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Text zu: Der kalte Janscheck
Über den Jäger Janscheck und den erschossenen Wildschützen Gollner ließ sich bisher wenig herausfinden. Ein Josef Janscheck (1863-1928) kam nach Auskunft seines Enkels in den 1860/70er Jahren mit seiner Familie aus Böhmen nach St. Jakob/Salzburg. Er heiratete 1896 die Berchtesgadenerin Rosalia Winkler und zog nach Marktschellenberg. Der Jäger Janscheck könnte ein Bruder Josefs gewesen sein, der gut Zither spielte und um 1880 im Berchtesgadener Land arbeitete. Wer weiß mehr dazu?
Text zu: Die Sennrin von Diesbach
In der Ramsau/BGL ist dieses Lied über den Unglückstod der "Sendin" Gertraud Schwab am 23. August 1813 noch in verschiedenen Fassungen im Bewußtsein der Bevölkerung. Auf dem Grabkreuz fand sich folgende Schrift: "Gertraud Schwab/zum Jörg/Ledigen Standes. geb. am 21. Dez. 1788/als Sendin zu Diesbach verloren gegangen/am 23. August 1813 ober dem Flecken am Seehorn/gefunden worden am 24. August 1814/und tags darauf hier zur Erde bestattet". Die Heimatforscher sehen in Severin Wallner, dem ersten Pfarrherrn der Pfarrei Ramsau den Verfasser des Liedes, das von 1813-1815 seine 11-strophige Fassung erhielt. Schon 1815 wird ein gedrucktes Liederblatt in der Ramsau verbreitet. Kiems Veröffentlichung fußt wohl auf diesem Text, der durch Hörfehler und mündliche Überlieferung leichte Änderungen erfuhr.
Text zu: Trauerlied für den Auerbacher von Froschsee
Georg Sojer aus Ruhpolding berichtet über seinen Ur-Urgroßvater gleichen Namens, daß er am 10.1.1791 geboren und am 10.7.1855 bei der Heuarbeit in der im Lied beschriebenen Weise verunglückt sei. Der heutige "Auer Schorsch" singt das Lied mit eigener Melodie.
Text zu: Trauerlied für Peter Reindl von Inzell
Nach Auskunft der Gemeinde Inzell und seiner Nichte Gitta Gaisreiter ist Peter Reindl am 21. Juni 1868 geboren und wurde am 24. August 1894 bei der Holzarbeit von einem Baum erschlagen. Auch Gitta Gaisreiter singt dieses Trauerlied, begleitet von ihrem Mann Sepp auf dem Bandoneon (siehe Kassette/CD "Mir san frische Holzer").
CD "Stehe stille, liebe Jugend ..."
Dokumente regionaler Musikkultur - Slg. Kiem 03
"Stehe stille, liebe Jugend ..."
Totengedächtnislieder, aufgezeichnet von Kiem Pauli um 1925-1930
und Landler für 2 Zithern und Gitarre aus der Sammlung Kiem/Seidl
Die vorliegende CD mit dem Titel "Stehe stille, liebe Jugend" bringt Totengedächtnislieder aus dem südlichen Oberbayern vom Berchtesgadener Land über den Chiemgau, das Oberland bis hin zum Isarwinkel - Gesänge, die der oberbayerische Volksliedsammler Kiem Pauli (1882-1960) vor allem in den Jahren 1925-1930 auf seinen Sammelreisen aufgezeichnet oder erhalten hat. Es sind emotionale Dokumente über den unerwarteten Tod von Menschen bei der Holz- oder Bauernarbeit, beim überraschenden Wintereinbruch im August, durch Mord aus Rache oder Geldgier. Aber auch über den Tod von Wildschützen durch die Hand der Jäger handeln diese Lieder aus der Sicht der Angehörigen.
Text zu: Nachgsangl - "Z'Alm bei da Nacht"
- Z' Alm bei da Nacht, da is leicht a Bua guat, / wann er glei beim Tag Topfa und Schmalz bettln tuat.
Qu: KP, S. 15, "Vorgesungen von Schlemmer Vada, Eckersberg bei Kematen, 16.11.1928." TA: Anneliese und Anton Forster, Au b. Aibling, TH Hittenkirchen, 12.10.1991, TRL 0039
Text zu: Rieslalma-Lied - "Auf da Alm, da is a lustigs Lebn"
In sehr deutlicher und kräftiger Sprache besingt der streitbare Wildschütz sein Erlebnis mit drei Jägern. Diese tragen etliche Verletzungen aus dieser Begegnung davon. Danach kehrt der Wildschütz bei der schönen Sennerin auf der Rieslalm ein.
Text zu: "A viereckats Wieserl"
Heute noch gesungene Vierzeiler von der Liebe zum Dirndl aus der Sicht des Buam
Text zu: "Es war amal a Diandl z'Alm"
Die traurige Geschichte (Moritat) vom "Zehnerhirsch" war und ist sehr verbreitet in Oberbayern. Sänger(innen) und Zuhörer sind vom besungenen Geschehen oft berührt.
Text zu: "Dje-i ... is mei Fensterl"
Jodler als Einladung des Dirndl (Sennerin) an den Buam, übers Fensterl zu ihr zu kommen