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Quellenhinweis zu: "Zaunkönig-Polka"

Eli Hudson (1877-1919) erhielt bereits im Alter von fünf Jahren durch seinen Vater Unterricht auf der Piccoloflöte und trat mit sieben Jahren erstmals öffentlich auf. Er studierte Flöte am Royal College of Music in London unter A. P. Vivian und W. L. Barret, dem ersten und bedeutendsten Verfechter der modifizierten Böhmflöte nach R. Cartes 1867er Patent. Hudson spielte auf diesem Modell und wahrscheinlich auch auf einem entsprechenden Piccolo. Er begann seine Karriere als Solo-Virtuose beim Varieté und trat auch im Duett mit seiner Schwester Elgar Hudson, einer Piccolospielerin, auf.
Hudsons enorme Virtuosität beweist die vorliegende Aufnahme. Für den Klangcharakter der Londoner Orchester soll sein kraftvoller Ton zunächst als zu stark empfunden worden sein; Hudson wurde aber schließlich doch Erster Flötist beim London Symphony Orchestra. Er lehrte an der Royal Military School of Music. (AM 1998)


Quellenhinweis zu: "La Paloma"

Hier wird die Okarina in sehr virtuoser Weise vorgeführt. Der Mailänder Solist Mosé Tapiero ist zwischen 1908 und 1910 in Mailand und London von verschiedenen Plattenfirmen aufgenommen worden.
Für die Echo-Effekte hat sich Tapiero vermutlich vom Aufnahmetrichter abgewendet.
Der fehlende Nachhall am Schluß des Stücks ist schon auf der Original-Schallplatte so zu bemerken; wahrscheinlich wurde beim nachträglichen Schneiden der Auslaufrille zu weit außen angesetzt und damit ein kleines Stück Musik abgeschnitten. (AM 1998)


Quellenhinweis zu: "So geht's zua bei uns in Wean" - Marsch

Die Okarina wurde um 1860 von Giuseppe Donati (1835-1925) aus Budrio (bei Bologna) entwickelt. Nach dem sehr alten Vorbild der irdenen Gefäßflöte, damals nur mehr Jahrmarkt- und Kinderinstrument, entstand ein Modell, mit dem man durchaus ernstzunehmende Musik machen konnte. Okarinas wurden in verschiedensten Größen von der Sopran- bis zur Baßlage gebaut. Als erster Hersteller außerhalb Italiens gilt die Wiener Firma von Heinrich Fiehn (ab 1876/77). Dieser ließ sich 1881 einen Stimmzug patentieren, mit dessen Hilfe man die Okarina verschiedenen Orchesterstimmungen anpassen konnte. Fiehn war einer der führenden Okarinabauer in Europa, und sogar ein renommierter Wiener Komponist wie Philipp Fahrbach sen. (1815-1885) schrieb für die Okarina. So sollte es nicht überraschen, das Instrument in den Kreisen der Wiener Volkssänger zu entdecken.
In der vorliegenden Aufnahme wird der sanfte Klangcharakter hervorgehoben, der der Okarina in den USA die Bezeichnung "sweet potato" eintrug. Er erinnert hier an die zu jener Zeit ebenfalls populäre "Singende Säge". (AM 1998)


Quellenhinweis zu: Morgenstreich - Arabi

Der "Morgenstreich", ursprünglich ein militärisches Signal zum Sammeln, wird heute am Beginn der Basler Fasnacht getrommelt und gepfiffen.
Der Name "Arabi" nimmt Bezug auf eine Episode während der britischen Kolonialherrschaft in Ägypten. Der Bürgerturnverein erkor den 1879 niedergeschlagenen Aufstand Sulaiman Paschas am oberen Nil zum Motto seiner Nummer im Fasnachtszug 1883. Eine dazu passende Zusammenstellung englischer Märsche wurde 1885 erstmals im Druck veröffentlicht und zählt seither zum Standardrepertoire der Basler Pfeifer.
Die "Alti Richtig" gehört zu den renommierteren der zahlreichen Basler "Cliquen". Fritz Robert Berger (1895-1963) war ein bedeutende Reformator des Basler Trommelns. Eine von ihm 1928 eingeführte Notation eröffnete auch Nicht-Baslern den Zugang zu der bis dahin eifersüchtig gehüteten Musik der Basler Fasnacht. (AM 1998)


Text zu: Kugelrunde Tanz

Drei zusammengehängte Ländler-Touren in der um 1900 in Wien üblichen Spielweise der achttaktigen Ländlermelodien: A, A, B, B, A, Schluß. Auffallende Harmoniewechsel.


Quellenhinweis zu: A paar Picksüasse - Ländler

Eingang und folgend drei zusammengehängte Ländler-Touren in der um 1900 in Wien üblichen Spielweise der achttaktigen Ländlermelodien: A, A, B, B, A, Schluß.


Quellenhinweis zu: Hinaus in die Ferne, Locke - Alter Jägermarsch, Fanfaren - Hohenfriedberger Marsch

Das preußische Militär-Potpourri, von einem Studio-Orchester dargeboten, beginnt mit einem der beliebten Märsche über bekannte Volkslieder. Die zweistimmige Melodie, von Trommeln begleitet, wird auf sogenannten Trommelflöten "in Ces" (nach geläufiger Terminologie in A bzw. einem sehr tiefen B) mit 7 Grifflöchern gespielt. Die Instrumente waren beim Militär vorgeschrieben und wurden auch z. B. bei Turnvereinen verwendet.
Bei der unmittelbar anschließenden Locke, eigentlich als "Locken beim Parademarsch" diesem vorgeschaltet, übernehmen Piccoloflöten die Melodie; sie sind auch im folgenden "Jägermarsch" im Blasorchester zu hören. Zweck dieser Umbesetzung war, für den Übergang zur Blasmusik eine verträgliche Tonart zu erhalten: Piccolo können in allen Tonarten, Trommelflöten in der Regel nur in klingend H-Dur (wie hier im ersten Teil) oder E-Dur gespielt werden. (AM 1998)


Quellenhinweis zu: Landler

Der Bayerische Rundfunk führt in seinem Tonarchiv diese Aufnahme mit der Bezeichnung "Volksweise" und der Interpretenangabe "Pfeiferlbuam vom Tegernsee". Zwei (Block-)Flöten mit Zither und Gitarrenbegleitung spielen zwei achttaktige Landler mit Eingang. Bei den Vorarbeiten für die Schallplatte "50 Jahre Volksmusik im Bayerischen Rundfunk" hat der damalige Leiter der Abteilung Volksmusik, Alfred Artmeier, diese am "Institut für Volkskunde" in München (W.A. Mayer) aufbewahrte Aufnahme für die Rundfunkbestände überspielt und mit der Angabe "Aufn. v. Hr. Otto Alexander von Müller" als Umschnitt vom 12.9.1978 archiviert. Auf der Jubiläumsplatte (1. Seite Nr. 4) ist sie im Kapitel "Schellackplattenaufnahmen von Prof. Kurt Huber und der Deutschen Akademie in Verbindung mit dem Bayerischen Rundfunk GmbH um 1993" eingeordnet.


Quellenhinweis zu: Schützenmarsch - Steirische - Lied

1925 begründete der Volksmusikforscher Raimund Zoder die Institution des "Pfeifertages". Dieses Treffen aller Freunde der Schwegel- oder Seitlpfeife wird alljährlich am 15. August an wechselnden Orten im Salzkammergut abgehalten. Zum 10. Pfeifertag 1934 lud Oberbergmeister und "Pfeifervater" Leopold Khals (1883-1965) die "Pfeiferkameraden" schriftlich ein: "Ab 8 Uhr früh Pfeiferfrühschoppen am Syriuskogl, mittags Abmarsch nach Kräutern (Schennerbauer) zum Volksliedersingen (Radioübertragung)." Zu den Teilnehmern zählte der damals 21jährige Alois Blamberger, der nach Khals' Tod 1965 dessen Nachfolge als "Pfeifervater" antrat.
Die österreichische Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) hatte 1929 erstmals vom Pfeifertag direkt übertragen und wollte dieses Mal mit einem "Volkslieder-Wettsingen" für Abwechslung im Programm sorgen. Der erhaltene Schallplattenmitschnitt bringt hintereinander drei Instrumentalstücke, deren Interpreten nicht bekannt sind.
Der Marsch, mit zwei C-Schwegeln und Trommel besetzt, ist in der Fassung der ersten Hälfte als "Altausseer" oder "Ausseer Schützenmarsch", in
der anschließend gespielten als "Goiserer Schützenmarsch" überliefert.
Maultrommeln, hergestellt im oberösterreichischen Molln, waren auch in der Gegend selbst sehr verbreitet. Der Solist, leider zu nahe am Mikrophon postiert, verwendet zwei Instrumente im Quartabstand (A/E).
Das instrumentale Lied wird offenbar auf zwei Blockflöten in D gespielt. Legato, Vibrato und sparsame Verzierungen unterstreichen den andächtigen Charakter des Vortrags; er erinnert an die in vielen Gegenden Österreichs beliebten Flügelhorn-"Arien". (AM 1998)


Quellenhinweis zu: Stoa-Steirer - Ländler

Oberhüttenmeister Franz Fahrner, von 1911 bis 1943 Kapellmeister der Salinenmusikkapelle Bad Ischl, war vermutlich auch Leiter dieses Ensembles aus Geigen, Trompeten und Tuba. Die Besetzung entspricht ungefähr der im Innviertel geläufigen, vermehrt um eine Flöte, die die Überstimme der II. Geige verdoppelt. Sie erinnert an den Klang der im Salzkammergut beliebten Schwegelpfeife; es handelt sich jedoch um eine Konzertflöte alter Konstruktion.
Melodik und die das erste und dritte Viertel akzentuierende Begleitung kennzeichnen das Stück als "Steirischen", im Gegensatz zum "Landla" und zu den als "Stoansteirisch" bezeichneten Walzermelodien des Salzkammerguts. Rein instrumentale Teile wechseln mit gesungenen Vierzeilern und geklatschten "Gsätzln" ("Paschen"). (AM 1998)