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Text zu: "Sey mir gegrüßt, o Land, das ich erkoren" – [1833]


Als 1832 Otto, der 2. Sohn König Ludwigs I. von Bayern, zum König von Griechenland erwählt wurde, sollte ein Freiwilligenkorps von 3.500 Mann zu seiner Begleitung aufgestellt werden. Da sich die Werbung hinzog, wurde er zunächst von einem Hilfskorps regulärer Truppen begleitet, die sich im Januar 1833 von Triest aus nach Nauplia einschifften. Diese Einheiten wurden dann nach und nach durch die Freiwilligen ersetzt und konnten bis Mai 1835 wieder in die Heimat zurückkehren. Die Zahl der Freiwilligen stieg bis auf 5.400 Mann, darunter 3.500 gebürtige Bayern und 68 beurlaubte bayerische Offiziere.

Quellenhinweis zu: "Ländlerische" - Zyklus I Nr. 1


Qu: Handschrift Peter Hueber, Sachrang nach 1800. V: QuH 45 (S. 10, Clarinetto). TA: TRM-0577 (weitere Angaben siehe Nr. 1).

Text zu: "Als Jüngling schlug mir hoch die Brust" – [1813]


Hier erzählt ein Husar, wie er in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) einen Arm verlor. Sein französischer Kontrahent gab ihm sein Halstuch, dass er den Arm abbinden konnte. Als Kriegsversehrter in der Heimat ereilte ihn das Schicksal, dass er zum Almosenempfänger wurde: In seiner Heimatgemeinde konnte er nur noch ein bescheidenes Auskommen als Nachtwächter finden. Nun führt der Zufall den französischen Offizier, der ihn in der Schlacht verwundete, in den Ort. Er erkennt den Gegner von früher wieder, richtet den Kriegsversehrten auf und nimmt ihn mit sich in sein Quartier.
Das Lied, das aus dem östlichen Oberbayern überliefert wird, widerspricht in seiner Aussage den sonst oft sehr euphorischen Lobeshymnen auf Krieg und Mannesmut. Es zeigt im Gegenteil, wie mit der Kriegsverletzung sozialer Abstieg und Verarmung – und wie auch heute oftmals psychische Belastung – verbunden ist. Und wenn man bedenkt, dass August Hartmann seine wissenschaftliche Liedersammlung 1913 am Vorabend des 1. Weltkriegs veröffentlicht hat, so gewinnt man den Eindruck, dass mit der versöhnlichen und helfenden Verhaltensweise des „französischen Erbfeinds“ bewusst oder unbewusst ein Anti-Kriegslied in der von politischer Seite nachhaltig vaterländisch aufgeheizten Zeit erschien. (WK)

Quellenhinweis zu: "Ländlerische" - Zyklus I Nr. 1


Qu: Handschrift Peter Hueber, Sachrang nach 1800. V: QuH 45 (S. 10, Clarinetto). TA: TRM-0576 (weitere Angaben siehe Nr. 1).

Text zu: "Auf, auf, ihr Kameraden" – [ca. 1804]


Johannes Bückler – wegen seiner Abstammung aus einer Abdeckerfamilie kurz "Schinderhannes" genannt – wurde vermutlich 1783 in Miehlen im Taunus geboren. Bereits frühzeitig kam er mit dem Gesetz in Konflikt. Er verübte im Hunsrück zahlreiche Straftaten, zunächst nur Viehdiebstähle, ab 1799 auch Raub, Mord und Schutzgelderpressung. In den folgenden Jahren beging er mit wechselnden Banden eine große Anzahl von Straftaten. Mehrfach wurde er verhaftet, konnte aber immer wieder entkommen.
Unter der französischen Besatzung wurde der Fahndungsdruck zu hoch, weswegen er auf die rechte Rheinseite auswich. Dort wurde er im Mai 1802 festgenommen und nach Frankfurt überstellt. Von dort wurde er der französischen Gerichtsbarkeit in Mainz ausgeliefert. Am 20. November 1803 wurden er und 19 seiner Komplizen zum Tod verurteilt und schon tags darauf wurde das Urteil vor den Toren von Mainz vor angeblich 20.000 Schaulustigen vollstreckt.

Quellenhinweis zu: "Ländlerische" - Zyklus I Nr. 1


Qu: Handschrift Peter Hueber, Sachrang nach 1800. V: QuH 45 (S. 10, Clarinetto). TA: TRM-0575 (weitere Angaben siehe Nr. 1).

Text zu: "Grüß Gott! seids uns willkumm!" – [1810]


Im Frieden von Preßburg 1806 wurde Tirol auf Betreiben Napoleons (1769-1821) Bayern zugesprochen. Die bayerische Administration brachte jedoch durch ungeschickte und unbeliebte Maßnahmen die Tiroler so gegen sich auf, dass sie sich 1809 gegen die Besatzungsmacht erhoben. Der Aufstand unter Andreas Hofer (1767-1810) konnte erst nach 4 Schlachten am Berg Isel niedergeschlagen werden.
Als am 12. Oktober 1810 Kronprinz Ludwig (1786-1868) in München die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) heiratete, führte die erste Reise das Brautpaar nach Tirol. Der Kronprinz, der bekanntermaßen Napoleon kritisch gegenüberstand, wurde dort freudig begrüßt.

Quellenhinweis zu: "Ländlerische" - Zyklus II Nr. 12


Qu: Handschrift Peter Hueber, Sachrang nach 1800. V: QuH 45 (S. 26, Clarinetto). TA: TRM-0599 (weitere Angaben siehe Nr. 1).

Text zu: Lied auf den Englischen Garten – [1791]


Mit Dekret vom 13.8.1789 gab Kurfürst Karl Theodor (1724-1799) den Auftrag, vor den Toren Münchens im ehemaligen Hirschanger einen Park anlegen zu lassen. Den Auftrag erhielt Benjamin Thomson (1753-1814), ein amerikanischer Offizier und seit 1792 Reichsgraf von Rumford, den Karl Theodor zur Reorganisation und Modernisierung des bayerischen Heeres und zur Reformierung des Sozialwesens nach München geholt hatte. Dieser entwickelte zusammen mit dem kurfürstlichen Hofgärtner Friedrich Ludwig Sckell (1750-1823) ein Konzept, das einerseits einen großen Park zur „Ergötzung“ und Erholung des Münchner Publikums, andererseits ein Areal für militärische Aufgaben, darunter sog. Militärgärten zur Selbstversorgung der Soldaten, eine „Vieh-Arzneyschule“, ein Exerzier- und Manöverfeld und einen sogenannten „Elevengarten“ zur Ausbildung der Kadetten vorsah.

Quellenhinweis zu: "Ländlerische" - Zyklus II Nr. 11


Qu: Handschrift Peter Hueber, Sachrang nach 1800. V: QuH 45 (S. 26, Clarinetto). TA: TRM-0598 (weitere Angaben siehe Nr. 1).