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Religiöse Instrumentalmusik

Seit den 1980er Jahren wurde bei den Musikantinnen und Musikanten verstärkt der Wunsch nach Instrumentalstücken laut, die zu Spielgelegenheiten im Kirchenjahr und zu religiösen Festen paßten. Die Mitgestaltung von Gottesdiensten und Andachten im Advent und zu Weihnachten, zu Themen wie Besinnung, Buße, Fasten, aber auch in der Passionszeit, Karwoche und Osterzeit oder auch zu Marienfesten forderte von den Musikgruppen ein bewußtes Nachdenken über das ausgewählte Repertoire.
Diesem Bedürfnis ist der Bezirk Oberbayern in mehrfacher Weise nachgekommen und macht unterschiedliche Angebote für vielerlei Instrumentalbesetzungen mit Noten zu besinnlicher und festlicher Musik für Saiteninstrumente oder Bläser.


Flugblätter GVL

Geistliche Lieder für Volksgesang auf Flugblättern zum Mitsingen

In der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" hilft das VMA - meist im Zusammenwirken mit örtlichen Pfarrgemeinden - bei der musikalischen Gestaltung von Andachten, Gottesdiensten und Hl. Messen. Aber auch Singgelegenheiten außerhalb des Kirchenraumes sind dabei, z.B. ein Emmausgang am Ostermontag, Erntedanksingen, Singtage mit Geistlichen Volksliedern, usw.

Dabei erscheint es uns besonders wichtig, neben vorgesungenen Liedern (Chor oder Volksgesangsgruppen oder Solisten) und meditativer oder fröhlicher Instrumentalmusik (Saitenmusik, Bläsergruppen) auch den Volksgesang mit geistlichen Volksliedern einzubinden. Der allgemeine Volksgesang ist der natürliche Träger des Singens im Kirchenraum und es ist sinnvoll, wenn Kirchenmusiker und Kirchenchormitglieder diesen Volksgesang unterstützen und fördern, auf dass in unseren Kirchen das Lob Gottes wieder mächtig aus vielen Kehlen erschalle!

Religiöses Volksschauspiel

In Oberbayern ist eine reiche Überlieferung im religiösen (und auch weltlichen) Volksschauspiel festzustellen, die auch in den Sammelwerken des 19. Jahrhunderts dokumentiert ist (z.B. Sammlung von August Hartmann). Bis in die Gegenwart reicht die kreative Lust an der szenischen Darstellung in Wort und Lied, an den Dialogliedern usw. Am Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern haben wir viele - auch gegenwärtige - Schöpfungen von Pfarrern, Lehrern und anderen kreativen Menschen verzeichnet, die z.B. die Texte der Hl. Schrift in stets gegenwärtiger Weise persönlich umgestaltet haben.

Einzelne kleine Szenen und Dialoglieder der Hirten zur Weihnachtsgeschichte haben wir in den "Bunten Heften" der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" schon zur Verfügung gestellt. Diese könnten als kleine Teile in "Adventsingen" und "Weihnachtsingen"/"Weihnachtsfeiern" eingepasst werden - oder vielleicht in traditioneller Weise auch beim Offertorium/Gabenbereitung in der Christmette die Verkündigung des Engels an die Hirten thematisieren.


Messgestaltungen

In der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" sind viele Angebote enthalten, wie man mit Liedern und Instrumentalmusik bei der Gestaltung der Hl. Messe sinnvoll mitwirken kann. Besonders wichtig ist dabei auch, die nötigen Informationen mitzuliefern, die die Sänger und Musikanten in die Lage versetzen, ihre Lieder und Musikstücke in den geregelten Ablauf (Ritus) der Hl. Messe einfließen zu lassen, ohne wichtige Vorgaben zu verletzen. Lied und Musik in der Gestaltung der Hl. Messe ist nicht beliebig, sondern an feste Regeln gebunden.

Die Grundlage für die Liedauswahl dieser Messgestaltung ist zu finden in unseren "Bunten Heften" 33 und 34 der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch", in denen wir schon ab dem Jahr 1991 "Lieder zur Feier der Heiligen Messe" zusammengestellt und neugestaltet haben - verbunden mit Hinweisen zum liturgischen Anspruch und Einsatz. Damit sind die Volksliedsänger und Volksmusikanten selbst in der Lage, aus den Lied- und Musikangeboten Passendes auszuwählen.


Chorsingblätter und Instrumentalblätter

Schon mit dem Beginn der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" in den 1980er Jahren, den Fortbildungstagen in Rosenheim und den verschiedenen Anfragen von Chorleitern und Kirchenmusikern stellte sich heraus, dass mehrstimmige Bearbeitungen von ausgewählten Liedern als auch von Instrumentalstücken gefragt waren. Die Sätze der geistlichen Volkslieder sollten gut klingen und für Chöre mit 1-2 Proben schnell einlernbar sein. Gefragt war auch eine für das Notensingen der Chöre geeignete äußere Form. In Zusammenarbeit mit fachkundigen freien Mitarbeitern hat das VMA in Arbeitskreisen unter Leitung von Ernst Schusser und Eva Bruckner (EBES) diese Einzelanfragen bearbeitet und dabei sind auch die Erfahrungen und Ergebnisse bei der praktischen Anwendung der Lieder und Musikstücke eingeflossen.


Bunte Hefte

Der Bezirk Oberbayern, der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und das Bildungswerk Rosenheim haben zu Beginn der 1980er Jahre gemeinsam die Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" getragen. Dabei wurde in Fortbildungstagen, Gottesdiensten, Andachten, Wallfahrten, Studientagen, usw. versucht, gemeinsam das Wissen um die geistlichen Volkslieder in Vergangenheit und Gegenwart zu erweitern, um dadurch diese religiösen Lieder bewusster in den gegenwärtigen Singgelegenheiten im Kirchenraum und darüber hinaus zu gebrauchen.

Einige Ergebnisse der gemeinsamen Überlegungen von Theologen, Seelsorgern, Kirchenmusikern, Volksmusikanten, Sängern und interessierten Volksmusikliebhabern wurden seit 1985 als Arbeitsgrundlage in Heftform (Reihe "Bunte Hefte", BH 01 ff) niedergelegt. Besonders wurde darauf geachtet, die überlieferten Lieder im heutigen Gebrauch singbar zu gestalten und die Beteiligung des Volkes am Singen zu fördern. Auch die Vorgaben der Liturgie für das Singen im Gottesdienst fanden Beachtung. Die Liedertexte (und teilweise auch die Melodien) wurden vielfach sorgsam erneuert, um für die heutige Zeit singbar und aussagefähig zu sein.


Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch

Seit Beginn der 1980er Jahre gibt es die Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch", die anfänglich vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und dem Bildungswerk Rosenheim getragen wurde. Mit der Gründung seines Volksmusikarchivs übernahm 1984 der Bezirk Oberbayern die Trägerschaft. Im Bildungszentrum Rosenheim fanden Besprechungen, Fortbildungstage und Gottesdienste mit geistlichen Volksliedern statt. Mit den vielen Sängern, Musikanten, Chorleitern und Seelsorgern, die nach Rosenheim kamen, verlagerten sich die Aktivitäten aber in die Pfarrgemeinden im Landkreis Rosenheim und dann weiter über ganz Oberbayern.


Dokumente regionaler Musikkultur

Die Dokumentation der regionalen Musikkultur und ihrer Überlieferung in Stadt und Land - in all ihrer Vielfalt in Vergangenheit und Gegenwart - ist eine zentrale Aufgabe für das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern. Dies geschieht vor allem durch Sammlung und Registrierung der unterschiedlichen Zeugnisse und Quellen, als da sind Handschriften, Drucke und Flugblätter von Instrumentalmusik und Liedern; Beschreibungen von Sing-, Musizier- und Tanzanlässen, Bräuchen und Lebensäußerungen der Menschen; Abbildungen zur musikalischen Volkskultur, Filme und Photos von Alltagssituationen und Festen; Feldforschungsaufnahmen aus mündlicher Überlieferung zum Singen, Musizieren und Tanzen im Leben der Menschen und der Gemeinschaft; Beobachtung der medialen Darstellung in Funk und Fernsehen, Presse und neuen Medien; historische und gegenwärtige Tondokumente - und vieles andere.


Liederbücher, Liederhefte, Liederblätter

Verschiedene Persönlichkeiten und Gesangsgruppen der Volksliedpflege in Oberbayern haben traditionelle Lieder in eigenem Stil zurechtgesungen und verbreitet. Auch neue Lieder sind in Anknüpfung an die Liedüberlieferung und die Vorgaben und Vorlieben der Volksgesangsgruppen (Zweigesang, Dreigesang, Viergesang) mit neuen Stilelementen in Melodie, Harmonie und Sprache entstanden. In dieser Reihe besteht die Möglichkeit, diese Lieder nach den Vorgaben ihrer Schöpfer und schöpferischen Bearbeiter zu dokumentieren und zu verbreiten. Alle Lieder sind "GEMA-frei" und ohne Tantiemenzahlung aufzuführen.


Broschüren zu Persönlichkeiten der Volksmusik

Gerade in heutiger Zeit ist es notwendig, sich auf Menschen zu besinnen, die durch ihr Leben und Werk etwas bewirkt haben. Auch in der musikalischen Volkskultur, in der Volksmusik und Volksmusikpflege Oberbayerns gibt es eine Reihe solcher Persönlichkeiten, die es wert sind, in einer Dokumentation uns heutigen Menschen vor Augen gestellt zu werden. An erster Stelle ist hier wohl der Kiem Pauli zu nennen. Notwendig sind gleichgeartete Materialsammlungen aber auch für andere Persönlichkeiten der Volksmusik und der Volksmusikpflege in Oberbayern, wie z.B. Georg von Kaufmann, Annette Thoma, die Geschwister Schiefer, Hans Kammerer, Wastl Fanderl, Sigi Ramstötter, Karl Edelmann u.a. Dabei kann ein Stück oberbayerische Kulturgeschichte verdeutlicht werden und der persönlich geprägte Ansatz der Beschäftigung mit der Volksmusik wird dokumentiert.