieferten Volkstänze zusammen. Auf einer privaten Bandaufnahme 1968/1969 kommentiert er die alten Tanzformen, die die "Gauschrammeln" mit Trompete, Klarinette, Harmonika und Bombardon aufspielen: "An altn Gehpolka, wie frühers".


Quellenhinweis zu: Inzeller Tanzlmusi - "Kaufmann-Polka" 1969

Schon im Jahr 1955 taten sich die Inzeller Musikanten Hans Restner (Knopfharmonika), Franz Restner (Klarinette) und Sepp Dufter (Trompete) zu einer Tanzmusik zusammen. Georg von Kaufmann begann die von ihm gesammelten "Chiemgauer Tänze" auf Volkstanzkursen und Volkstanzfesten neu zu verbreiten. Er holte die Inzeller Tanzlmusi, die auch zu vielen anderen örtlichen Spielgelegenheiten und für den Fremdenverkehrsbetrieb spielte, des öfteren für seine Volkstanzabende. Verschiedene wechselnde Begleitmusikanten ergänzten die Inzeller Tanzmusik mit Schlaggitarre, Posaune oder Tuba. Die Inzeller spielten - neben neueren Stücken der Volkstanzpflege wie die "Kaufmann-Polka" und gängigen Oberkrainer- und Weißbachermelodien - vor allem auch die in ihrem Heimatort überlieferten alten Tanzformen und dazu alte Landler, Walzer, Polkas.


Quellenhinweis zu: Blaskapelle Übersee - Landler in B

Schon in den 50er Jahren (mit Hans Seidl), vor allem aber in den 60er Jahren (mit Karl List) hat die Blaskapelle Übersee mit 11 Musikanten für den Bayerischen Rundfunk Tonaufnahmen mit überlieferter Tanzmusik gemacht: Landler, Schottisch, Polka, Mazurka voll Kraft, Musikalität und Lebensfreude - so wie die Musikanten bei Tänzen, auf Hochzeiten und anderen Veranstaltungen spielten. Besondere Bedeutung wurde der traditionellen Spielweise mit der starken Begleitung zugemessen.


Quellenhinweis zu: Polka für Zither

Herr Rudolf Rieder hat in Trostberg die Notenhandschriften der Zitherspieler von ca. 1880-1930 gesammelt. Damit ergibt sich ein guter Überblick über das Repertoire. Die langsame Polka aus einer Handschrift in Trostberg um 1900 ist zur gleichen Zeit auch in Prien, Übersee, Bernau, Seebruck und Halfing zu finden.


Quellenhinweis zu: Ländler für Concertina

Im handschriftlichen Notenbuch "angehörig dem Franz Freutsmiedl, Buchberg 1904" stehen über 200 Melodien für Concertina: Tanzmusik und Märsche. Bandoneon und Concertina sind seit 100 Jahren im nördlichen Chiemgau besonders zahlreich anzutreffen. An Virtuosen wie den "Ofenmacher" von Schnaitsee erinnert man sich gerne. Die aufgeschriebenen 16-taktigen Halbwalzer- oder Landlermelodien wurden ganz selbstverständlich mit einem nachfolgenden, auswendig gespielten 8-taktigen "2. Theil" oder "Aushalter" verbunden.


Quellenhinweis zu: Klarinettenhalbwalzer mit Geigenaushalter

Das Musikleben in Prien wurde um 1900 vom Maurer- und Musikmeister Peter Schmid (1861-1915) geprägt. Er schrieb Noten für Kirchenmusik, Kurkonzerte, Salonmusik, Streich-, Blech- und Blasmusik. Aber auch die ländliche Umgebung versorgte Peter Schmid mit der gemischten überlieferten Tanzmusik. Dazu gehörten auch die vielen Landler- und Walzermelodien für Klarinetten und Trompeten, die auf Hochzeiten, Kirchweih und anderen Tanzgelegenheiten gerne verlangt wurden. Schmid schrieb für 2 Trompeten oder 2 Klarinetten unzählige Landler auf, die er hintereinander spielte, getrennt vom Zwischenspiel der Geige. Nur die Melodiestimmen hatten Noten, Begleitung und Baß spielten auswendig.


Quellenhinweis zu: Mazurka für Salonquartett

Leopold Schader (1861-1924) war Kondukteur bei der Chiemseebahn in Prien und betrieb Haus- und Salonmusik. Er war begeisterter Querflötenspieler. Für ein Salonquartett legte er um 1900 vier handschriftliche Notenhefte an für Querflöte, Geige, Begleitgeige und Gitarre. Neben Walzer, Polka, Quadrille, Schottisch, Landler und anderen Tanz- und Vortragsstücken aus zeitgenössischen Notendrucken findet sich auch diese Mazurka.