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Text zu: "Ein Segen wird ergießen"

Dieses adventliche Lied berichtet von der Verheißung Gottes, der seinen Sohn zur Erlösung der Menschen auf Erden sendet. Text nach "Engelsharfe" (Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854), Melodie nach Pfarrer Georg Brenner (Passau 1866), Texterneuerung EBES 1990/1991.


Text zu: "Da Gott die Welt erschaffen hat"

Melodiestimmen und Textanfang dieses Adventliedes ("Rueff") für Vorsänger und Volk hat Pater Johannes Werlin (1588-1666) im Kloster Seeon in seine handschriftliche Sammlung "Rhitmorum varietas" (Seeon 1646/47. Nr. 1727) aufgenommen. In anderen Sammlungen (z.B. bei Corner 1631 oder Pailler 1881/1883) ist dieses Lied mit ca. 50 Strophen zu finden. Texterneuerung und weitere Strophen EBES 1997.


CD "Gelobt seist du, mein Herr und Gott ..."

CD-Titel

Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch - CD 01
"Gelobt seist du, mein Herr und Gott ..."
Gesänge und Instrumentalmusik im Kirchenjahr von Advent bis Christkönig


Die vorliegende CD eröffnet eine geplante Serie von Tonträgern mit geistlichen Volksliedern, die der Bezirk Oberbayern herausgibt. Ganz bewußt haben wir hierfür einen musikalischen Gang durchs ganze Kirchenjahr gewählt: Von Advent bis zum Fest Christkönig. Ebenso bewußt haben wir das Titelbild (vgl. S. 19) ausgewählt: Jesus als Christkönig, eine einfache, spätmittelalterliche Holzschnitzerei in einer kleinen oberbayerischen Landkirche - diese romanische Christussicht spiegelt sich auch in den hoffnungsfrohen Liedtexten, die auf dieser CD wie in einer kleinen Kirche erklingen. Dementsprechend spannt sich der Bogen vom "Herre Gott" des Anfangsliedes aus dem 17. Jahrhundert bis zum freudigen Lob des Christkönigs im Schlußlied "Gelobt seist du, mein Herr und Gott".

Text zu: "Was schleicht sich im nahen Gehege" - Wildschützenlied

Weitum in Oberbayern bekanntes Wildschützenlied, wie es auch heute noch in geselliger Runde im Wirtshaus angestimmt wird. Bei vielen Sängern endet das Lied mit der 5. Strophe. Es wird aus der Sicht des Wildschützen in allgemeiner Form das Zusammentreffen mit dem Jäger geschildert, als Zweikampf - bis zum bitteren Ende. Die 6. Strophe verdeutlicht die dahinterstehende Mentalität. Wieder wird bestätigt, daß im Wald nur überlebte, wer schneller und sicherer schoß.


Text zu: "Weil ma so schö beinanda san" - Hausaussuchung in Lenggries

Noch heute ist diese gesungene Geschichte im Isarwinkel lebendig und wird von verschiedenen Sängern in unterschiedlichen Fassungen vorgetragen. Die Schilderung ist so detailliert, plastisch und dramatisch, daß es keinen Kommentars bedarf - und es wird kein Klischee ausgelassen. Namentlich und tatsächlich werden in karikierender und überaus süffisanter Erzählweise die Jäger bloßgestellt.

  1. Weil mir so schö beinanda san, ja grad schö jung und alt, / so werd jetzt wohl neamd drunta sei, den mei Vortrag jetzt net gfallt. / Es is an jedn längst bekannt, es reimt sich von da Jagd, / drum hab i aus der ganzn Gschicht a Liadl draus gemacht.

Text zu: "Juhe, frisch bin i aufgstandn" - Wildschützenliad vom Stoißberg

In der "Ich-Form" erzählt der Wildschütz sein Zusammentreffen mit zwei Jägersknechten am wildreichen Stoißberg zwischen Inzell und Teisendorf und die Folgen: Nach kurzem Anruf schießt ein Jäger und trifft den Wildschützen in den Fuß. Auf nicht benannte Weise (evtl. sind Bauern dazugekommen) entgeht der Angeschossene aber der Gefangennahme und flieht zu Fuß trotz der Schußwunde. Doch die Jäger haben den Wildschützen erkannt und drohen ihm die Gefangennahme zu Hause an. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als seinen Heimatort zu verlassen, will er nicht gefangen, verurteilt und eingesperrt werden. Der Wildschütz ist "vogelfrei", es wird mit Steckbrief nach ihm gefahndet. Der Ausgang der Geschichte ist nicht erzählt - das Lied endet mit einer Beschimpfung der Jäger, die ohne Ehrgefühl sind und gewissenlos voll Freude Jagd auf die Schützen machen. Der Sänger wünscht ihnen einen angemessenen Tod und Aufenthalt in der Hölle. Das Lied ist heute noch in Inzell und Umgebung bekannt, auch die handelnden Personen vermutet man zu kennen.


Text zu: "I hab a Gamserl gschossn"

Dieses schneidige Wildschützenlied besingt in "Ich-Form" und ohne genaue Zuordnung zu einem Ereignis wesentliche Elemente des Wildschützendaseins: Das Selbstbewußtsein und der Stolz der Schützen gegenüber den Jägern, die drohende Gefängnisstrafe (die "Oberlandler Schützen" kamen nach Laufen) und das Ansehen (guter Schützen) im Volk.


Text zu: "An einem Sonntagvormittag" - Thomeis letzter Gang

Dieses Totengedächtnislied ist dem Wildschützen Thomas Schlechter gewidmet. Sein Schicksal im Jahr 1926 ist bis heute in Ruhpolding nicht vergessen und wird im Lied teilweise detailliert wiedergegeben - wie Georg Sojer festgestellt hat. Neben der genauen Darstellung des Todes und der Mißbilligung der Tat des Jägers wird hier vor allem auch die Seite der Familie und die Trauer der Eltern und Freunde thematisiert.


Text zu: "Zum Andenken, weil man sie ehrt" - Lenggrieser Wildschützenlied

Dieses Totengedächtnislied (siehe CD "Stehe stille, liebe Jugend" in dieser Reihe mit Liedern aus der Sammlung des Kiem Pauli) aus dem Isarwinkel ist den benannten Wildschützen Nikolaus Seibold und Kaspar Gerg gewidmet, die in jungen Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten im Wald von Jägern getötet wurden.
Gerg starb an einem 4. (oder 7.) November 1917 auf Heimaturlaub von der Front in Frankreich durch einen "feigen Schuß" des Jägers, der wiederum unmittelbar danach von Gergs Schützenkameraden getötet wird. Nach Aussage des Liedes wird der Jäger unwürdig im Wald verscharrt, der Wildschütz im Dorf mit allen Ehren begraben. Das Lied zeugt von der Grausamkeit und Unerbittlichkeit des Kampfes zwischen Jägern und Wildschützen bis nach dem Tod. Dazu paßt auch der Aufruf, daß nur wer zuerst schießt im Wald überlebt.


Text zu: "Jetzt werd ge oans gsunga" - Wildschützenlied von Weisbach

Das Lied prangert aus der Sicht eines jungen Wildschützen die Brutalität eines Jägers an, der ihn tötet, indem er ihn mit einem Messer in seinen Bauch sticht. Die Jäger werden pauschal in negativer Weise dargestellt und beschimpft: Wegen Unmenschlichkeit, wegen ehrlosem Verhalten als hinterhältige Mörder, deren Tat auch vom Landgericht mißbilligt wird. Der Sänger/Dichter dieses evtl. nicht für die große Öffentlichkeit gedachten Liedes gibt seiner ausweglosen Trauer über den Tod eines jungen Menschen wegen einem "Stuck Wildbrat" ein Ventil und prophezeit dem Jäger, daß nach dem Urteil Gottes am Jüngsten Tag schon Luzifer in der Hölle auf ihn wartet.