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Quellenhinweis zu: Abfahrt der Bayern nach Griechenland

In diesem menschlich sehr zu Herzen gehenden Dialoglied kommen die Probleme des nach Griechenland abkommandierten oder zwangsverpflichteten Soldaten zum Ausdruck: Der Mann befürchtet, im Kampf Menschenblut vergießen oder gar Menschen töten zu müssen, wenn er auf Befehl seine Pflicht tut. Zudem ist in einer eventuellen Auseinandersetzung mit dem türkischen Heer sein Leben bedroht. Die Mutter (oder Frau/Freundin) mahnt ihn, nicht wie ein Barbar, sondern wie ein Christ zu handeln. Sie fürchtet sich wie er vor der bevorstehenden Trennung und dem Alleinsein ohne gegenseitige Unterstützung - wie bei vielen Familien im Lande, deren Söhne als Soldaten dienen (müssen). Gemeinsam ist die Hoffnung auf eine gesunde Wiederkehr. (ES)


Quellenhinweis zu: Ausmarsch nach Griechenland

Auf eine an Kinderlieder erinnernde sehr eingängige Melodie wird in vier Strophen vom Ausmarsch der auf 4 Jahre "freiwillig" verpflichteten Soldaten (vgl. Strophe 4) aus bayerischen, deutschen und österreichischen Landschaften für die Armee des griechischen Königs Otto gesungen. Nebeneinander stehen die Aufbruchstimmung der Jugend in die weite Welt, die Hilfe für den Königssohn auf dem Griechenthron gegen die feindlichen Übel, die Überfahrt mit dem Schiff und der Herzschmerz beim Verlassen des geliebten Bayernlandes - verbunden mit einem Abschied auf Zeit und der Hoffnung auf eine ehrenwerte Rückkehr aus dem Dienst des Königs in die Arme des Schätzleins. (ES)


Quellenhinweis zu: Abfahrt nach Griechenland

Dieses innige, sehr menschliche, teilweise traurige Abschiedslied beschreibt die Aufbruchstimmung der Soldaten, die sich "freiwillig" für den Einsatz in Griechenland rekrutieren ließen. In allgemeine Abschiedsformeln zum Verlassen von Vater, Mutter und Geliebter mischt sich die Ungewißheit, was in den 4 Jahren geschehen wird, ob man gesund zurückkehrt nach der eingegangenen Verpflichtung. Zugleich macht man sich Mut, König Otto in ein fremdes, unbekanntes Land zu folgen, weit entfernt vom Vaterland. (ES)

  1. Weit entfernt von unserm Vaterlande, / Weit entfernt, ins Griechenland hinein, / |: Weit entfernt von unserm Bayerlande, / Glück und Segen wird auch bei uns seyn. :|

Quellenhinweis zu: Beim Abmarsche der bayerischen Krieger nach Griechenland

Die Griechenlandbegeisterung wurde Anfang der 1830er Jahre in Bayern bewusst von den Bildungsbürgern und vielen Publizisten geschürt - auch in Zusammenwirken mit den Huldigungen und Treueaufrufen für das bayerische Herrscherhaus, das in der Schlussstrophe dieses Liedes mit den "Schyren" (= Scheyern) angesprochen ist, die laut Anmerkung von August Hartmann die "Vorfahren des königlichen Hauses Wittelsbach" waren. Ein Beispiel für die öffentlich geförderte Aufbruchstimmung ist das 1833 von Adolph von Schaden in München herausgegebene "Handbuch für alle, die nach Hellas zu ziehen gedenken" mit dem Titel "Ein Bayer in Griechenland", in dem sich auch dieser propagandistische Liedtext wiederfindet. (ES)


Quellenhinweis zu: Lied eines griechisch-bayer'schen Freywilligen

Hier kommt nun im Gegensatz zu den Liedern der zwangsweise rekrutierten Soldaten die ganze Freude eines Freiwilligen zum Ausdruck, der sich auf den Marsch nach Griechenland freut. (JM)
Erklärung zu Strophe 4: Die "Sieben Weisen", eine Gruppe von Gelehrten und Politikern. Ihr gehörten nach Platon an: Thales von Milet, Pittakos von Mytilene, Bias von Priene, Solon von Athen, Kleobulos von Lindos, Myson von Chenai, Chilon von Sparta. (WB/WK)

  1. Ich kenn' ein Land, so wunderschön, / Wo Palmen und Oliven steh'n, / Und wo der Tanne dunkles Reis / Dem starken Sieger ward zu Preis; / Dorthin laßt uns, ihr Brüder, zieh'n, / Dort wird ein neues Glück uns blüh'n.

Text zu: Marsch des Regiments Fabvier - Klavier

Die militärische Erfahrung, die Charles Nicolas Fabvier unter Napoleon erworben hatte, half den Griechen beim Aufbau ihres Heeres und war für den griechischen Freiheitskrieg außerordentlich wichtig. 1828 kämpfte Fabvier auf der Halbinsel Peloponnes mit außerordentlichem Erfolg für die bedrängten Griechen. (JM)
Charles Nicolas Baron Fabvier (1783-1855), stieg unter Napoleon zum General auf. Ab 1823 nahm er als Kommandant einer Söldnertruppe am Freiheitskampf der Griechen teil. Er unterstützte die Befestigung Navarinos und erhielt den Oberbefehl über die Linientruppen. 1826 wurde er beauftragt, den Belagerungsring um die Akropolis in Athen zu durchbrechen, um die dort eingekesselten Griechen mit Munition zu versorgen. Nach anfänglichen Erfolgen wurde Fabvier im Mai 1827 dort selbst zeitweise eingeschlossen. Bis 1829 half er bei der Umgestaltung der griechischen Milizen in eine reguläre Armee. Dann kehrte er nach Frankreich zurück, wo er als Marechal de Champ mit verschiedenen diplomatischen Aufträgen betraut wurde. Fabvier starb 1855 in Paris.(WB/WK)


Quellenhinweis zu: König Otto zur Feier seines Namensfestes, Nauplia am 1. Juni 1833

Ottos erster Geburtstag in Griechenland war am 1. Juni 1833. Er wurde 18 Jahre alt. Am 1. Juni 1835 mit dem vollendeten 20. Lebensjahr wurde er für volljährig erklärt. (JM)
Der Autor dieses Huldigungsgedichtes ist der Münchner Mediziner Franz Joseph Maria Waltenberg (1801-1851). Waltenberg promovierte 1825 an der Landesuniversität Landshut im Fach Medizin, lehrte dort von 1827 bis 1829 als Dozent für Medizin und wechselte 1830 in den bayerischen Militärdienst, wo er bis zu seinem Tod 1851 blieb. Neben seiner Tätigkeit als Arzt zählte er zu den vielen bürgerlichen Philhellenen Süddeutschlands; er veröffentlichte 1839 in München eine kleine Schrift mit dem Titel "Entwurf [...] zur Gründung eins literarisch-artistischen Philhellenismus". Waltenberg, der offenbar auch musikalische Ambitionen hatte, stand in den 1820er Jahren in Briefkontakt mit dem Intendanten des Münchner Hof- und Nationaltheaters Joseph von Stich.


Quellenhinweise zu: Der Grenadier

Zweimal ist vom Aufbruch die Rede: Im Gedicht oben Nr. 6 durchwachsen mit viel Wehmut und Trauer, in diesem Lied Nr. 7 ganz im Gegensatz dazu triumphierend. Der Hinweis auf die griechischen Farben ist deswegen interessant, weil hier der Dichter das griechische Blau und Weiß besingt. So sieht man, dass die bayerischen und griechischen Farben aus Zufall gleich waren und es nicht so ist, wie dann oft kolportiert wurde, dass mit dem weiß-blau der Bayern auch die griechischen Nationalfarben erwählt worden sind. (JM)

  1. Ich bin ein Bayer, stamm' von tapfern Ahnen, / Die ihre Treu' dem Vaterland erprobt; / Mit frohem Muthe folg' ich Otto's Fahnen, / Der, Hellas Heil zu gründen, sich gelobt; / Ich wechsle nicht die ruhmgekrönten Farben, / Auch dort lacht Blau und Weiß im hellen Schein; / |: Wie meine Ahnen für ihr Bayern starben, / will ich ein Bayer auch in Hellas seyn. :|

Quellenhinweis zu: Die Blume von Kiefersfelden

Der Text des Liedes stammt vom Münchner Journalisten und späteren Stadt-Bibliothekar und Verfasser der Stadtchronik, Ulrich von Destouches (1802-1863). Neben seinen offiziellen Tätigkeiten war Destouches seinen Zeitgenossen v.a. durch seine volkstümlichen Theaterstücke und Erzählungen bekannt.
Der im Lied geschilderte Abschied des Prinzen Otto von seiner Familie und seiner Heimat fand am 7.12.1832 in Kiefersfelden statt. Knapp zwei Jahre später wurde an der Stelle des Abschieds eine neugotische Gedächtniskapelle, nach den Plänen des Münchner Architekten Daniel Ohlmüller, errichtet und 1836 eingeweiht. (WB/WK)


Quellenhinweise zu: Der Abschied der nach Griechenland ziehenden Bayern

Es war geplant, dass ein Heer von Freiwilligen Otto nach Griechenland begleitete - es gelang jedoch nicht rechtzeitig, bis zum Abmarsch Ottos am 6. Dezember 1832 genügend Freiwillige zu rekrutieren, so dass erst bayerische Truppen abkommandiert wurden, Otto zu begleiten. Diese Truppen wurden später zu Beginn des Jahres 1833 nach und nach durch die Freiwilligen, die sogenannten "Griechischen Truppen" ersetzt.
Ein Lied voller Zuversicht. Der Rückblick auf Plato und Sokrates zeigt, wie sehr der Idealismus hier im Vordergrund stand. (JM)
Aristipp/Plato/Sokrates: Griechische Philosophen der Antike: Aristipp von Kyrene (* ca. 435 v. Chr. in Kyrene/Nordafrika; + 355 v. Chr ebd.); Plato(n) (* ca. 428/427 v. Chr. in Athen oder Ägina, + 348/347 v. Chr. in Athen); Sokrates (* 469 v. Chr. Alopeke/Athen, + 399 v. Chr. Athen). (WB/WK)