Dokumente regionaler Musikkultur — Hörbeispiele zu Notenherausgaben

• Dörfliche Blasmusik
  24 Instrumentalstücke für heutige Blasmusikbesetzung, € 8,-.
• Hackbrettmusik
  36 Instrumentalstücke für drei Hackbretter oder andere Melodieinstrumente, Begleitgitarre und Kontrabass.

Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern Spielheft 20 Hackbrettmusik

1. Boarischer
2. "Immer weiter" – Polka
3. "Stad - stad" – Halbwalzer

Selbstkostenpreis € 10,-

Historische Volkslieder I - Bayerische Geschichte im Lied
Liedbeispiele ca. 1435-1886

Seit 1997 lädt das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern einmal im Jahr zu einem Wochenende mit historischen Volksliedern ein, bei dem die Teilnehmer bekannte und unbekannte Gesänge kennenlernen und zu neuem Leben erwecken.

Die vorliegende CD "Historische Volkslieder I" spannt einen weiten Bogen vom 15. Jahrhundert bis ins endende 19. Jahrhundert, vom Schicksal der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer über den 30-jährigen Krieg, die Türkenkriege, das Zeitalter Napoleons bis hin zum Tod König Ludwig II. von Bayern, der bis heute im Dunkeln liegt und das Volk erregt. Die menschliche Not bei Zwangsrekrutierungen, die Zerstörungstat eines Selbstmörders in München, der Ausbruch der Cholera oder das Schicksal des "Boarischen Hiasl" bewegten die Menschen. Die ablehnende Haltung einer Bauersmagd gegenüber dem Werben eines adeligen Cavaliers kann Ausdruck eines neuen Bewußtseins sein. Die bayerisch-österreichische Nachbarschaft wird besungen - ebenso wie die Unzufriedenheit im Volk mit der katholischen Kirche, die zu Luthers Reformation führte. Die Instrumentalmusik zwischen den Liedern führt uns hin zur "Tanz Music" der Zeit um 1800.

Ein wichtiger Arbeitsbereich der Mitarbeiter am Volksmusikarchiv und in der Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern ist die Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" (siehe Notenausgaben).
Viele Lieder (und Musikstücke) der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" haben wir im VMA schon als Hörbeispiele mit Volksliedgruppen, Chören und Volksgesang aufgenommen - eine Auswahl davon hat der Bezirk Oberbayern auf den Tonträgern der CD-Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" veröffentlicht.
Weitere Beispiele aus unseren in der Reihe "Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch" bearbeiteten und veröffentlichten Beständen sind auch auf folgenden (Themen-)CDs des VMA zu hören:

Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern - Quellenhefte

In vielen Orten und Landschaften Oberbayerns haben sich Notenhandschriften der alten Musikanten erhalten. Sie geben Einblick in das Repertoire und die Besetzung der Tanzmusikkapellen und die Hausmusik früherer Zeiten. Zehntausende von Landlern, Walzern, Polka, Schottisch, Mazurka, Galopp, Zwiefache, usw. sind erhalten für Klarinetten, Trompeten, Streichmusik, Harmoniemusik, Blechmusik, Gitarre, Zither, Klavier, und viele andere Besetzungen.

Diese Musikantenhandschriften und Musikdrucke aus ganz Oberbayern und den angrenzenden einflußreichen Gebieten werden im "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" gesammelt. Sie gehen in ihrer Vielfalt zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, vereinzelt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ein herzlicher Dank gilt den vielen Privatpersonen und Sammlern, die dem Volksmusikarchiv ihre Bestände zur Kenntnis bringen. Auch mit anderen Institutionen wie z.B. der "Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München" oder dem "Institut für Volkskunde" (Bayerische Akademie der Wissenschaften) besteht eine gute Zusammenarbeit.

Oberbayern hat neben vielen Zeugnissen der großen und kleinen Kunst auf vielerlei Gebieten auch ein umfangreiches musikalisches Erbe zu betreuen. Dabei handelt es sich nicht nur um die Werke der großen Meister, die in beachtlicher Zahl in dieser Region entstanden sind, und die Zeugnisse der musikalischen Volkskultur, die immer noch und wieder leben und sich fortentwickeln — dazwischen und gewissermaßen an diesen beiden Eckpfeilern der Musik in Oberbayern orientiert, steht eine Musik aus den Klöstern und Kirchen, aus Adels- und Bürgerhäusern des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts.

Bayerische Geschichte im Lied
... mit diesem programmatischen Titel macht das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern seit 1997 auf die historischen Volkslieder aufmerksam, die sich mit der großen und kleinen Politik und ihren Auswirkungen, mit Herrschern und Kriegen beschäftigen - aber auch mit dem technischen Fortschritt, mit Menschen aus dem Volk, mit gesellschaftlichen Zusammenhängen, Entwicklungen, Ereignissen und Schicksalen.

Die Volksliedforschung kennt seit dem frühen 19. Jahrhundert die Gattung "Historische Volkslieder". Gerade auch die bayerischen Volksliedsammler und -forscher haben sich um diese Lieder und Liedertexte (sog. "Zeitgedichte") gekümmert. Zu nennen sind hier vor allem die umfangreichen Werke von August Hartmann (1846-1917) und Freiherr Franz Wilhelm von Ditfurth (1801-1880). Auch Kiem Pauli (1882-1960) stößt auf zahlreiche Lieder, die sich mit geschichtlichen Ereignissen beschäftigen. Bis heute kann man diese "historischen" Lieder in Liederhandschriften oder auch im lebendigen Volksgesang finden.

In der Öffentlichkeitsarbeit der Mitarbeiter des Volksmusikarchivs und der Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern legen wir besonderen Wert auf die Förderung des natürlichen und ungekünstelten Volksgesangs, bei dem alle mitsingen können. Ob in gemütlich-lustiger Runde im Wirtshaus, ob als Moritatensänger auf Straßen und Plätzen, ob im generationenübergreifenden Singen mit Kindern, Eltern und Großeltern, ob in Freundes- und Bekanntenkreisen oder auch in der Kirche - immer geht es darum, dass alle beim lebendigen Volksgesang eingeladen sind mitzumachen. Jede(r) singt seine Stimme, hoch oder tief, laut oder leise ...

Hörbeispiele in Ausstellungen oder zu Themen einer Ausstellung sind wesentliche Elemente der Erarbeitung einer Ausstellung und des didaktischen Konzeptes. Ohne Hörbeispiele, ihren qualifizierten Einsatz und ihre Kommentierung fehlt einer Ausstellung ein wesentlicher Teil der Verankerung in der Vielfalt der Lebensäußerungen.

Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern unterstützt die Ausstellungsmacher gern, wenn sie frühzeitig Kontakt aufnehmen. Dann kann eine fundierte Erarbeitung und Zusammenarbeit angeboten werden und die "Töne" können im Ausstellungskonzept die ihnen zukommende Bedeutung wahrnehmen.