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Quellenhinweis zu: "Pastorella" - von Johann Anton Kobrich, Landsberg um 1770

Melodieüberlieferung: Diese "Pastorella" ist in einer Orgelhandschrift (S. 47) aus Welschnofen/Südtirol aus dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts enthalten, die Karl Horak 1941 aufgefunden hat. Der anonyme Schreiber hat im 2. Teil der Handschrift u.a. auch Orgelstücke aufgeschrieben, die der Kirchenmusiker Johann Anton Kobrich (1714-1791) aus Landsberg am Lech wohl in der Zeit von 1755-1770 als leicht zu spielende Gebrauchsmusik für ländliche Organisten veröffentlicht hat. Johann Anton Kobrich wurde am 30. Mai 1714 in Landsberg/Oberbayern geboren und starb dort am 9. August 1791. August Scharnagl berichtet in der MGG, daß bereits sein Vater Maximilian Adam Kobrich (gest. am 3. April 1730) Organist in Landsberg war. J.A. Kobrich versah dann 61 Jahre lang den Organistendienst in der Landsberger Stadtpfarrkirche. Er veröffentlichte eine große Anzahl Gebrauchsmusiken. Während seine Messkompositionen ein unterschiedliches Echo in der Fachwelt fanden, wurden seine kleinen Orgelstücke weit positiver beurteilt. Durch die Veröffentlichung dieser Gebrauchsmusiken für den einfachen Kirchenmusiker und Organisten hat J. A. Kobrich von Landsberg aus großen Einfluß auf das gesungene und gespielte Repertoire in den Kirchen Oberbayerns und den benachbarten Gebieten genommen.


Quellenhinweis zu: Zwei Menuette von Weinmüller - Kloster Ettal um 1784

Melodieüberlieferung: In der "Sänger- und Musikantenzeitung" (10. Jg. München 1967. S. 29-31) bringt Dr. Robert Münster, der Leiter der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in München, "Zwei Ettaler Menuette von 1784" im eigenen Satz nach den Originalnoten zur Veröffentlichung, die alsbald ins Standardrepertoire vieler Stubenmusiken in Oberbayern übergehen. Münster schreibt dazu: "Die beiden Menuette (im Original für zwei Violinen und Violoncello) stammen aus dem Benediktinerkloster Ettal. Komponiert hat sie - wahrscheinlich in Ettal selbst - ein Herr Weinmüller, über welchen wir nichts Näheres wissen. Vielleicht war er einer der Tanzmeister an der Ettaler Ritterakademie, einer Studienanstalt für die Söhne aus adeligen Familien. Es sind 'Menuetti saltarelli', Tanzmenuette, in welchen sich Elemente der Volks- und der Kunstmusik vereinigt finden. Die aus dem Besitz des Ettaler Studenten Joseph Anton von Pressel stammende Handschrift aus dem Jahr 1784 gelangte in den Besitz des Sachranger Originalgenies und Erzmusikers Peter Huber (1766-1843). Über hundert Jahre schlummerte die Handschrift in einer Truhe in Hubers Sachranger Bauernhof. Sie ist die einzige bisher bekannte Ettaler Musikhandschrift aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts."


Quellenhinweis zu: Aufzug "Nr. 2 Allegro" - Kloster Weyarn um 1770

Melodieüberlieferung: Mehr als 400 Bläseraufzüge aus dem Augustiner-Chorherrenstift Weyarn/Oberbayern sind aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Stimmheften erhalten und liegen im Original in der Dombibliothek Freising (Wey 666-675). Die meisten Stimmbücher wurden geschrieben vom Chorherrn Prosper Hailler (1742-1792) und dienten den Studenten im Kloster als Übungs- und Spielmaterial (hier Teil 1 als "Nr. 2 Allegro", Teil 2 "Trio" ergänzt).
V: "Intraten aus Weyarn für vier Blechbläser und Pauken" - Spielheft 5 der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" (VMA, München 1995).


Quellenhinweis zu: Zwei Redoutenländler - München 1809, Großmehring 1821

Melodieüberlieferung: Viele vor und nach 1800 beliebte und modische Tänze und Tanzmelodien aus den jährlichen Ball- und Faschingssaisonen in München wurden in Drucken für Klavier veröffentlicht und somit einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Die Melodien dieser Münchener Notendrucke gingen auch in die Notenhandschriften der Musikanten in München und Oberbayern ein. Die vorliegenden Melodien stammen aus der großformatigen Notenausgabe der "Falter'schen Musikhandlung" in München ("Preis 45 Kr.") mit dem Titel "XII / Neue und beliebte / LändlerTänze / fürs / Piano-Forte / Welche im Königlichen Redouten-Saal zu München 1809 / aufgeführt worden sind." und sind dort als "Laendler No. 1" und "No. 2" bezeichnet.


Quellenhinweis zu: Zwei "Berchtolsgadner Deutsche" - anonym vor 1800

Melodieüberlieferung: In der Sänger- und Musikantenzeitung (9. Jg., München 1966, S. 54 ff) berichtet Prof. Walter Deutsch (Wien) über diese beiden Deutschen Tänze, die er in einer anonymen Handschrift der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien mit dem Titel "Berchtolsgadner Deutsche per il Clavi-Cembalo" aufgefunden hat. Er datiert die Noten in die Zeit vor 1800 "wohl für das musikalische Vergnügen bestimmter Kreise" - und meint damit wohl das städtische Bürgertum. Die insgesamt 12 nummerierten Tänze der Handschrift für "Clavi-Cembalo" weisen eine modische Besonderheit volkstümlicher Musik vor 1800 auf: "Bemerkenswert an diesen 'Deutschen' ist die beiliegende handschriftliche Stimme für 'Trommel, Vogelstimme, Wachtel, Kuckuck, Maienpfeiferl, Hörndel, Ratsche und Trompete'. Zu acht Tänzen tritt jeweils eines dieser 'Instrumente' mit ein paar Takten hinzu. Das erinnert uns an jene musikalische Mode des ausgehenden XVIII. Jahrhunderts, die darin bestand, die weithin bekanntgewordenen Berchtesgadener Kinderspielzeuge in Musikwerke miteinzubeziehen. Berühmt wurde die sogenannte 'Kindersinfonie', die für Klavier, Violine und sieben Kinderinstrumente 1788 vermutlich von Joseph Haydn geschrieben wurde."


Quellenhinweis zu: "Pastorella" - von Johann Anton Kobrich, Landsberg um 1770

Melodieüberlieferung: Diese "Pastorella" ist in einer Orgelhandschrift (S. 47) aus Welschnofen/Südtirol aus dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts enthalten, die Karl Horak 1941 aufgefunden hat. Der anonyme Schreiber hat im 2. Teil der Handschrift u.a. auch Orgelstücke aufgeschrieben, die der Kirchenmusiker Johann Anton Kobrich (1714-1791) aus Landsberg am Lech wohl in der Zeit von 1755-1770 als leicht zu spielende Gebrauchsmusik für ländliche Organisten veröffentlicht hat. Johann Anton Kobrich wurde am 30. Mai 1714 in Landsberg/Oberbayern geboren und starb dort am 9. August 1791. August Scharnagl berichtet in der MGG, daß bereits sein Vater Maximilian Adam Kobrich (gest. am 3. April 1730) Organist in Landsberg war. J.A. Kobrich versah dann 61 Jahre lang den Organistendienst in der Landsberger Stadtpfarrkirche. Er veröffentlichte eine große Anzahl Gebrauchsmusiken. Während seine Messkompositionen ein unterschiedliches Echo in der Fachwelt fanden, wurden seine kleinen Orgelstücke weit positiver beurteilt. Durch die Veröffentlichung dieser Gebrauchsmusiken für den einfachen Kirchenmusiker und Organisten hat J. A. Kobrich von Landsberg aus großen Einfluß auf das gesungene und gespielte Repertoire in den Kirchen Oberbayerns und den benachbarten Gebieten genommen.


Quellenhinweis zu: "Andante" - Slg. Horak, Welschnofen/Landsberg um 1780/1830

Melodieüberlieferung: Andante aus einer Orgelhandschrift (S. 43) aus Welschnofen in Südtirol (um 1830), die Karl Horak 1941 entdeckt hatte. Sie enthält auch zahlreiche Pastorellen und Orgelstücke des Landsberger Kirchenmusikers Johann Anton Kobrich (1714-1791) dessen Kompositionen und Bearbeitungen volkläufiger Melodien gerade bei Landmusikern in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert sehr beliebt waren. Den Weg von gedruckten Gebrauchsmusiken von Oberbayern nach Südtirol erklärt Pater Urban Stillhart 1992 in einem Referat durch die politische, kirchliche und musikpädagogische Situation: Es ist denkbar, dass entweder durch die Beziehungen der bayerischen und südtiroler Klöster und ihre Musikschulen oder während der Besetzung Südtirols zur Zeit der Napoleonischen Kriege durch Bayerische Truppen Drucke von J.A. Kobrich oder entsprechende Abschriften nach Südtirol gekommen sind. Diese wurden im Rahmen der Ausbildung der ländlichen Organisten immer wieder abgeschrieben und damit verbreitet.


Quellenhinweis zu: Aufzug "Nr. 2 Allegro" - Kloster Weyarn um 1770

Melodieüberlieferung: Mehr als 400 Bläseraufzüge aus dem Augustiner-Chorherrenstift Weyarn/Oberbayern sind aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Stimmheften erhalten und liegen im Original in der Dombibliothek Freising (Wey 666-675). Die meisten Stimmbücher wurden geschrieben vom Chorherrn Prosper Hailler (1742-1792) und dienten den Studenten im Kloster als Übungs- und Spielmaterial (hier Teil 1 als "Nr. 2 Allegro", Teil 2 "Trio" ergänzt).
V: "Intraten aus Weyarn für vier Blechbläser und Pauken" - Spielheft 5 der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" (VMA, München 1995).


Quellenhinweis zu: Zwei "Lenteler" von Alois Sterzl - Großmehring 1821

Melodieüberlieferung: Als "Lenteler" in C 1-st. im "Musigbuch" (S. 62) von Alois Sterzl, Großmehring/Donau 1821.
Der Sammler und Besitzer der Handschrift, Heinz Zettel aus Ingolstadt, hat dem "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" Kopien zur Verfügung gestellt. Nach seinen Forschungen ist Alois Sterzl 1798 in Großmehring geboren, wo der Name heute noch vorkommt. Sterzl war wohl Handwerker (evtl. Schäffler) oder Bauer - kein Fischer, wie viele in den vergangenen Jahrhunderten im ehemaligen Fischerdorf Großmehring. Das Haus, aus dem das Büchlein stammt, ist ein Schäffleranwesen mit dem Hausnamen "Beim Binderhatz". Sterzl ist wohl Nebenerwerbs-Musikant gewesen. Bekommen hat Zettel das Büchlein in seiner Großmehringer Lehrerzeit um 1955 vom damaligen Landwirt, Schäffler, Musiker und Bürgermeister von Großmehring Paul Hatz (siehe auch CD Nr. 1, 2, 24, 31, 37, teilweise 9, 23, 33).


Quellenhinweis zu: Deutscher Hochzeitstanz - München/Laufen um 1800

Melodieüberlieferung: Teil 1 ist ein zweiteiliger "Deutscher", wie er als Nr. 11 in einer Handschrift zu finden ist, die möglicherweise von Münchner Stadtmusikern in der Zeit 1770-1810 angelegt worden ist (siehe auch CD Nr. 15, 29, 34). --- Teil 2 ist der Melodie des Hirtenliedes "Losts meine Nachbarn und bleibts a weng dada! der Houzetlada hat mehr a Faxenwerch als wia mi zimt ..." aus Laufen/Salzach nachempfunden, die August Hartmann und Hyacinth Abele erstmals veröffentlicht haben ("Volksthümliche Weihnachtlieder". Leipzig 1884. Mel. 23, Lied 27). Prof. Dr. Kurt Huber (1893-1943) nennt in seinem Manuskript zur Rundfunksendung "Das Weihnachtslied in Oberbayern" (26.12.1935) dieses Lied der Laufener Schiffleute aus dem 18. Jahrhundert den "geistlichen Hochzeitslader" und die Melodie mit ihrem möglichen Bordunbezug einen "geistlichen Tanz" mit einer "urkräftigen Schreittanzmelodie des Barock".