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Text zu: "I bi halt, i bleib halt" - Handwerker-Lied

Überlegungen eines Mannes, der keine Berufsausbildung ("Hantierung") hat, zu möglichen Wunsch-Berufen. Hier spiegeln sich auch die Vorurteile der "ausgeschmierten" Auftraggeber der Handwerker. Nur in den letzten zwei Strophen lehnt er Berufe ab: Die Arbeit der Holzknechte und Köhler ist ihm wohl zu anstrengend - mit Wirten und Bierbrauern hat er in seinem Wirtshausdasein wohl schlechte Erfahrungen gemacht.


Text zu: "Eins und Eins" - Schlegellied

Spruch zur koordinierten Arbeit (Aufziehen und Rammen) beim Setzen von Holzpfählen ("Piloten"). Diese Sprüche eines Vorarbeiters auf einfache, monotone Spruch-/Singmelodien sind wohl im ganzen deutschsprachigen Raum gebräuchlich gewesen, auch mit feststehenden Textformen (z.B. "Eins und Eins ..., und "hochauf und gsetzt").


Text zu: "Wannst an Kohlnbrenna willst liabn"

Zwei Vierzeiler über die Köhler oder Kohlenbrennerbuam bezüglich Liebe und Lebenslust.


Text zu: "Im Fruahjahr, wann da Schnee weggeht"

Diese bildhafte Darstellung des "schönen" und "lustigen" Lebens der Holzknechte durch Matthias Pirchmoser (1855-1931), Schmiedemeister, Gastwirt und Theaterspieler in Schmiedtal/Thiersee (Tirol) ist das in der oberbayerischen Volksliedpflege wohl bekannteste Holzknechtlied. Verbreitet wurde es in der vorliegenden Form durch die Liederbücher des Kiem Pauli - diese Fassung ist um 2 Strophen kürzer als Pirchmosers Originalfassung und etwas vereinfacht.

  1. Im Fruahjahr, wann da Schnee weggeht, gehn Holzknecht mir an Wald, / an Kobi, der aus Rindn is, da bleibn ma, jung und alt. / Mir schneidn de Bam, die größtn her, / für so an Holzknecht is an Ehr, / wenn er im Schlagn net is da Letz / und arbat frisch und gsetzt.

Text zu: "Bauer sei tat mi vodriaßn"

Der Sänger schildert in persönlicher Weise seine positiven und negativen "Erfahrungen" mit verschiedenen Berufen (Bauer, Pfarrer, Wirt, Kupferschmied), die vor allem auf den "Unterhaltungswert" und die Beziehung zum weiblichen Geschlecht zielen.


Text zu: "Meine Leut, was enk i will sagn" - Handwerkszunft

In diesem Spottlied richten die Sänger viele Berufe und Tätigkeiten aus: Vor allem die im Volk vorhandenen Klischees und Einschätzungen - die wohl teils auf Erfahrungen, teils auf Hörensagen beruhen - finden sich hier vereint: Neigung zu Betrug, Faulheit und Geschwätzigkeit, schlechte und langsame Arbeit, großer Hunger und hohe Kosten.


Text zu: "Wann is betracht, die Zimmaleut" - D'Zimmaleut

Spottlied auf die langsame und schlechte Arbeit der Zimmerleute und ihre Untugenden.


Text zu: "I woaß net, was i werdn sollt"

Ein junger Mann steht vor der Berufswahl: Er erzählt über seine Familienverhältnisse und wiegt die Vor- und Nachteile verschiedener Berufe und Arbeiten gegeneinander ab.


CD "I woaß net, was i werdn sollt ..."

CD-Titel

Dokumente regionaler Musikkultur - Slg. Kiem 04
"I woaß net, was i werdn sollt ..."
Lieder über Handwerk und Handel, Berufe, Arbeiten und Ansehen um 1920
Instrumentalmusik aus einer Handschrift aus Kirchdorf a.H. 1839 bis ca. 1870/80


Die vorliegende CD enthält überlieferte Lieder aus der Zeit um 1920, die der Kiem Pauli (1882-1960) bei seinen Sammelfahrten von 1925-1930 aufgeschrieben hat. Es geht um Handwerk und Handel, Berufe, Arbeiten und Ansehen der Menschen, die in den Liedern beschrieben werden. Benannt sind die großen und kleinen Nöte und Freuden, Erlebnisse und Ereignisse, Fleiß oder Faulheit, Kosten und Lebensunterhalt - und vor allem die Ansichten, die im Volk über bestimmte Berufe herrsch(t)en.

Text zu: "Zweimal zwei is vier"

Zahlenlied für den geselligen Wirtshausgesang der jüngeren und älteren Männer